Welt im Ganzen (2)

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Die Wirklichkeit ist, folgt man diesen Hinweisen, ein Teil der Welt, die sich aus Wirklichkeit und Möglichkeiten zusammensetzt. Was der Fall ist erscheint als Teil dessen, was man sich denken kann und bestimmt damit, was nicht der Fall ist. Dahinter steht die "mystische" Annahme, dass es die Welt als begrenztes Ganzes gibt (Tractatus 6.54). Ohne diese These würden die Komplementaritäten nicht zu einem Ganzen führen.

  • Alle bestehenden Sachverhalte bestimmen alle nichtbestehenden;
  • bestehende und nichtbestehende Sachverhalte sind die Wirklichkeit;
  • es genügt aber, bestehende Sachverhalte als Wirklichkeit zu bezeichnen;
  • bestehende Sachverhalte, die nichtbestehende bestimmen, sind der Fall;
  • alles, was der Fall ist, ist die Wirklichkeit;
  • alles, was der Fall ist, bestimmt auch, was nicht der Fall ist;
  • alles, was der Fall ist und nicht der Fall ist, ist "Die Welt";
  • es genügt aber, "Die Welt" als alles zu beschreiben, was der Fall ist;
  • die Gesamtheit bestehender Sachverhalte bestimmt die Wirklichkeit, die wiederum "Die Welt" bestimmt. Das geschieht mit Hilfe von nichtbestehenden Sachverhalten und von Möglichkeit. Wenn wir diesen stillen Beitrag nicht unterschlagen, können wir eine gewisse Totalität von Gegebenem Welt nennen.

Es gibt einen guten Grund dafür, daß Wittgenstein seine Ontologie so in sich verschachtelt hat. Wenn alle Bedingungen wechselseitiger Bestimmung erfüllt sind, wird eine Summe von Sachverhalten alle erdenklichen Probleme einfach dadurch lösen, daß sie besteht. Das ist Wittgensteins Beschreibung von Glück (Tagebücher 6.7.16, 8.7.16).




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