Was ist Medienkompetenz bzw. was hat Medienkompetenz mit Kompetenz zu tun?

Aus Philo Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Schriftliche Seminararbeit SS 2008
zum Seminar
Erziehung und Medien
„Medienkompetenz“
Universität Wien
Institut für Bildungswissenschaft
Fakultät für Philosophie und
Bildungswissenschaft
GASS Simona
Matr.Nr.: a0404973
Studienkennzahl : A- 297
LV – Titel : Erziehung und Medien
LV – Leiter :
Swertz, Christian, V. Prof. Dr.




1. Einleitung

Die Entwicklungen im Sektor der neuen Kommunikations- und Informationstechnologien haben einen Wandel der Struktur, hin zu einer Informations- beziehungsweise Wissensgesellschaft arrangiert und gleichermaßen beschleunigt. Da das Quantum an verfügbarem Wissen rasant zunimmt, disziplinübergreifendes Wissen an Relevanz gewinnt und Fachwissen immer rapider nach einem „Update“ drängt, verändern sich ebenso die Bildungsziele.

Ein beträchtlicher Teil der heutigen Bevölkerung sieht sich mit der Forderung konfrontiert, ihr Qualifikationsprofil kontinuierlich zu erweitern. Die zentrale Herausforderung an das Individuum in einer Wissensgesellschaft lautet folglich: lebenslanges Lernen. Die Art und Weise, in der wir heute in den industrialisierten Ländern leben, lernen, arbeiten und uns unterhalten lassen, hat sich spätestens seit den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts substanziell gewandelt.

Es besteht generell Einvernehmen darüber, dass die gesellschaftliche Notwendigkeit existiert, sich an dynamische Entwicklungen, die mit zunehmender Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien im gesamten Alltag immer bedeutsamer werden, anzupassen. Auf Grund dieser gesellschafts- und bildungspolitischen Weiterentwicklungen scheint es essentiell, sich in einer, von Medien dominierten Welt, kompetent zu Recht zu finden. Ich möchte in dieser Arbeit die Frage stellen, was es heißt, kompetent mit Medien umzugehen, also Medienkompetent zu sein.

2. Medienkompetenz bei Dieter Baacke

In dem von Dieter Baacke publizierten „Handbuch Medien“ definierte Baacke den Terminus der Medienkompetenz in einer Version, welche heute als legitim und weit verbreitet gelten kann. Baacke verstand durchgehend unter dem Begriff Kompetenz „mehr als nur die Fähigkeit, eine neue Technik handhaben zu können; verbunden ist diese technisch-praktische Fertigkeit mit dem Vermögen der Menschen, sich Gedanken über etwas zu machen, kritische Argumente zu formulieren ...“. Medienkompetenz oder – umfassender – kommunikative Kompetenz bezeichnet nach Baacke die Fähigkeit, Medien und die durch Medien vermittelten Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend effektiv nutzen zu können.

Medienkompetenz ist insofern eine Teilmenge der kommunikativen Kompetenz und betont den instrumentell-technischen Umgang mit Medien, die in vielfältig zur Verfügung stehen und deren Nutzung gelernt und trainiert werden muss. Dieter Baacke schreibt weiters in seinem Werk „Medienkompetenz – Begrifflichkeit und sozialer Wandel“, dass der Terminus Medienkompetenz einen Bedeutungswandel erfahren hat, denn er entwickelte sich in zur Gänze anderen begriffsmäßigen Bezugsrahmen.

Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre waren die Pädagogen und Pädagoginnen kontroll-orientiert, Medien wurden als unheilvolle Komponente wahrgenommen, was zu einer bewahrpädagogischen Betrachtungsweise führte. Erst als eine Beschäftigung mit dem immer wirkungsvoller werdenden Fernsehen statt fand, wurde die bis dahin vorherrschende missbilligende und ablehnende Gesinnung abgelegt und es erblühte die ideologiekritische Pädagogik, aus welcher beurteilende Medientheorien entstanden.

Gegenwärtig scheint dieser Disput obsolet, aber eine Vergegenwärtigung dessen, was aus ihm entstand, scheint äußerst signifikant, nämlich der Beitrag zur Verbindung mit der sozialwissenschaftlichen Analyse und die Niederlegung der altüberlieferten Werte.

