Lehrstellenschaffung in Österreich (JsB)

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Unterstützung der betrieblich orientierten Ausbildung

Für die Jugendlichen und für die Wirtschaft ist es wichtig, dass so viele Jugendliche wie nur möglich in ihrer Erstqualifikation jene Fähigkeiten erlernen, die ihnen eine reelle Chance auf einen Arbeitsplatz ermöglichen.
Wirtschaft und öffentliche Hand sind gefordert, sich mit vollem Engagement für die Schaffung von mehr Lehrstellen einzusetzen. Projekte wie „P06 – Blum Bonus“, „Ausbildungsverbünde neu“ und „ÜAZ – Überbetriebliche Ausbildungszentren“ würden eine Menge an zusätzlichen Ausbildungsplätzen für Jugendliche schaffen.
(vgl. Strategiepapier II, 3.6.2006)

Lehre und Matura

Die meisten Jugendlichen entscheiden sich mit 15 Jahren für einen schulischen Bildungsweg oder für eine Ausbildung über eine Lehre. Es zeigen sich hohe drop out Zahlen an den berufsbildenden Schulen und daraus lässt sich ableiten, dass einige Jugendliche über die schulische Bildungsschiene zu wenig Lernmotivation aufbringen können. Lehre und Matura zeigt sich als Alternative für schulfrustrierte Jugendliche.

Welche Vorteile hat die Bildungsform „Lehre und Matura“

  • Lernleistungsstarke Jugendliche wählen anspruchsvolle Lehrberufe
  • Finanzielle Anreize durch ein Einkommen während der Ausbildung durch die Lehrlingsentschädigung
  • Ideale Ausgangsbasis für eine anschließende Fachhochschule oder Universitat als weitere Aufstiegschance
  • Erhöhte Chancen auf eine Beschäftigung im Ausbildungsbetrieb – Berufswahl nach Eignung und Neigung für praxisorientierte Lerntypen.
    (vgl.Strategiepapier II, 3.6.2006)

Lernleistungsstarke Jugendliche

Generell gibt es 2 Arten von lernleistungsstarken Jugendlichen:

  • Jugendliche, die ihre berufliche Erstausbildung über den schulischen Weg wählen.
  • Jugendliche, die als praxisorientierte Lerntypen gelten und ihre Berufsausbildung über eine Lehre machen wollen.

Die Situation, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt und die duale Ausbildung zwischenzeitlich mit „Lehre und Matura“ eine kontinuierliche Bildungslaufbahn von der Lehre bis hin zur Hochschule oder Universität ermöglicht, eröffnet für viele Jugendliche, deren Eltern und für die Wirtschaft neue Perspektiven. Bei einer zielorientierten Anwendung des Projektes „Lehre und Matura“ kann für allle Beteiligten eine win-win Situation erreicht werden. Lehre und Matura ist als Variante zum Besuch einer berufsbildenden mittleren und höheren Schule (BMHS) zu sehen. Berufsmatura und BMHS ergänzen sich, weil sie unterschiedliche Qualifikationsschwerpunkte haben.
Lehre und Matura hat als Qualifiaktionsschwerpunkt die Praxiskompetenz und die BMHS hat die Theoriekompetenz.
Nach der Ansicht von KommR Egon BLUM, dem Verfasser des Strategiepapiers II, ist die Ausbildungskombination „Lehre und Matura“ für jene Jugendliche geeignet, die Gefahr laufen, über die schulische Schiene zu scheitern.
(vgl. Strategiepapier II, 3.6.2006)

„Ausbildungsverbünde neu“ – für mehr zusätzliche Lehrstellen

Durch „Ausbildungsverbünde neu“ werden Voraussetzungen geschaffen, dass Betriebe jene Technologien, die sie nicht ausbilden können, durch andere Betriebe ausbilden lassen können. Berufsbilder werden immer komplexer und viele Unternehmen sind nicht mehr in der Lage, die vorgeschriebenen und erforderlichen Technologien vollinhaltlich im eigenen Unternehmen zu vermitteln und ziehen sich aus der Ausbildung zurück.
Beispiele für Ausbildungsergänzungen:

  • BFI ( Berufsförderungsinstitut)
  • WIFI (Serviceeinrichtung der Wirtschaftskammer)
  • ÜAZ ( Überbetriebliche Ausblidungszentren) und
  • Kompetenzzentren ( hier handelt es sich um Organisationen, die von Unternehmen bei der Einführung neuer Technologien zu Rate gezogen werden können).

Die zusätzlich in Anspruch genommenen Ausbildungsergänzungen dürfen dem Ausbildungsbetrieb keine Kosten verursachen. Stundenausmaß bzw. kostenmäßige Größenordnung für eine geförderte „Ausbildungsergänzug“ ist seitens des BMWA (Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit) noch festzulegen.
(vgl. Strategiepapier II, 3.6.2006)