Kunst, Wahrheit und Video: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Neben den offensichtlichen Parallelitäten zwischen Kunst und Katastrophe, soll nun ein kurzer Blick auf kunsttheoretische Konstrukte zur Erweiterung des Verständnisse gewagt werden. Dieser Blick fällt bewußt fragmentarisch und lückenhaft aus. So werde ich einzelne Ideen von Kant und Adorno aufgreifen und zu zeigen versuchen, was sie zur Klärung der besprochenen Phänomene, beitragen könnten. Den Anstoss erhielt ich durch die Lektüre von K.P Liessmanns ''Philosophie der modernen Kunst'' | ||
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− | + | Die Adorno´schen Kunsttheorie ist eine Werkästhetik, was sie als Theorie zur Beschreibung der Videos geeignet erscheinen läßt. Nicht so sehr der ungewollte Künstler, in unserem Fall die Filmer, als viel mehr sein Werk, die Aufnahme , kann so in Erweiterung des Werkbegriffes im Mittelpunkt stehen. Adorno sieht im Künstler "nur" ein Medium zur Schaffung des Kunstwerks und als diesen wollen wir den Videofilmer von nun an betrachten. Diese mutwillige Erweiterung des Kunstbegriffs ist nicht von Adorno intendiert und eine Engführung des Ansatzes, welche jedoch einiges zu leisten im Stande ist. | |
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+ | Am Anfang steht der Filmer seinem Objekt mit "interesselosem Wohlgefallen" gegenüber. Das Geschaute wird als dokumentationswürdig auf Film festgehalten. Das Naturschauspiel beginnt - das Wasser geht zurück - das ''Aus-der-Norm-fallen'' erregt das Interesse. Plötzlich wird die Gefahr erkannt - der Schwenk vollzogen. Der Filmer wird ungewollt zum Künstler er ist eingebettet in die Installation der Natur. | ||
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+ | Die doppelte Dynamik der beiden Medien(Video, Filmer) sprengt den herkömmlichen Rahmen - dieser Rahmen muß später zur ''Zähmung'' wieder angebrachte werden. In der Reduktion auf das geschaute Grauen gelingt dem ''ungewollten Künstler'' ein Kunstwerk von elementaler Wahrheit und eine Immanenz im Geschehen die ''künstlich'' nicht zu erzeugen ist. | ||
− | + | [[Wahrheit]] |
Version vom 2. Februar 2006, 09:45 Uhr
Neben den offensichtlichen Parallelitäten zwischen Kunst und Katastrophe, soll nun ein kurzer Blick auf kunsttheoretische Konstrukte zur Erweiterung des Verständnisse gewagt werden. Dieser Blick fällt bewußt fragmentarisch und lückenhaft aus. So werde ich einzelne Ideen von Kant und Adorno aufgreifen und zu zeigen versuchen, was sie zur Klärung der besprochenen Phänomene, beitragen könnten. Den Anstoss erhielt ich durch die Lektüre von K.P Liessmanns Philosophie der modernen Kunst
Kunst
Die Adorno´schen Kunsttheorie ist eine Werkästhetik, was sie als Theorie zur Beschreibung der Videos geeignet erscheinen läßt. Nicht so sehr der ungewollte Künstler, in unserem Fall die Filmer, als viel mehr sein Werk, die Aufnahme , kann so in Erweiterung des Werkbegriffes im Mittelpunkt stehen. Adorno sieht im Künstler "nur" ein Medium zur Schaffung des Kunstwerks und als diesen wollen wir den Videofilmer von nun an betrachten. Diese mutwillige Erweiterung des Kunstbegriffs ist nicht von Adorno intendiert und eine Engführung des Ansatzes, welche jedoch einiges zu leisten im Stande ist.
Am Anfang steht der Filmer seinem Objekt mit "interesselosem Wohlgefallen" gegenüber. Das Geschaute wird als dokumentationswürdig auf Film festgehalten. Das Naturschauspiel beginnt - das Wasser geht zurück - das Aus-der-Norm-fallen erregt das Interesse. Plötzlich wird die Gefahr erkannt - der Schwenk vollzogen. Der Filmer wird ungewollt zum Künstler er ist eingebettet in die Installation der Natur.
Die doppelte Dynamik der beiden Medien(Video, Filmer) sprengt den herkömmlichen Rahmen - dieser Rahmen muß später zur Zähmung wieder angebrachte werden. In der Reduktion auf das geschaute Grauen gelingt dem ungewollten Künstler ein Kunstwerk von elementaler Wahrheit und eine Immanenz im Geschehen die künstlich nicht zu erzeugen ist.