Später, in der handlungsorientierten Pädagogik, so Baacke, wird der Medienrezipient zum Medien – Nutzer, wobei die Nutzung zweideutig zu verstehen ist – der Nutzer ist Konsument und Produzent. Durch diese Wende entwickelte sich die Ideologie vom Beschützen zum Anerkennen. Baacke schreibt, dass sich in der späterer Folge weitere Debatten entwickelt haben, wo im Fokus die Begriffe „Kompetenz“, „kommunikative Kompetenz“, „Alltag“, „Lebenswelt“, die Spannung zwischen „Konventionalität“ und „Intentionalität, sowie „Handeln“, „Handlungskompetenz“ und „Medienkompetenz standen. Er meint, dass die Grundforderung, die kommunikative also auch die Medienkompetenz jedes Menschen zu fördern sei. Heute wird diese Forderung verstanden als Anforderung an alle Menschen, aktiv an einer Medienentwicklung teilzunehmen.

Den Kompetenzbegriff, welcher in den 70er Jahren in die Sozialwissenschaften auftritt, stellt Baacke in Zusammenhang mit den Theoriemodellen von Habermas, Chomsky und Bourdieu. Habermas, sieht nicht nur Arbeit, sondern auch Kommunikation als eine Grundvariable der menschlichen Grundorientierung an und Chomsky meint, dass der Mensch universell kompetent ist, er nennt an dieser Stelle die universelle Grammatik und die kommunikative Grammatik, welche sich in der Alltagwelt der Menschen wieder findet. Bei der Medienkompetenz geht es, im Gegensatz zur kommunikativen Kompetenz, um die sich verändernden Kommunikationsordnungen. Er nennt sechs technische und wirtschaftliche Voraussetzungen, welche wichtig sind, um Medienkompetenz in einem sich schlüssigen Geflecht erkennen zu können.

Baackes Forderung liegt also, zusammengefasst, im kompetenten Umgehen mit den Medien. Auf der einen Seite der praktische Umgang mit Medien um Medienkompetenz zu erwerben und andererseits mit Informationen umgehen zu können.


3. Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung, Mediengestaltung

In Anlehnung an Baacke wird im Bielefelder Medienkompetenzmodell Medienkompetenz als eine eigens kreierte Befähigung im Umgang mit Medien gesehen. Dieser Entwurf von Medienkompetenz stützt sich primär auf alle Medien und ist nicht nur auf einen Bildungssektor hin orientiert, sondern stellt einen Baustein des lebenslangen Lernens dar.

Im Bielefelder Kompetenzmodell wird unter Bezugnahme von Baackes Konzept der Begriff Medienkompetenz in vier Bereiche segmentiert. Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung, Mediengestaltung.

3.1. Medienkritik

Die abstrakte Dimension der Medienkritik bezieht sich nicht auf Detailwissen oder den praktischen Umgang mit Medien, sondern auf eine Metaebene von Wissen um Medien, was befähigen soll, Ziele, Strategien und Logik des Mediensystems zu identifizieren, die eigene Stellung in diesem System und das eigene Medienhandeln reflexiv zu bewerten, sowie normative Bewertungsmaßstäbe auszubilden.

Die analytische Komponente von Medienkritik bezieht sich auf das Erfassen und Erkennen von Relationen und Ursachen spezieller Prozesse in der Medienlandschaft. Die reflexive Dimension von Medienkritik steht im Zusammenhalt mit der analytischen Dimension und dreht sich um die Fertigkeit von Mediennutzern sich selbst und das mediale Handeln zum Gegenstand der Analyse zu machen. Die ethische Dimension von Medienkritik beruht auf den Werturteilen, welche Menschen über Medien und deren Inhalte treffen und ob sie die gesellschaftlichen Auswirkungen der Medienentwicklungen in ihren Thesen einkalkulieren.

3.2. Medienkunde

Das Gebiet der Medienkunde ist weniger induktiv als das der Medienkritik und erschließt sich weniger aus Anschauungen und Metawissen, im Gegenteil, die Medienkunde impliziert eine informative Unterdimension. Die Medienkunde gibt Sachkenntnis über unterschiedliche medienbezogene Territorien, welche sowohl über aktuelles Wissen, als auch über klassische Wissensbestände Auskunft geben. Dazu kann man beispielsweise Vertreter oder Autoren von medienspezifischen Inhalten zählen, Spezialkenntnisse einzelner Medien oder Fragen zu den Strukturen des Mediensystems. Medienkunde beinhaltet neben der informativen, eine instrumentell – qualifikatorische Unterdimension, welche sich auf die technischen Fertigkeiten im Umgang mit Medien bezieht.

