Open Culture - Beispiel Wikipedia

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Version vom 14. März 2006, 23:15 Uhr von Volker (Diskussion | Beiträge) (+Benkler Zitatquelle)
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Dieser Artikel gehört zum Projekt „Open Culture, Wissensgesellschaft“, das in der Lehrveranstaltung Lernen, Wissen, Computer im WS 05/06 begonnen wurde.

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Was ist Wikipedia?

Logo der englischen, der ersten Wikipedia

Die Wikipedia ist eine ausschließlich von freiwilligen Autoren verfasste, mehrsprachige, freie Online-Enzyklopädie mit derzeit 358.692 Artikeln in der deutschsprachigen Ausgabe<root><span id="ref_<tplarg><title>1</title></tplarg>" class="plainlinks" style="font-size: smaller; vertical-align: text-top; position: relative; top: -0.3em;">[<template><title>SERVER</title></template><template><title>localurl:<template><title>NAMESPACE</title></template>:<template><title>PAGENAME</title></template></title></template>#endnote_<tplarg><title>1</title></tplarg>]</span></root> (Stand: 20. Februar 2006, 19:01 UTC).
Der Name setzt sich aus „Encyclopedia“ und „Wiki“ zusammen. Wiki („wikiwiki“ ist hawaiianisch und bedeutet „schnell“) bezeichnet eine Software mit der Nutzer die darauf aufbauenden Webseiten im Webbrowser überarbeiten oder neue Artikel (Seiten) anlegen können.


Geschichte

Die Idee einer via Internet abrufbaren, freien Enzyklopädie ist in Relation zur Geschichte des World-Wide-Web keineswegs neu. Bereits 1993 hat es erste Versuche gegeben, ein solches Projekt zu gründen. Es sollte im Gegensatz zu Wikipedia von Experten zusammengestellte Inhalte haben.


Die im März 2001 gegründete deutschsprachige Wikipedia ist nur eine der vielen Wikipedia-Ausgaben. Mit 368.243 Artikeln ist sie die zweitgrößte Wikipedia – nach der englischen, die bereits über 1.000.000 Artikel enthält. Auf Wikipedia:Sprachen gibt es eine Liste aller Sprachen, in denen Wikipedia existiert. Insgesamt hat das Projekt im September 2004 die Marke von 1.000.000 Artikeln durchbrochen.<root><span id="ref_<tplarg><title>1</title></tplarg>" class="plainlinks" style="font-size: smaller; vertical-align: text-top; position: relative; top: -0.3em;">[<template><title>SERVER</title></template><template><title>localurl:<template><title>NAMESPACE</title></template>:<template><title>PAGENAME</title></template></title></template>#endnote_<tplarg><title>1</title></tplarg>]</span></root>

Betrieben wird das Projekt von der Wikimedia Foundation, einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in Florida, USA.

Open-Culture-Projekt Wikipedia

Was macht aus Wikipedia ein Open-Culture-Projekt? Ausgehend von der im Abschnitt zur Begriffsdefinition getroffenen Aussage, dass „Open Culture […] in diesem Zusammenhang ein gesellschaftliches System [bezeichnet], in dem Informationen möglichst frei zirkulieren und von allen Menschen beliebig verwendet, verarbeitet und weitergegeben werden können und dürfen“ ist die freie Enzyklopädie, wie auch im folgenden noch ausgeführt wird, eindeutig der Open Culture zuzuschreiben.

Prinzipien

Der folgende Abschnitt basiert überwiegend auf dem Abschnitt „Prinzipien“ des Artikels Wikipedia

Der vorgegebene Rahmen für die Autoren ist sehr weit gefasst. Die Initiatoren des Projektes haben nur sehr wenige Richtlinien aufgestellt, die als unumstößlich gelten. Dazu zählt als erster Grundsatz, dass Wikipedia der Schaffung einer Enzyklopädie gewidmet ist. Davon werden andere Ausrichtungen abgegrenzt. Die Grundsätze neutraler Standpunkt, Verifizierbarkeit und Verzicht auf Primärrecherche legen die inhaltliche Ausrichtung der Artikel fest. Die Autoren willigen ferner mit dem Speichern darin ein, ihre Beiträge unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (GFDL) zu veröffentlichen. Als Verhaltensvorschrift wird von Mitarbeitern am Projekt gefordert, ihre Mitautoren zu respektieren und niemanden persönlich anzugreifen.

