1 Einleitung
1 Einleitung
Ein Großteil dessen, was die Menschen lernen, wird ihnen von den Massenmedien vermittelt. Bilder, Schriften und Bücher haben seit jeher Meinungen, Überzeugungen und Handlungen beeinflusst, von den alten Kulturen bis zu unserer jungen europäisch-amerikanischen Zivilisation. Aber zwei Errungenschaften des 20. Jahrhunderts haben sich zur Verbreitung von Ideen und, wie wir heute wissen, auch von aggressiven Verhaltensformen als ungleich wirksamer erwiesen als alles bisher Dagewesene: der Kinofilm und das Fernsehen. Dabei steht das Fernsehen eindeutig an der Spitze. Zum Unterschied vom Kino findet es in den eigenen vertrauten vier Wänden statt, es ist gewisssermaßen zum „Familienmitglied“ geworden, das auf Knopfdruck jederzeit und bereitwillig zur Verfügung steht. Die Fernbedienung tut ein Übriges, langweilige Handlungen kann man damit überspringen und von einem „Highlight“ zum andern „zappen“. (Bailey S. 60 ff.).
Das führt uns geradewegs zum Thema. Wenn Fernsehen erwachsene Menschen, Frauen und Männer aller Altersstufen, in seinen Bann ziehen, ja manipulieren kann, ein Umstand, der übrigens von Regierungen und Werbung systematisch und exzessiv genutzt wird: wie wirkt sich dann dieses Medium auf Kinder aus? Fördert oder schädigt Fernsehkonsum Bildung, Charakter und Verhalten des „kleinen Publikums“? Wieviel Fernsehen ist für Kinder zumutbar, welche Programme führen nachweislich zu Verhaltensstörungen? Diesen und ähnlichen Fragen soll im Verlauf der Arbeit nachgegangen werden.