3.3. Mediennutzung

Die Dimension der Mediennutzung ergreift sehr prägnant, welche Medien konkret genutzt werden und welche Qualität diese Nutzung hat. Die rezeptiv – anwendende Unterdimension verweist im Speziellen darauf, welche Programm – Nutzungsgewohnheiten bestehen, die Aufschluss darüber geben sollen, inwieweit die Fertigkeit gegeben ist, das Geschehene aufzuarbeiten und in den Bildungs- und Bilderbestand zu integrieren. Ein Ausgangspunkt rezeptiver Mediennutzung sind Zeit- und Häufigkeitsangaben zur Nutzung der unterschiedlichen Medien. Dazu gehören auch Verfahrensweisen der Mediennutzung und damit der Grad des Medienhandelns in den verschiedenen Bereichen. Die Unterdimension der interaktiven Nutzung von Medien bezieht sich darauf, inwiefern eine handelnde, aktive Handhabung bei der Mediennutzung verfügbar ist und worauf sich die Aktivitäten beziehen.

3.4. Mediengestaltung

Der letzte Bereich von Medienkompetenz untersucht die Individuen nicht als Publikum oder Rezipienten sondern als Medienproduzenten, um so die kreativ – gestalterischen Perspektiven der Mediennutzung erfassen zu können. Hier geht es darum herauszufinden, auf welchem Gebiet des Freizeit – und Medienbereiches die Menschen innovativ oder auch kreativ interagieren.

Das theoretische Fundament solcher Fragelandschaften bildet die Hypothese, dass sich eine eigenaktive Mediengestaltung auch auf die Medienrezeptionsgewohnheiten und schließlich auch auf andere Domänen von Medienkompetenz (insbesondere Medienkritik) auswirkt. Die Mediengestaltung wird differenziert nach ihrer innovativen Dimension, welche auf Verhaltensweisen abzielt, die sich auf Revisionen oder Neuerungen im Medienbereich beziehen. Darüber hinaus enthält die Mediengestaltung aber auch noch eine kreative Dimension, im Sinne von ästhetischen Gestaltungen und Veränderungen. (z.B.: Gestalten einer Homepage)

Medienkompetenz impliziert somit die Gesamtheit aller Ansprüche in wissens – und medientechnologiebasierten Gesellschaften mit spezifischen Erwartungen in je konkreten Handlungskonstellationen. Doch die Illustration dessen, welche symptomatischen Kenntnisse und Charakteristika eine medienkompetente Persönlichkeit kennzeichnen, kann nicht aus der Theorie alleine bezogen werden, sondern bedarf einer pädagogisch – normativen Festlegung.

4. Medienkompetenz bei Stefan Aufenanger

Stefan Aufenanger formuliert ergänzend zu Dieter Baackes Konzept von Medienkompetenz, sechs potenzielle Dimensionen von Medienkompetenz.

4.1. Affektive Dimension

Bei dieser Dimension geht es um den Unterhaltungswert von Medien.

4.2. Kognitive Dimension

Die kognitive Dimension von Medienkompetenz nimmt Bezug auf das Wissen, das Verstehen und Analysieren in Kohärenz mit verschiedenen Medien. Diese Dimension soll erläutern, dass Medienkompetenz als Substrat Wissen über Medien und Mediensysteme einschließt, dass man die in den Medien gebräuchlichen Symbole und Codierungen verstehen und entschlüsseln sollte und dass man Medien auch analytisch im Bezug auf ihre Inhalte betrachten sollte.

4.3. Moralische Dimension

Medien sollen und müssen auch unter der sittlichen Perspektive beleuchtet und eingeschätzt werden. Um das sicherzustellen, respektive, erfüllen zu können, sollte die kognitive Dimension bereits erfüllt sein, beziehungsweise ist davon auszugehen, dass diese Voraussetzung bereits gegeben ist. Dieser Betrachtungswinkel stellt die auf Menschenrechten oder allgemein geteilte Konventionen beruhende Perspektive dar. Sie sollte jedoch nicht lediglich auf den Inhalt der Medien Bezug nehmen, sondern, beispielsweise, auch auf die Betrachtungsweisen der Erzeugung von Medien, ihrer gesellschaftlichen Anerkennung oder Akzeptanz, sowie auf die scheinbaren Konsequenzen für Persönlichkeit, Kommunikation und Interaktion.