Wikipedia ist eine Enzyklopädie

Wikipedia verfolgt wie andere Enzyklopädien das Ziel, die Gesamtheit des Wissens unserer Zeit in lexikalischer Form anzubieten. Während frühere, gedruckte Enzyklopädien aus wirtschaftlichen und technischen Gründen Inhalte und Autorenzahl beschränken mussten, unterliegt die Wikipedia keinen solchen Einschränkungen: Festplattenplatz ist billig, die Autoren arbeiten ehrenamtlich nur bedingt und nicht in gleichem Maße Beschränkungen.

Welche Themen aufgenommen werden und in welcher Form, bzw. was davon Bestand hat, entscheidet die Gemeinschaft in einem offenen Redaktionsprozess. Konflikte in der Wikipedia kreisen in diesem Zusammenhang meist darum, was themenbezogen Wissen darstellt, wo die Abgrenzung zu reinen Daten liegt und was unter enzyklopädischer Relevanz zu verstehen ist. Abgesehen von groben Leitlinien, die Wikipedia von anderen Werktypen wie Wörterbuch, Datenbank, Link- oder Zitatsammlung abgrenzen, gibt es keine allgemeinen Kriterienkataloge etwa für Biographien, wie sie in traditionellen Enzyklopädien gebräuchlich sind. Im Zweifel wird über den Einzelfall diskutiert. Empfindet ein Benutzer ein Thema als ungeeignet oder einen Artikel als dem Thema nicht angemessen, kann er einen so genannten Löschantrag stellen, der im folgenden diskutiert wird.

Neutraler Standpunkt – NPOV

In Wikipedia arbeiten Autoren mit unterschiedlichstem politischen, religiösen und weltanschaulichen Hintergrund mit, die freie Enzyklopädie schließt von vorneherein niemand aufgrund seiner Einstellungen aus. Um dabei unweigerlich aufkommende Kämpfe um Artikel zu verhindern bzw. einen Ausweg daraus zu schaffen, hat Gründer Jimmy Wales die Richtlinie des neutralen Standpunkts (NPOV, von englisch neutral point of view) aufgestellt. Danach soll ein Artikel so geschrieben sein, dass möglichst viele Autoren ihm zustimmen können. Existieren zu einem Thema mehrere verschiedene Ansichten, so soll sie ein Artikel fair beschreiben, aber nicht selbst Position beziehen. Der neutrale Standpunkt verlangt jedoch nicht, dass alle Ansichten gleichwertig präsentiert werden müssen: Die wissenschaftlich plausiblere Ansicht kann etwa an erster Stelle genannt werden (siehe auch: Ockhams Rasiermesser). Wie die Eignung einzelner Artikel für eine Enzyklopädie wird auch die Einhaltung des neutralen Standpunkts durch den sozialen Prozess gewährleistet und gerade bei kontroversen Themen oft nur in mühevollen Diskussionen erreicht.

Verifizierbarkeit und Verzicht auf Primärrecherche

Als Lexikon kann Wikipedia nur Inhalte aufnehmen, die bereits an anderer Stelle publiziert sind. Hier muss es sich um anerkannte und überprüfbare Quellen handeln. Eine Enzyklopädie dient der Darstellung, nicht der Konstruktion von Wissen („Theoriebildung“). Dieser Grundsatz ist eng mit dem neutralen Standpunkt verbunden. Daher wird auch keine Primärrecherche betrieben (englisch: „no original research“), sondern nur auf Sekundärquellen zurückgegriffen.

Urheberrecht und Freiheit der Inhalte

Das […] Projekt bezeichnet sich als freie Enzyklopädie, weil sich sämtliche Mitarbeiter mit dem Einstellen oder Bearbeiten von Inhalten damit einverstanden erklären, alle Inhalte unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation zu veröffentlichen. Diese Lizenz räumt jedem anderen das Recht ein, die Inhalte unentgeltlich – auch kommerziell – zu nutzen, zu verändern und zu verbreiten. Die Lizenz macht es damit unmöglich, Wikipedia-Artikel und auf diesen basierende Texte unter Berufung auf das Urheberrecht exklusiv zu verwerten (Copyleft-Prinzip). Es gilt als die umfangreichste Sammlung originär freier Inhalte. <root><span id="ref_<tplarg><title>1</title></tplarg>" class="plainlinks" style="font-size: smaller; vertical-align: text-top; position: relative; top: -0.3em;">[<template><title>SERVER</title></template><template><title>localurl:<template><title>NAMESPACE</title></template>:<template><title>PAGENAME</title></template></title></template>#endnote_<tplarg><title>1</title></tplarg>]</span></root>

Für viele Autoren ist das Copyleft-Prinzip, das seinen Ursprung in der Freie-Software-Bewegung hatte, ein wesentlicher Grund, bei der Wikipedia mitzuarbeiten. Die Lizenz schreibt ebenfalls vor, Hauptautoren von Artikeln bei Veröffentlichungen außerhalb der Wikipedia zu nennen. Einige engagierte Autoren, die nicht anonym arbeiten, werden dadurch zusätzlich motiviert.

