Symbolische Gewalt

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Der Begriff "Symbolische Gewalt" wurde von Pierre Bourdieu geprägt. Damit meinte er die verkannte und damit anerkannte Gewalt, mit Hilfe derer die herrschende Sicht der sozialen Welt legitimiert sei. Bourdieu unterscheidet im Allgemeinen zwischen "symbolischer" Gewalt und "nackter" Gewalt. Wann welche Gewalt zur Anwendung kommt, hängt vom Stand des Kräfteverhältnisses zwischen den einzelnen Parteien und der Integration und ethischen Identität der sie umgebenden Gruppen ab.

Symbolische Gewalt verbirgt sich im Handlungsinhalt. Durch die äußere Handlungsform wird sie aber in der Praxis verneint. Dies geschieht jedoch nicht bewußt in Form eines rationalen Kalküls, sondern ist im Habitus der Akteure veranktert: entweder in Dispositionen zu Herrschen oder in Dispositionen zur Unterwerfung. Ihrer Stärke kann sie nur beraubt werden, indem die Willkür, mit der sie wirkt, bewußt gemacht wird. Sie steht außerdem in engem Zusammenhang mit symbolischer Macht und symbolischer Herrschaft.

Onlinequelle: Wikipedia