4.4. Soziale Dimension

Die Durchführung der kognitiven und moralischen Dimension geschieht im Sektor des sozialen und politischen Handelns. Personen sollten befähigt werden, sich für ihre Rechte um Medien politisch zu engagieren um soziale Resultate von Medien adäquat deutlich machen zu können.

4.5. Ästhetische Dimension

Diese Dimension vervollständigt die anderen Dimensionen in Hinblick darauf, dass sie Medien als Bindeglied von Ausdrucks- und Informationschancen fungiert und dabei den kommunikationsästhetischen Faktor unterstreicht. Medieninhalte wollen strukturiert werden und dazu braucht man unverwechselbare Voraussetzungen.

4.6. Handlungsdimension

Mit Medien modulieren, sich äußern, sich sachkundig machen oder auch experimentieren, diagnostiziert die Handlungsdimension. Sie soll die Qualifikation benennen, Medien nicht nur zu konsumieren, sondern auch selbst aktiv mit zu gestalten und die technische Handhabung des Mediums zu beherrschen. Die vorher genannten Dimensionen sollen, so Aufenanger, dabei assistieren, sich systematisch dem Begriff der Medienkompetenz anzunähern und ihn in späterer Folge definieren zu können. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass Medienkompetenz als ein medienpädagogischer Begriff auch unter einer pädagogischen Perspektive gesehen werden muss. Eine Hilfestellung dafür, was das bedeuten mag, könnte der Bildungsbegriff bilden, der im Sinne von Klafki, als die Fähigkeit zur Selbstbestimmung, zur Mitbestimmung und zur Solidarität definiert wird.

Medienkompetenz soll demgemäß zu einem selbstbestimmten Umgang mit Medien und ebenso zu medienpolitischen Maßnahmen im Sinne von einer Beteiligung befähigen, ohne dass dabei die Blickrichtung der anderen, welche noch nicht so weit sind, vergessen wird.

5. Kompetenzbildung

Seit Anfang der 60er Jahre beschäftigt sich die Sozialwissenschaft immer mehr mit dem Vokabel der Kompetenzbildung. Erstmals wurde der Terminus durch den Diskurs zwischen Jürgen Habermas und Niklas Luhmann an die Öffentlichkeit getragen. Dieser frühe Dialog über den Kompetenzbegriff stütze sich massiv auf die Anstrengungen Noam Chomskys. Chomsky kontinuierte das Konzept von René Descartes und Wilhelm von Humboldt. Er ging von einer, in der Psyche des Menschen, verankerten Begabung aus, der Mensch könne angesichts eines immanenten Regelnetzwerks ein denkbar unermessliches Quantum an Sätzen erzeugen. Chomskys Geisteshaltung besteht in der Grundannahme, dass Menschen als sprachkompetente Individuen, über Instrumente verfügen, welche es ihnen möglich machen, unbestimmt viele Gedanken zu verbalisieren und sich dementsprechend in unbestimmt vielen neuen Verhältnissen zu artikulieren. Chomsky denkt dabei an eine „universelle Grammatik“. Diese soll den ingeniösen Moment des Sprachgebrauches differenzierte Regeln dokumentieren, welche derart universell sind, dass sie in der Einzelgrammatik nicht angeführt und ausfindig gemacht werden müssen. Es wird somit die Behauptung aufgestellt, dass alle Menschen über die Sprachmuster einer Universalsprache verfügen und aufgrund dessen gleich sind. „Die Universalgrammatik bildet einen Teil der genetischen Grundausstattung des Menschen als Gattungswesen, und die grammatische Theorie formuliert in Chomskys Verständnis empirische Hypothesen zur Natur des menschlichen Geistes.“ Pierre Bourdieu dehnte den Diskurs aus und sprach die sozioIogische Perspektive an. Er bezog sich wie Habermas (und Baacke in seinem Werk „Kommunikation und Kompetenz“ 1972) auf Chomskys Terminus und Entwurf der „Kompetenz“. Bourdieu unterstrich jedoch die ,,generative Grammatik und verstand ,,Habitus“ als ein System von Mustern, welche der Mensch verinnerlicht hat und welche es ihm ermöglichen, veränderbar Wahrnehmungen, Gedanken und Handlungen eines kulturellen Raums zu generieren. In der generativen Grammatik sind alle Sätze virtuell beschlossen, die ein Mensch äußern und umsetzen kann, und im Habitus kommen sie gleichsam an die Oberfläche. Bourdieu meinte, „dass der Habitus nicht frei verfügbar sei, sondern der Mensch je nach sozialer Klassen- und Schichtzugehörigkeit sich jene Deutungsmuster zuordne, die nach dem zugeteilten ,,Bildungskapital" für ihn zugänglich seien.“ Die soziale Herkunft und die Schulbildung sind für Bourdieu somit von hohem Stellenwert, um einen variantenreichen Habitus auszubilden und damit die „Kompetenz“ des Menschen vollständiger entfalten zu können. Bourdieu sieht das kulturelle Kapital an kommunikativer Kompetenz auf verschiedene soziale Milieus und Klassen verteilt und zwar ungleich. Dieser soziologische Diskurs ist in vieler Hinsicht anschlussfähig. Als Beispiel kann man die Wissenskluft-Hypothese (knowledge gap hypothesis) anführen, wonach die Nutzung neuer Medien nur von einem eher bildungsstarken Teil produktiv genutzt wird, während ein anderer Teil die neuen Medien-Kombinationen monoton und unkreativ verwendet. Das veranschaulicht, dass ,Medienkompetenz' weder ein hereditäres Schema noch ein entwicklungslogisches Muss charakterisiert, sondern dass die Plastizität des Habitus in seiner Ausformung wiederum abhängig ist von der Forderung durch Erziehungs- und Bildungsinstitutionen.