Vergleiche hierzu auch den Abschnitt „Die Rechtliche Frage“.

Respektvoller Umgang

Der respektvolle Umgang mit anderen Menschen sollte als Selbstverständlichkeit gelten, nichtsdestotrotz hat diese Richtlinie ihre Existenzberechtigung. Besonders die Offenheit des Projektes und der damit verbundene unkontrollierte Zustrom neuer Autoren, die rein schriftliche Kommunikation sowie die unterschiedliche soziale und kulturelle Herkunft der aktiven Benutzer machen es notwendig, sich von Zeit zu Zeit diese Richtlinie in Erinnerung zu rufen.

Erfolg der Wikipedia

Die Wikipedia kann in direktem Vergleich zu kommerziellen und autorenschaftsbasierten Enzyklopädien ohne Abstriche als erfolgreich betitelt werden. Sie übertrifft generell in ihrem Umfang – der Anzahl der Artikel – und speziell in ihrer Aktualität mittlerweile große kommerzielle Werke.

Bisher haben international etwa 100.000 angemeldete Benutzer und eine unbekannte Anzahl anonymer Mitarbeiter zum Projekt beigetragen, über 400 Autoren arbeiten ständig an der deutschsprachigen Ausgabe. {Unbedingt Verweis auf Quellen!}


+ Jeder kann alles editieren. Konzept der ständigen Selbstkorrektur
- Stark engagierte aktive Teilnehmer in der absoluten Minderheit (deutsche Sprachversion: 400 //Link//), andererseits im Gegensatz zu kommerziellen Projekten betrachtet überwiegende Zahl.
- Verglichen mit dem Spezialwissen auf dieser Welt, teilweise bereits in enzyklopädischen Werken verfasst, hinkt die W. (noch) hinterher. Auch fällt Hauptinteresse beinahe ausschließlich auf die W.; Wikibooks, Wikisource, Wikimedia Commons sind sehr klein.
- Multimedia 

Gerade der Aspekt, dass es sich um eine Enzyklopädie handelt, macht zu einem Gutteil die erfolgreiche kollaborative Arbeit erst möglich. Denn das Prinzip des NPOV (Neutral Point of View, zu Deutsch neutraler Standpunkt) der Wikipedia <root><span style="background:#FF0; cursor:help;" title="<tplarg><title>Q</title></tplarg>"><tplarg><title>P</title></tplarg></span></root>. Yochai Benkler sieht den qualitätssichernden Aspekt bei Wikipedia in der „norm-based social organization“, also der auf Normen basierenden sozialen Organisation, allen voran die Norm (das Prinzip) des neutralen Standpunkt, festgemacht.<root><span id="ref_<tplarg><title>1</title></tplarg>" class="plainlinks" style="font-size: smaller; vertical-align: text-top; position: relative; top: -0.3em;">[<template><title>SERVER</title></template><template><title>localurl:<template><title>NAMESPACE</title></template>:<template><title>PAGENAME</title></template></title></template>#endnote_<tplarg><title>1</title></tplarg>]</span></root>


Grundlage freier Zugang und Wiki-Software

Das Konzept von Wikis, also die (freie) Bearbeitbarkeit jeder Webseite, war um 1990 die Vision von Tim Berners-Lee, dem Erfinder des World Wide Web. „Die Informationen sollten online verfügbar und sofort bearbeitbar sein. In historischer Perspektive beschreibt er dies in seinem Buch ‚Weaving The Web‘ (dt. ‚Der Web Report‘, Kapitel 1)“<root><span id="ref_<tplarg><title>1</title></tplarg>" class="plainlinks" style="font-size: smaller; vertical-align: text-top; position: relative; top: -0.3em;">[<template><title>SERVER</title></template><template><title>localurl:<template><title>NAMESPACE</title></template>:<template><title>PAGENAME</title></template></title></template>#endnote_<tplarg><title>1</title></tplarg>]</span></root>

