Erzählen (ZuK)

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Es ist aber verständlich, daß Bernhard Waldenfels Lyotards Ansicht über Newman kritisiert und auf die Gefahr, eine bestimmte Grenzkunst" zu kanonisieren" aufmerksam macht14, denn diese Kritik gälte, wenn sich Lyotards Konzept des Erhabenen" in der Darstellung, die nichts dastellt", der Kant als deren Beispiel das Verbot von Bildern durch das mosaische Gesetz" gibt15, als das jenes Zeit-Bildes, das nur den imaginären Fokus darstellt, entlarven würde ­ es ist schwierig, im klaren Unterschied zu diesem metaphysischen Grenzpunkt die Vorgeschichte zu zeigen.

Der Einspruch von Waldenfels ist m.E. widerlegbar, indem wir uns­ für die Absicht Newmans selbst glit doch wahrscheinlich seine Kritik Lyotards Grundstellung klarmachen. Das Erhabene, das sich der Meinung sowohl Kants als Lyotards nach nur in der negativen Darstellung" zeigt, verlangt von uns zwar das Verbot von Bildern", aber dieses Verbot bedeutet für Lyotard nur das von der figurativen" Darstellung16. Lyotard stellt fest, daß die Werke Newmans tatsächlich kein Ereignis erzählen', daß sie sich nicht figurativ auf Szenen aus Erzählungen beziehen"17.

Erzählen ist das einzige Verhalten, das dem erlaubt ist, der zwischen beiden Werken Duchamps steht, so daß ihm der Blick auf den entschedenden Augenblick und die Möglichkeit der Begegnung mit dem Anderen prizipiell entzogen sind. Dieses Erzählen ist ein Aufzählen von möglich zu Erzählenden über das Ereignis in jenem Horizont des Jetzt, so daß es als Zählen des Gleicharitigen (jetzt-das, jetzt-das...) grenzlos fortschreitet. Die Grenze ist dabei nur der Anspruch auf die Widerspruchlosigkeit. Daher steht schon am Beginn der metaphysischen Geschichte der Sinn, die Identität eines jeweiligen Was.




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