Das theoretische Konzept von „Kompetenz“ präsentiert sich als ein interdisziplinäres Projekt mit hohem erschließendem Charakter. Gerade bei diesem Entwurf fließen für gewöhnlich getrennte Forschungsströme zusammen. Auf diesem Gebiet gibt es noch viele Erfordernisse, die theoretischen Konzepte quasi durchzudeklinieren, in ihren Querverweisen zu vernetzen und so ein auch wissenschaftlich begründbares Menschenbild anzubieten, welches es gestattet, die Komplexität eines menschlichen Lebewesens einigermaßen sachgerecht darzustellen. Die Rede von „Medienkompetenz“ gehört in den soeben knapp skizzierten Zusammenhang, es wäre also falsch oder zumindest verkürzt, wenn es nur darum ginge, sich über Medien zu qualifizieren, sich über telekulturelle Angebote zu unterhalten oder sich über die Dokumente der sogenannten Hochkultur zu ,bilden'.


Alle diese Aspekte gehören zusammen, und damit unterstreichen sie, dass „Medienkompetenz“ ein breites Spektrum von Lernerfahrungen umfassen muss. Die Ausdifferenzierung der Medienkommunikation in ihre Unterbereiche - vom Buch über das Fernsehen bis zum Internet - verdeutlicht, dass die Vielfalt und Breite des Medienangebots ganz unterschiedliche Inhaltsdimensionen freisetzt, kommunikative Interaktionen (Internet) möglich macht und auch Elemente von Faszination und Unterhaltung legitimiert, weil nur auf diese Weise die Breite des Medienangebots auf der einen Seite und die grundsätzlich breite Verfügbarkeit von Kompetenz auf der anderen Seite ihre jeweiligen Möglichkeiten ausschöpfen.


wird noch vervollständigt


Quellen:

  • Baacke, D. (1997). Diskurs der Informationsgesellschaft. In: Enquete-Kommission „Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft; Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft“: Medienkompetenz im Informationszeitalter. Schriftenreihe „Enquete-Kommission: Zukunft der Medien“. Band 4. Bonn: ZV Zeitungsverlag Service GmbH. S.23-27.
  • Treumann, K.P./Baacke, D. (†)/Haacke, K./Hugger, K.U./Vollbrecht, R. (unter Mitarbeit von O. Kurz) (2002): Medienkompetenz im digitalen Zeitalter. Wie die neuen Medien das Leben und Lernen Erwachsener verändern. Opladen: Leske + Budrich.
  • Internetquellen :