Grundlage Normen, allen voran Neutraler Standpunkt

Beispiel Konrad Lorenz

Anreize für Freiwilligkeit

  • Jeder kann alles editieren
  • Ein nicht zu unterschätzender Anreiz ist sicherlich auch die Möglichkeit, doch gewissermaßen ein Selbstbild (Werbung) zu schaffen. Um nochmals Flusser zu zitieren: Bibliothek, blabla

Gefahren / Probleme

Obwohl im Abschnitt Kritik Probleme und mögliche Fallstricke von Open Culture Projekten aufgegriffen und erläutert werden, soll hier kurz auf die aus heutiger Sicht größten Gefahren für die freie Enzyklopädie eingegangen werden. Es sind generell betrachtet immer wieder zwei Themenbereiche, die diesbezüglichen Diskussionen zu Grunde liegen. Zum einen ist die wohl meistgestellte Frage zu Wikipedia, die nach der Qualität der Artikel beziehungsweise die Inhaltsverantwortlichkeit. Zum anderen wird die Finanzierung des Projekts problembehaftet gesehen.

  • John Seigenthaler (US-Journalist und früherer Assistent von Robert Kennedy)
  • Problem der Offenheit versus Schutz der Privatsphäre; in gewissem Sinne: CCC versus Wikipedia.de
  • Chance gegen Lexika der Expertenwissen?
    • Studie des Magazins Nature, die bei 42 wissenschaftlichen Beiträgen durchschnittlich vier Fehler in Wikipedia-Artikeln fand und drei pro Encyclopedia Britannica.
    • Höhere Aktualität steht langsamen System der Expertenwissensenzyklopädien gegenüber.
    • Problem der Zitation durch Fehlen von Meilensteinen,

es fehlen vielleicht Anerkennungsmodi, -rituale von besonders bemühten Mitschreibern. --> Beispiel von oben spricht dagegen

    • Ankündigung von Jimmy Wales einer redigierten Version
  • Finanzierungsproblem: 1. Quartal 2006. „Für verlässliche Informationen müssen wir Zeit und allenfalls Geld investieren. (www.britannica.com 70 Dollar im Jahr, www.brockhaus.de 95,40 Euro). Der Vergleich sollte professionelle Wissensvermittler anspornen, denn drei versus vier Fehler scheint das Geld nicht wert zu sein.“

„Während frühere, gedruckte Enzyklopädien aus wirtschaftlichen und technischen Gründen Inhalte und Autorenzahl beschränken mussten, unterliegt die Wikipedia keinen solchen Einschränkungen: Festplattenplatz ist billig, die Autoren arbeiten ehrenamtlich.“<root><span id="ref_<tplarg><title>1</title></tplarg>" class="plainlinks" style="font-size: smaller; vertical-align: text-top; position: relative; top: -0.3em;">[<template><title>SERVER</title></template><template><title>localurl:<template><title>NAMESPACE</title></template>:<template><title>PAGENAME</title></template></title></template>#endnote_<tplarg><title>1</title></tplarg>]</span></root> Nun, diesem Satz kann aus punktueller Sichtweise nach dem Spendenaufruf im ersten Quartal 2006 wiedersprochen werden. Denn es fallen sehr wohl (Verwaltungs-, Instandhaltungs- und Zur Verfügungstellungs-)Kosten an, die ohne sie zu decken, zu einer Stagnation des Projekts führen könnten.

Zusammenfassung

zu Open Culture - Kritik


Quellen

  1. <root><span style="font-size:90%"><tplarg><title>2</title></tplarg></span> <template><title>Note</title><part><name index="1"/><value><tplarg><title>1</title></tplarg></value></part></template></root>
  2. <root><span style="font-size:90%"><tplarg><title>2</title></tplarg></span> <template><title>Note</title><part><name index="1"/><value><tplarg><title>1</title></tplarg></value></part></template></root>
  3. <root><span style="font-size:90%"><tplarg><title>2</title></tplarg></span> <template><title>Note</title><part><name index="1"/><value><tplarg><title>1</title></tplarg></value></part></template></root>
  4. <root><span style="font-size:90%"><tplarg><title>2</title></tplarg></span> <template><title>Note</title><part><name index="1"/><value><tplarg><title>1</title></tplarg></value></part></template></root>
  5. <root><span style="font-size:90%"><tplarg><title>2</title></tplarg></span> <template><title>Note</title><part><name index="1"/><value><tplarg><title>1</title></tplarg></value></part></template></root>
  6. <root><span style="font-size:90%"><tplarg><title>2</title></tplarg></span> <template><title>Note</title><part><name index="1"/><value><tplarg><title>1</title></tplarg></value></part></template></root>