Welt im Ganzen (1)

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Die Welt kann nicht in paarweise disjunkte Sachlagen auseinanderfallen. Es muss Gemeinsamkeiten geben, die sich in mehreren Sachlagen finden lassen. Bäume z.B. gleichen einander, auch wenn sie in unterschiedlichen Zusammenhängen auftreten. Der Themenkreis betrifft den Darstellungssinn von Sätzen und damit koordinierte charakteristische Züge der Welt.

Wittgenstein fasst sie als "Urbilder" (Tractatus 3.315). Es sind die Typen, die sich in den einzelnen Umständen realisieren. Ihre Analyse führt über die bisher explizierte Aussagenlogik hinaus. (Vgl. [1]) Angenommen es gelingt Wittgenstein, über die Isolation der Elementarsätze eine gemeinsame Gestalt der Welt zu legen, dann will man vielleicht wissen, was die betreffenden Sätze und Sachverhalte zu einem Gerüst verbindet.

Das Bestehen und Nichtbestehen von Sachverhalten (von Sachlagen) ist die Wirklichkeit (Tractatus 2.06). Mögliche Sachlagen bestehen aus Dingen, welche einem Urbild entsprechen, aber nicht verwirklicht sind. Das wäre also ein Flugzeug an der Stelle, wo sich zwei Türme befinden.

Die Wirklichkeit ist - so gesehen - nicht die Positivität und die Möglichkeit erscheint als Restmenge der Konstellationen, in welchen Dinge, gemäss dem Muster der Urbilder, auftreten können.


Welt im Ganzen (2)




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