21. Mai 2007

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Lacan, Jacques (1986): VI Vom Moralgesetz, in: ders.: Das Seminar. Buch VII. Die Ethik der Psychoanalyse, Berlin, Weinheim: Quadriga 1996, 89-105.


Lacan bezieht sich in diesem Abschnitt auf Emmas Symptom, das Freud in seinem Entwurf einer Psychologie mit folgender Skizze illustriert:


SkizzeausEntwurf.jpeg


"Davon sind die geschwärzten Vorstellungen (V) Wahrnehmungen, die auch erinnert werden. Daß die Sexualentbindung zum Bewußtsein kam, beweist die sonst unverständliche Idee, der lachende Kommis habe ihr gefallen. Der Schluß, nicht allein im Laden zu bleiben wegen Attentatsgefahr, ist ganz korrekt gebildet, mit Rücksicht auf alle Stücke des Assoziationsvorganges. Allein von dem (oben dargestellten) Vorgang ist nichts zu Bewußtsein gekommen als das Stück 'Kleider' und das mit Bewußtsein arbeitende Denken hat aus dem vorhandenen Material (Kommis, Lachen, Kleider, Sexualempfindung) zwei falsche Verknüpfungen gestaltet, daß sie wegen ihrer Kleider ausgelacht worden, und daß der eine Kommis ihr sexuelles Gefallen erregt hat" (Freud 1895, 355).




Filmausschnitt "Das Fest"

9:33 bis 11:56

Tür, aufgehend. Christians Kopf, kurzer Augenblick des Zurückweichens. Mutter: "Hallo Christian, mein Schatz. Wie schön, dass Du doch noch kommen konntest." Küsst Christian. Christian (matt): "Hallo Mama." Stimme Christian, Silhouette Mutter. "Du siehst fantastisch aus." Dienstmädchen: "Entschuldigen Sie, aber die Gäste sind jetzt alle da." Dienstmädchen tritt optisch zwischen Mutter und Christian. Mutter: "Gut, dann geh' mal zu Deinem Vater. Er wartet auf Dich. Vergiss nicht, ihm zu gratulieren." Christian wendet sich nach der gehenden Mutter. Gesicht des Vaters, Stimme Christian: "Hallo Papa, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag." Vater: "Danke. Setz Dich kurz hin." Christian: "Sie warten schon auf Dich." Vater: "Ich hab Dir was Wichtiges zu erzählen. Setz Dich." Christian weigert sich gestisch. Stimme des Vaters: "Trinkst du einen Kognac?" "Nein Danke." Der Vater trinkt einen Schluck. Christians Hände. Vaters Stimme. "Ja also, es ist ziemlich wichtig. Ich denke jetzt schon seit Tagen daran. Also hör mal zu: Zwei Nutten, die machen es sich in einem Zugabteil bequem." Christian lacht in sich hinein. Gesicht des Vaters, Christians Hände, ein Papier zerreißend: "Du sollst Deinen alten Vater nicht auslachen. Vor allem nicht an seinem Geburtstag. Was fällt Dir denn ein? Das werde ich Deiner Mutter sagen. Das muss ich." Stimme der Mutter: "Wir warten alle auf Euch." Vater: "Das ist sehr gut möglich. Aber stell Dir vor, er sitzt da und lacht mich aus." Mutter mit Kopf und Oberkörper: "Christian, mach doch so was nicht." Christian mit Kopf und Oberkörper: "Na schön, wir können uns auch Witze erzählen, während die da drüben auf uns warten." Christians reibt Hand mit kleinem Stück Papier. Stimme des Vaters. "Ist mir doch scheißegal. Ich habe jetzt Lust, mich mit meinem ältesten Sohn zu unterhalten. Wie geht es Dir?" Christian widerwillig: "Ganz gut. Wir richten uns grad ein in Lyon." Gesicht des Vaters: "Ich kann doch lesen mein Junge. Ich finde, Du machst Deine Sache gut, wirklich sehr gut. Was ist eigentlich mit dieser Freundin, die immer anruft? Krieg ein paar Kinder mit ihr und komm nach hause." Christians Gesicht: "Nein, sie ist eine Bekannte. Sie kriegt ein Kind von jemand anderes." Gesicht des Vaters: "Gut, dann find ne Neue. Find ne Neue und komm nach Hause. Ich werde älter und möchte gerne die Familie in der Nähe haben. Außerdem ist da noch die Sache mit Mama." Gesicht Christian: "Was ist mit ihr?" Christian aufmerkend. Gesicht des Vaters: "Sie hat langsam meine Witze satt." Christians Gesicht: "Das kann ich verstehen." Christian lächelt unmerklich. Oberkörper und Gesicht des Vaters, Christian kratzt sich mit Hand am Mund. "Was heißt das? Du kannst das verstehen. Was stimmt nicht mit meinen Witzen? Keiner hat Respekt vor mir." Vater klopft beim Wort „Respekt“ auf den Tisch. "Gut erzähl mir was." Christian und Stimme des Vaters, dann Oberkörper und Gesicht des Vaters: "Wie läuft es so? Hast Du ein Mädchen? Das habe ich ja schon oft gefragt." Stimme der Mutter: "Jetzt kommt." Vater: "Ja sofort, sofort." Schwarzfilm. Rücken des Vaters. "Komm mein Junge." Vater wendet sich um. "Ach. Und noch was, Christian -" Vater neben Mutter im Bild. "Könntest Du heute abend ein paar Worte über Deine Schwester sagen? Ich fang immer an zu heulen. Mir fällt das zu schwer." Christians Gesicht im Halbdunkel, Vaters Kopf von hinten. "Ja, ich hab schon was vorbereitet." Vater wendet sich um. "Hast Du. Das ist gut." Christian folgt Vater. "Übrigens, Michael ist auch da." Vater wendet sich um. "Was, Michael?" Vater geht weiter. "Na, da muss ich mit dem auch ein bisschen quatschen."

--Uk 11:27, 21. Mai 2007 (CEST)




link zu Seminarsitzung über den Namen des Vaters

link zu Lacan in Leuwen (Film)

link zu Lacan in Leuwen (Tondokument)

link zu Lacan in Leuwen über den Begriff des "discours" (Film)

link zu Lacan in Leuwen über den Begriff des "discours" (Tondokument)

Weitere Ton- und Filmdokumente finden sich unter lutecium.org



Seminararbeit: Christian Haddad


Kontext

SE Kastration. (Kadi SS 2007)