Diskussion:Interaktivität, theoretische Ansätze (PSI)
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Version vom 10. November 2008, 01:15 Uhr von Andyk (Diskussion | Beiträge) (some considerations concerning IF in philosophy)
Der Spieler in einer philosophischen IF
- Mir ist beim Durchspielen der IF aufgefallen, daß ich als Dialogpartner ziemlich eingeschränkt bin. Das mag wohl an dem Versuch liegen, einen bereits ausgearbeiteten Text in einem interaktiven Medium zu repräsentieren, aber etwas Sinnvolles zu sagen und gleichzeitig mehr oder weniger alle möglichen Antworten vorauszusehen ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Interessant dabei, daß die Dialoggeneratoren, die den Leuten das Gefühl vermitteln, auf ihre Antworten einzugehen, Chatbots wie Eliza sind, die nie irgend etwas aussagen. Und die ständig Fragen stellen.
Bezugnehmend auf diese Aussage, sollten wir uns vielleicht überlegen, wie wir mit dem Problem umgehen, dass unsere Antwortmöglichkeiten bei IF begrenzt sind. Meine Überlegungen und Vorschläge dazu sind:
- Zunächst müssen wir bedenken, dass wir innerhalb der IF etwas von philosophischen Gehalt aussagen oder bewirken wollen.
- Im Prinzip hat man dieses Problem der mangelnden Antwortmöglichkeiten auch bei normalen Text, z.B. beim Verfassen einer Seminararbeit. Man kann oft in der Gliederung des Textes feststellen, dass versucht wird, sachlichen Einwänden vorzubeugen oder diese zu stärken. Es wird implizit ein fiktives Gegenüber angenommen, das dumme oder weniger dumme Fragen stellt (bei Platon ist das Gegenüber noch explizit im Text präsent).
- Im Falle von IF ist das Gegenüber nicht fiktiv, aber die Umgebung ist es. Trotzdem kann man annehmen, dass das Gegenüber entweder Fragen stellt, die bestimmten Themen zugeordnet werden können oder keine Fragen stellt, weil für ihn gerade nichts fragwürdig ist.
- Im Buch ist der Platz beschränkt und in Programmen die Anzahl der Fälle, die man unterscheidet. Wir sollten uns daher typische Rollen überlegen, die man Platons Argumentation gegenüber vertreten kann (seien sie philosophisch oder aus dem Alltag motiviert).
- Wir könnten die Rollen auch live im Seminar simulieren, wenn wir einen Text besprechen. Die Einwände der jeweiligen Rollen können wir dann festhalten und ins IF übertragen. Wenn uns eine Rolle besonders wichtig erscheint, könnten wir sie als zusätzliche Person in die virtuelle Welt einfügen, die stellvertretend für uns unsere Interessen/Argumente vertritt ;).
- Ich nehme an, dass unsere IF viele Dialoge und Konversationen enthalten wird. Ich habe mich noch nicht genau damit beschäftigt, aber es gibt bereits einige Erweiterungen für Inform7 zum Thema "Saying complicated things". Ich denke, dass man mehr Möglichkeiten hat, als es auf den ersten Blick scheint.
- Der Spieler sollte auch die Möglichkeit haben, eine Weile zuzuhören (der "Weiter"-Button). Man könnte einen Pfad im Spiel vorsehen, bei dem ziemlich originalgetreu die Argumentation nachvollzogen werden kann. Doch wenn an einer bestimmten Stelle Zweifel in der Argumentation auftauchen, sollte es auch möglich sein, sie zu formulieren.
- Wir müssten dafür den Text ziemlich exzessiv auseinandernehmen - Themen und Rollen identifizieren, mit denen man Platon konfrontieren kann.
- Wir könnten eine Person "Bodyguard" einführen, den wir immer dann sprechen lassen, wenn wir einen Einwand nicht für gerechtfertigt halten in Anbetracht unserer Lektüre. Platons Figuren müssten nicht unbedingt vom Originaltext abweichen, doch man kann die Folge ihrer Aussagen unterbrechen (a.) vom Spieler selbst oder b.) von zusätzlichen Figuren) oder überspringen (wenn die Interventionen des Spielers bestimmte Aussagen hinfällig machen).
Diese Gedanken sind verbesserungswürdig und erweiterungsbedürftig. --Andyk 01:15, 10. Nov. 2008 (CET)