Nochmals Ehrfurcht

Aus Philo Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Ein anderes Beispiel der hegelnahen Erläuterung "des Absoluten" ist die folgende Formulierung Thomas Kesselrings. Das Problem könne nur durch eine Rückwendung des Bewußtseins auf sich selbst behandelt werden. In der Einleitung zur "Phänomenologie des Geistes" wird sie sozusagen verabsolutiert.

Dort stellt er die Frage nach dem Absoluten als Frage danach, wie das natürliche Bewußtsein -- bzw. der Leser der Phänomenologie - zur Einsicht ins "absolute Wissen" (d.h. in die wahre Philosophie ...) gebracht werden könne. So anspruchsvoll diese Frage, so überraschend klingt die von Hegel erteilte Antwort: Das Absolute liegt nicht außerhalb des natürlichen Bewußtseins, ... sondern in dessen eigenen Voraussetzungen. (loc. cit. 72 f)

Kesselring notiert den hohen Anspruch Hegels und hat auch mit dem Hinweis recht, daß er zusammen mit der These auftritt, das Absolute sei dem natürlichen Bewußtsein immanent.

Philosophie mit Maximalforderungen soll danach mit Allgemeinverständlichkeit im Einklang stehen. Eine schwierige Vermittlung, sofern sie überhaupt gelingen kann. Die Sache wird nicht dadurch deutlicher, daß hegelianische Formulierungen fortgesponnen werden.

Diese unbewußten (und daher als "absolut" erscheinenden) Voraussetzungen des Denkens müssen stufenweise ins Bewußtsein gehoben werden. Mit jeder Reflexion auf seine Voraussetzungen erzeugt das Bewußtsein -- paradox ausgedrückt -- neue Voraussetzungen: Es generiert neue Bewußtseinsstrukturen, die es sich nicht gleichzeitig auch wieder bewußt macht, die es vielmehr nach und nach als eine Art "absoluten" kognitiven Bezugssystems, worin es befangen ist, erschließt. (loc. cit. 73)


Rekontextualisierung




zurück zu eine ehrfurchtsgebietende Größe

zurück zu Hegel Projekt