Diskussion:Subjektformation und Toleranz, Foucault

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Version vom 29. Juni 2006, 15:14 Uhr von Sophie (Diskussion | Beiträge)
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Man bemerkte auch in den Toleranzkonzeptionen (T), die Forst erwähnt, ein Fortschreiten von der konkreten Handlung zum Abstrakten, zu einem inneren Bewusstsein. Die Erlaubnis-Konzeption ist durch den Hinweis auf Macht, die Koexistenz-Konzeption durch den Hinweis auf den halbherzigen modus vivendi dargestellt. Die sublimen Formen, die moralisch sehr aufgeladenen, betreffen Respekt und Wertschätzung. Und diese Formen brauchen das Konzept des angesprochenen Subjekts. --Georg 11:17, 17. Jun 2006 (CEST) Vielleicht kann sich auch Lessings Text zur Prüfung, WS 2005/06: "Die Parabel" besser verstehen, wenn man nunmehr beachtet, dass damit nur in einem modernen Diskurs eine Suspension der je eigenen Wahrheit gesagt ist. Lessing hat sich das vermutlich anders vorgestellt, als dass jeder mit seiner Wahrheit und vor allem mit seinem eigenen Hintergrund eben auf die Bühne trete. --Georg 11:25, 17. Jun 2006 (CEST) Mit Foucault ergibt sich auch eine andere Sichtweise von der Erörterung Aus: Was ist eigentlich ein Begriffsschema? von Donald Davidson. Dort dreht sich ja einiges um die Behauptung: "daß es unmöglich wäre, die Änderungen und die Gegensätze mit Hilfe der Mittel einer einzigen Sprache zu erklären und zu beschreiben". Es wird, denke ich, klarer werden, bedenkt man, dass die Gegensätze, von denen gesprochen wird, allesamt Produkte einer modernen Sichtweise sind (also insbesondere ein wenig unwirklich). Kuhn etwa postuliert das Paradigma, projiziert damit sehr viel in die Akteure hinein, stellt fest, dass zwei dieser postulierten Paradigmen inkommensurabel sind (obwohl sie schließlich fiktiv sind); und Davidson stellt fest, dass diese abstrakten inkommensurablen Entitäten doch nicht inkommensurabel sind: Die abstrakten Entitäten werden zwar beide Male sehr undifferenziert angenommen, doch sie führen nicht zu einer vernünftigen einheitlichen Sicht. --Georg 11:37, 17. Jun 2006 (CEST)

Browns Kritik an der Art der Subjektformation finde ich sehr berechtigt. Diese Subjektformation hat extrem einschränkende, repressive Züge. Die Frage ist für mich jedoch: Wäre es nicht möglich, dass Toleranz keine Konflikte aufgrund von Differenz konstruiert, sondern nur dann aktiv wird, wenn es eben bereits Konflikte gibt? Ähnlich wie "annas" Bemerkung zu Galtungs Transzendenz- Methode: Transzendenz (oder in diesem Fall: anderer, nicht-konflikthafter Umgang mit Differenz) ist schön und gut, wenn sie funktioniert, aber wenn nicht, wäre Toleranz eine mögliche Verhaltensweise!? Das würde Browns Vorwurf bzgl. der Toleranz wohl ziemlich entkräften; selbst, wenn es so wäre, wäre aber natürlich der Hinweis von Bedeutung, dass Toleranz nicht außerhalb von Machtkontexten zu analysieren ist und eben auch missbraucht werden kann.--Sophie 16:14, 29. Jun 2006 (CEST)