EFQM (Exzerpte)

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Exzerpt aus: (2.Kapitel: Grundannahmen des Modells, S 25-34) Schwan, Renate/ Kohlhaas, Günther u.a.: Qualitätsmanagement in Beratungsstellen, Selbstbewertung nach dem EFQM Excellence Modell am Beispiel Sutdienberatung. –Weinheim und Basel: Beltz Verlag, 2002,Band 107.


EFQM-Modell (Die European Foundation for Quality Management)

Das erste Kapitel will einen Überblick über die wesentlichen Punkte des EFQM-Modell geben. Die zugrunde liegenden Eckpfeiler einer Unternehmensführung werden dargelegt. Weiters wird kurz auf die Struktur des Modells und auf die Bewertungsfelder eingegangen. Im Anschluss wird der kontinuierliche Verbesserungsprozess anhand der Radar-Logik dargestellt. Das EFQM-Excellence Modell basiert auf den Grundsätzen des Total Qualitiy Management (TQM). Das Modell beschreibt ein Konzept der Unternehmensführung. Das EFQM-Modell zeigt Faktoren, welche den langfristigen Erfolg einer Organisation sichern sollen. Das Führungskonzept basiert auf acht Eckpfeilern.

-Ergebnisorientiert (vom Verhältnis der Ergebnisse zu den Anforderung ist der Erfolg einer Organisation abhängig) -Kundenorientierung (die Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden sichern den Bestand der Firma) -Führung und Zielkonsequenz (es soll Klarheit über Ziel und Zweck der Organisation herrschen) -Management mit Prozesse und Fakten (alle Aktivitäten sollen verstanden und systematisch durchgeführt werden) -Mitarbeiterentwicklung und –beteiligung (Beteiligung der Mitarbeiter an der Gestaltungs- und Entwicklungsprozess notwending) -Kontinuierliches Lernen, Innovation und Verbesserung (diese Schlagworte sollten sich in der Unternehmenskultur befinden) -Aufbau von Partnerschaft (auf dem Markt) -Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit (in Bezug auf Gesellschaft und Umwelt)

Das Modell gibt einen Rahmen für die Bewertung von Organisationen bezüglich der Qualität ihres Managements. Es wird zwischen zwei Arten von Bewertungsfeldern unterschieden.

Neun Felder stellen die Bewertungsfelder dar (Führung, Mitarbeiter, Politik und Strategie, Partnerschaften und Ressourcen, Prozesse, Mitarbeiterbezogene Ergebnisse, Kunden bezogene Ergebnisse, Gesellschaftsbezogene Ergebnisse, Schlüsselergebnisse). Ziel des EFQM-Modell ist eine möglichst hohe Qualität des Managements. Durch den Selbstbewertungsprozess kommt es zur kontinuierlichen Verbesserungen.

Die Radar-Logik ist ein wesentlicher Bestandteil des EFQM-Excellence Modell. Sie dient als Bewertungslogik. Das Radar-Konzept setzt sich aus vier Elementen zusammen. Das Resultat (Ergebnis), Approach (das Vorgehen), Deployment (die Umsetzung) und Assesment und Review (der Bewertung und Überprüfung). Die Vorgehensweise wird anhand der Skizze erklärt.

Ergebnisse festlegen - Vorgehen planen - Vorgehen umsetzen - Beurteilen und Prüfen

Die Ergebnisse zeigen die Leistungen der Organisation auf. Das Vorgehen beschreibt die Art und Weise und begründet diese. Die Umsetzung bezieht sich auf alle Aktivitäten, die zum erreichenden Ziel nötig sind. Bei der Bewertung und Überprüfung geht es um eine kontinuierliche Umsetzung und Überprüfung. Als Besonderheit gilt die Selbstbewertung beim EFQM-Excellence Modell, da dadurch das Bewusstsein und die Kompetenz der Mitarbeiter gestärkt werden soll.



Exzerpt aus: ( 1. Kapitel: Qualitätsentwicklung: Eine Herausforderung für jede Schule, S.9-28) Kempfert, Guy, Rolf, Hans-Günther: Pädagogische Qualitätsentwicklung. Ein Arbeitsbuch für Schule und Unterricht. –Beltz Verlag, Weinheim und Basel, 1999.

Qualitätsentwicklung: Eine Herausforderung für jede Schule

Der Artikel von Guy Kempfert und Hans-Günther Rolff beschreibt im internationalen Vergleich, den Umbruch von der Industrie- zur globalen Informations- und Wissensgesellschaft und den dadurch entstehenden Anspruch an das Bildungssystem. Die Schule wird einerseits von der Wissenschaft und andererseits von den Eltern unter Druck gesetzt. Die TIMMS-Ergebnisse verursachten großes Aufsehen und den Aufruf nach Methoden, welche die Wettbewerbsfähigkeit erhalten, beziehungsweise verbessern sollen. „Die größte Gefahr besteht allerdings darin, dass die Bedeutsamkeit und der Einfluss der Pädagogik auf dem Spiel stehen. ... Man hat in der der bisherigen Debatte über TIMMS und Qualitätssicherung so gut wir kein einziges pädagogisches Argument gehört. Deshalb brauche wir eine grundlegend andere Qualitätsdebatte.“ (Kempfert/Rolf,1999,S.14)

