AbschlussDISKUSSION

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Abschlussdiskussion

Rolf Seyfried:

Insgesamt halte ich das Konzept für gelungen. Die Kombination von Vorlesung und Übung war für mich recht spannend, da ich Gelegenheit bekam mit Hilfe einer Übung (d.h. über einen Dialograum) eine Vorlesung zu reflektieren. Auch das breite, ja bunte Spektrum der Vortragenden gab einen guten Einblick, wie und auf welche Weise gedacht werden kann. Die Diskussionen in der Übung waren manchmal etwas zäh. Es klaffte die Gesamtheit der Studenten (jedenfalls in unserer Gruppe) auseinander: Es gab wenige, die mehr bis viel sagten; die meisten jedoch schwiegen. Nun: Das Schweigen ist an sich nichts Negatives, dennoch hatte ich manchmal den Eindruck, das er eine oder andere eine Planke (ich will nicht sagen: Rettungsring) gebraucht hätte, nachdem er ins kalte Wasser gestoßen wurde. Vielleicht wäre da mit weiterführenden Fragen geholfen, die die Vortragenden nach ihrer Vorlesung gleichsam „in den Raum stellen“, um die Studierenden mit denselben wie mit einer Hausaufgabe zu entlassen. Es könnten Fragen sein, die hernach in den Übungen diskutiert werden. Philosophieren, so wie ich es verstehe, ist ja auch ein Fragenlernen, und meist sieht man gar nicht, welche Fragen sich überhaupt erst erschließen, nachdem ein gedanklicher Horizont eröffnet wurde. Dieser Schritt – vom eröffneten Denkhorizont in die Frage (auf die Rutschbahn des Fragens) – ist oftmals nicht leicht, er könnte möglicherweise durch den Vortragenden erleichtert werden. Die Übungen könnten an Spannkraft gewinnen.

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