Unger, Lynette S./Kernan, Jerome B.: On the Meaning of Leisure (Exzerpt)

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Unger, Lynette S./Kernan, Jerome B.: On the Meaning of Leisure. An Investigation of Some Determinants of the Subjective Experience, in: The Journal of Consumer Research, Vol. 9, No. 4., März 1983, S. 381-392

Vor dem Hintergrund einer seit dem Zweiten Weltkrieg ständig wachsenden Freizeitindustrie und dem fortschreitenden wissenschaftlichen Interesse an den subjektiven Aspekten von Konsum, befassen sich Unger und Kernan in diesem Artikel mit den Faktoren, die für die subjektiv empfundene Befriedigung durch Teilnahme an Freizeit- bzw. Unterhaltungsaktivitäten eine Rolle spielen. Der Tradition der Freizeitforschung folgend, unterscheiden sie zwischen objektiven Definitionen von Freizeit, die sich an beobachtbarem Verhalten orientieren (Zeit abseits der Arbeit) und subjektiven Definitionen, die Freizeit als eine individuelle psychologische Erfahrung beschreiben, wobei ihr Forschungsinteresse der zweiten Kategorie gilt. Mit Bezug auf vorangegangene Studien aus dem Feld der Freizeitforschung wollen die Autoren sechs aus der Literatur aufgegriffene Faktoren für ein subjektives Freizeiterlebnis auf ihre Gültigkeit überprüfen: Innere Befriedigung, empfundene Zwanglosigkeit, Betroffensein, Erregung, Überlegenheit und Spontaneität. Mit dem Begriff der inneren Befriedigung bezeichnen Unger und Kernan jenen Faktor, der am ehesten mit „leisure“(wörtl. übersetzt: Freizeit, Muße) gleichzusetzen ist. Subjektive Freizeitempfindungen entstehen aus einer Interaktion zwischen persönlichen Variablen wie demografische und sozioökonomische Eigenschaften und Persönlichkeitsstruktur, und situativen Variablen wie physikalische Umgebung, soziale Situation und Vorgeschichte. Die Autoren sprechen von Hinweisen auf einen Einfluss der persönlichen Variablen Alter und Geschlecht auf das Erlebnisempfinden. Die Ergebnisse der durchgeführten Studie sprechen dafür, dass die Faktoren innere Befriedigung, empfundene Freiwilligkeit und Betroffensein in jedem Fall subjektiver Freizeiterlebnisse vorhanden sind. Die Faktoren Erregung, Überlegenheit und Spontaneität erwiesen sich eher als für bestimmte Aktivitäten spezifisch. Mitglieder einer einzelnen demografischen Gruppe reagieren auf bestimmte situative Variablen in ähnlicher Weise, sie erleben manche Faktoren von „leisure“ stärker als andere.



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