Eine Qualitätsdebatte soll nicht nur auf Wettbewerbsfähigkeit und Vergleich zentriert sein, sondern soll sich auch an der Entwicklung orientieren. Es stellt sich die Frage: Was ist überhaupt Qualität? Das aus der Wirtschaft kommendes Konzept (Input-Prozess-Output) wird auf Schulen übertragen. Es zeigt sich, dass das Qualitätsthema kein einfaches, sondern sehr widersprüchliches ist. Eine qualitätsbewusste Schule muss nach bildungstheoretischem Verständnis sowohl Wissen als auch Verstehen vermitteln und zu diesen erziehen. Qualität ist ein Anliegen der gesamten Gesellschaft, daher bedarf es eines Qualitätsmanagements. Zu den Aufgaben des zentralen Qualitätsmanagement zählen die Verallgemeinerung des Qualitätsthemas, die Sicherung von Standards und Vergleicharbeit, die Schaffung zuträglicher Rahmenbedingungen und die Erzeugung von Entwicklungsimpulsen. Leistungsvergleiche führen zu Konflikten und wirken hemmend. Um Leistungsvergleiche produktiv zu machen, wird der Begriff Schulentwicklung eingeführt.

„Es handelt sich dabei um einen Systemzusammenhang von Organisations-, Unterrichts- und Personalentwicklung.“ (Kempfer/Rolf,1999,S.19)

Das drei-Wege-Modell der Schulentwicklung: Setzt sich zusammen aus der Personalentwicklung, der Organisationsentwicklung und der Unterrichtsentwicklung.Zwischen den drei besteht ein Systemzusammenhang von pädagogischer Schulentwicklung. Verschiedene Faktoren wirken von außen ein, wie z.B. bei der Personalentwicklung: Lehrer-(Selbst-)Beurteilung, Supervision, Kommunikationstraining, Schulleitungsberatung. Bei der Organisationsentwicklung wirken sich Schulprogramm, Schulklima, Erziehungsklima, Schulmanagement, Teamentwicklung aus. Auf die Unterrichtsentwicklung wirkt die Lernkultur, Schülerorientierung, Überfachliches Lernen und Methodentraining ein.

Für eine Steuerung des Gesamtsystems ist es nötig Schulübergreifendes Steuerungswissen zu erzeugen und zu verarbeiten. Schulen ändern sich aufgrund von Umweltbedingungen. Schulentwicklung ist in drei Ebenen zu unterscheiden. 1. Schulentwicklung ist die bewusste und systematische Weiterentwicklung von Einzelschulen (=intentionale Schulentwicklung). 2. Schulentwicklung will lernende Schulen schaffen. Schulen sollen sich selbst organisieren, reflektieren und steuern. 3. Rahmenbedingungen für die Steuerung des Gesamtsystems müssen festgelegt werden (=komplexe Schulentwicklung).



Exzerpt aus: (1. Kapitel: The Concept of Quality and the Provision of Quality Schooling: International Concern, S.1-22) Aspin, David N., Chapman, Judith D., Wilkison, Vornon R.: Quality Schooling. A Pragmatic Appraoch to Some Current Problems, Topics and Issues. Great Britain by Redwood Books, Trowbridge, Wiltshire, 1994.

Quality Schooling A Pragmatic Approach to Some Current Problems, Topics and Issues

In diesem Kapitel wird die Bedeutung von Qualität in Bezug zur Politik, Vorsorgemaßnahmen und Administration von Schulen und verschiedenen Schulsystemen besprochen. Verschiedene Themen und Konzepte werden unter dem Begriff Qualität diskutiert. Qualität wird in Bezug zu Lehre, Lernformen und wie diese organisiert sind betrachtet. Weiters werden in diesem Artikel Strukturen und Prozesse sowie Kontrollen und Organisationen der verschiedenen Schulsysteme verglichen. Die Bedeutung von Effektivität, Effizienz usw. und auch die Schwierigkeiten in Bezug auf Qualität und Qualitätssicherung werden angesprochen.

In Ländern wie Australien, Norwegen, Dänemark, Finnland und Frankreich basiert das öffentliche Schulwesen auf der Annahme, die öffentliches Interessen wären versorgt, solange öffentliche Güter, wie Bildung unter staatlicher Kontrolle sind. Die neue Sichtweise, wie sich in England, Wales und von Neuseeland akzeptiert ist, beinhaltet, dass Bildung kein öffentliches Gut ist, sondern als Handel-, Gebrauchsartikel zu sehen ist. Die Effektivität und Effizienz ist von Schulsystem zu Schulsystem unterschiedlich. Die Schlüsselentscheidungen werden von - der nationalen Regierung durch Gesetze und - von Regionen, Bezirken und den - Mitgliedern der Schulgemeinschaft und - der Schule getroffen.

Fragen wie „What ist the balance between centrally determined objekctives and priorities as against local requirements considered to be primarily the function of the school? How can schools reconcile the tensions between an approach to school improvement aimed at enhancing the capabilities of members of the local school community, and the current politically and economically driven concern for centrally determinded quality control? What ist he acceceptable balance beetween system governors’ concern für accountability, and the desire manifested by education service professionals for the empowerment and professional growth of teachers at each school site?“ (Aspin/Chapman/Wilkison,1994,S.8) werden im Text gestellt und teilweise behandelt.



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