4.1. Evaluationsmethoden
- Dokumentenanalyse: die Methode zählt zu den non-reaktiven Formen der Datenerhebung, es werden nämlich keine Reaktionen auf Fragen- bzw. Aufgabenstellungen untersucht. Diese Erhebung eignet sich wenn die notwendigen Informationen effektiver aus geeigneten Dokumenten perzipiert werden können.
- Befragung: dieses Verfahren gehört zu den reaktiven Erhebungsmethoden, denn sie untersuchen direkte Reaktionen auf Fragestellungen. Angestrebt wird die Gewinnung von Einschätzungen einer Befragungsgruppe zu besonderen Themenbereichen der Qualitätssicherung. Die Befragungen können mündlich oder schriftlich vollzogen werden.
- Beobachtung: die Daten einer Beobachtung werden durch sinnlich wahrnehmbarer Verhaltensaspekte und Ereignisse gewonnen. Es wird dabei zwischen der Fremdbeobachtung und der Selbstbeobachtung unterschieden, welch sich noch in weitere Unterhebungen differenzieren lassen. Eine besondere Verfahrensweise stellt das Verhaltensrecording dar. Durch Computerunterstützung werden die ausgeführten Aktionen des Probanden aufgezeichnet.
- Tests: werden als standardisiertes Verfahren bezeichnet. Sie dienen zur Messung von Ausprägungen empirisch abgrenzbarer Verhaltens- und Leistungsmerkmale. Erfasst wird dabei die Wirkung von Bildungsangeboten. Standardisierte Tests bestehen aus normorientierte und kriteriumsorientierte Tests.
- Empirische Untersuchungen: diese Untersuchungen oder auch Experimenten, wollen Erkenntnisse hinsichtlich ihrer Wirkung von Bildungsangeboten und der Qualitätskontrolle am Ende einer Entwicklungsphase gewinnen. Sie finden meist im Rahmen von wissenschaftlichen Begleitforschungen statt. Es bestehen auch hier verschiedene Formen von Experimenten z.B. quasi-experimentelle und experimentelle Untersuchungen.
Die Entscheidung für eine der vielen Evaluationsmethoden ist abhängig von der Eignung zur Umsetzung der Evaluationsziele, die Umsetzbarkeit, den Kosten und der anwendungsspezifischen Besonderheit. Es kann aber durch eine Kombination der verschiedenen Erhebungsmethoden (Methodenmix) zu geeigneten Ergebnissen kommen, da die vorhanden Schwächen einer Methode durch die Stärken einer anderen Methode ausgeglichen werden können.