Interpretieren oder Verändern? (Vorlesung, Füllsack, 2006/07): Unterschied zwischen den Versionen

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Philosophen haben ein menschliches [[Anliegen]], die Welt zu verändern, sowie eine [[Vorstellung]], wie diese aussehen sollte. Verbessern heißt dabei, ihren Ist-Zustand zu verändern und setzt voraus, dass es in der Regel einen Unterschied zwischen dem '''Sein''' der Welt und dem '''Sollen''' gibt.
 
Philosophen haben ein menschliches [[Anliegen]], die Welt zu verändern, sowie eine [[Vorstellung]], wie diese aussehen sollte. Verbessern heißt dabei, ihren Ist-Zustand zu verändern und setzt voraus, dass es in der Regel einen Unterschied zwischen dem '''Sein''' der Welt und dem '''Sollen''' gibt.
'''Sozialphilosophie''' im Unterschied zur [[Klassische Philosophie|Klassischen Philosophie]] behandelt diese Spannung zwischen Sein und Sollen.
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'''Sozialphilosophie''' im Unterschied zur [[Unterschied zwischen Sozialphilosophie und klassischer Philosophie|Klassischen Philosophie]] behandelt diese Spannung zwischen Sein und Sollen.
  
 
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Version vom 10. Oktober 2006, 20:52 Uhr

Organisatorisches zur Vorlesung

Grundlagen

Die Vorlesung geht vom 11. Feuerbach-Axiom von Karl Marx aus (MEW Bd.3):

"Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert. Es kömmt drauf an, sie zu verändern."


Philosophen haben ein menschliches Anliegen, die Welt zu verändern, sowie eine Vorstellung, wie diese aussehen sollte. Verbessern heißt dabei, ihren Ist-Zustand zu verändern und setzt voraus, dass es in der Regel einen Unterschied zwischen dem Sein der Welt und dem Sollen gibt. Sozialphilosophie im Unterschied zur Klassischen Philosophie behandelt diese Spannung zwischen Sein und Sollen.


Sozialphilosophie
knüpft an die Ideen der Klassischen Philosophie an, fügt aber eine weitere Dimension hinzu, die soziale Dimension.
Die Vorstellung einer besseren Welt wird so eine sozial bedingte Vorstellung, da sie immer von allen bisherigen Ideen und Veränderungen ausgeht.
Die Vorstellung der besseren Welt entsteht dabei nicht individuell in Abschottung, sondern ist das Ergebnis eines Prägungsprozesses, verschiedene Werte sind von frühester Kindheit an sozial vermittelt, durch Sozialisation, Kulturation etc. seitens der Familie, den Freunden, den Mitschülern, Mitstudenten etc.
So sind denn auch die Individuen nicht völlig individuell vorstellbar.

All diese Merkmale prägen das Bild des Individuums in der Sozialphilosophie.