Exzerpte (Doris Opetnik): Unterschied zwischen den Versionen

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*die Überarbeitung vorhandenen Wissens und daraus das Produzieren neuen Wissens sind wichtige Schlüsselkompetenzen des 21.Jahrhunderts
 
*die Überarbeitung vorhandenen Wissens und daraus das Produzieren neuen Wissens sind wichtige Schlüsselkompetenzen des 21.Jahrhunderts
 
*die Lehrenden können den Erarbeitungsprozess beobachten und als Coach unterstützend eingreifen.
 
*die Lehrenden können den Erarbeitungsprozess beobachten und als Coach unterstützend eingreifen.
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Die Bedienung der Software ("MediaWiki") gilt als leicht und in Kürze können die ersten Inhalte erstellt werden. Je nach Alter und Erfahrung der Lerngruppe sind verschiedenste Einsatzmöglichkeiten vorstellbar und der Grad der Komplexität lässt sich behutsam steigern. Zum Beispiel:
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*Brainstorming in Kleingruppen (z.B. am Beginn eines Unterichtsprojektes)
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*Gemiensame Ausarbeitung von Konzepten für Referate
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*Ergebnissammlung von Internetrecherchen
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*Umfangreiches Projekt- und Wissensmanagment
  
 
Die Autoren führen zwei Beispiele aus der Schulpraxis  für einen gelungenen Einsatz von Wikis an und stellen damit ansprechende Lernszenarien vor. Das Ziel dabei war die Förderung der Medien- und Informationskompetenz. Dabei standen Kompetenzen im Bereich der Informationsgewinnung und -aufarbeitung, der Internetnutzung und der Teamarbeit im Vordergrund.
 
Die Autoren führen zwei Beispiele aus der Schulpraxis  für einen gelungenen Einsatz von Wikis an und stellen damit ansprechende Lernszenarien vor. Das Ziel dabei war die Förderung der Medien- und Informationskompetenz. Dabei standen Kompetenzen im Bereich der Informationsgewinnung und -aufarbeitung, der Internetnutzung und der Teamarbeit im Vordergrund.
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Zusammenfassend halten sie fest:
 
Zusammenfassend halten sie fest:
 
Das Wiki war eine hervorragende Möglichkeit zur Erreichung der Projektziele. Beim Einsatz dieses Mittels tritt die Technik in den Hintergrund. Dadurch wird eine neuartige und nachhaltige Auseinandersetzung mit den Lerninhalten in der Lerngruppe ermöglicht. So kann eine Lernkultur verwirklicht werden, in deren Mittelpunkt die Förderung vielfacher Kompetenzen steht.
 
Das Wiki war eine hervorragende Möglichkeit zur Erreichung der Projektziele. Beim Einsatz dieses Mittels tritt die Technik in den Hintergrund. Dadurch wird eine neuartige und nachhaltige Auseinandersetzung mit den Lerninhalten in der Lerngruppe ermöglicht. So kann eine Lernkultur verwirklicht werden, in deren Mittelpunkt die Förderung vielfacher Kompetenzen steht.

Version vom 31. März 2008, 21:06 Uhr

*Kron, F., Sofos, A. (2003): Mediendidaktik. Neue Medien in Lehr- und Lernprozessen. München, Basel.

Kron und Sofos benutzen den Begriff "Neue Medien" pragmatisch und bezeichnen damit vor allem die Arbeit mit Computer und Internet. Sie geben vier strukurelle Aspekte der Neuen Medien an:

1. den technologischen, 2. den inhaltlichen, 3. den Beziehungs- und 4. den Vermittlungsaspekt.

Ihr Hauptaugenmerk legen sie in diesem Buch auf den Vermittlungsaspekt. Mit diesem ist die Praxis von Lehren und Lernen gemeint. Die Reflexion dieser Praxis und die daraus entstehenden Handlungskonzepte, Modellvorstellungen, Hypothesen und Theorien bezeichnen sie als Mediendidaktik. In diesem Zusammenhang untersuchen Kron und Sofos auf welche Art und Weise und unter welchen Bedingungen die Neuen Medien in Lehr- und Lernprozesse integriert und wie diese Prozesse wissenschaftlich begründet werden.

Kapitel 1: Neue Medien in der gesellschaftlichen Diskussion

In diesem Kapitel werden themenspezifische Fragestellungen auf der gesellschaftlichen Ebene skizziert.

Kapitel 2: Bestimmung der Mediendidaktik als Fach

Hier wird ein Versuch einer vorläufigen Bestimmung der Mediendidaktik vorgestellt.

Kapitel 3: Medienkompetenz als zentrale Qualifikation

In diesem Kapitel wird dem „Schlüsselbegriff“ Medienkompetenz, welcher weitgehend die mediendidaktische Diskussion bestimmt, nachgegangen. Dieser wird hier als zentrale Qualifikation für all jene angesehen, die in Lehr- und Lernprozessen aktiv sind.

Kapitel 4: Lernen im Kontext von Lehren

In den meisten Veröffentlichungen zur Mediendidaktik wird auf das Lernen eingegangen. Lernen gilt als Grundbedingung menschlicher Entwicklung. Deswegen ist es auch notwendig, dass sich Lehrende grundlegendes Wissen über das Lernen und seine verschiedenen Auffassungen, die zumeist in Form von Lerntheorien und –modellen dargestellt werden, aneignen. „ Die Kenntnis der verschiedenen Lernmodelle kann Lehrenden sowohl zur Begründung ihrer Medienarbeit als auch zur Planung und Analyse ihres Unterrichts dienen.“ (Kron/ Sofos, 2003, 85)

Fünf Lernmodelle werden vorgestellt (1. Das behavioristische Modell, 2. das kybernetische Modell, 3. das Lernen am Modell, 4. das strukturgenetische Modell und 5. das konstruktivistische Modell).

Die beiden letzten Kapitel 5 und 6 wenden sich der Praxis zu.

Zuerst werden mediendidaktische Konzepte erörtert. Ein mediendidaktisches Konzept versteht sich als ein „gedankliches Werkzeug“, als ein „innerer Plan“, um in bestimmten Situationen, wie z.B. im Unterricht, sinnvoll, sachlich und erfolgreich handeln zu können.

Die beiden Autoren erklären folgende Konzepte: 1. das lehrerzentrierte, 2. das modulorientierte, 3. das aufgabenorientierte, 4. das systemorientierte, 5. das entdeckungsorientierte und 6. das handlungsorientierte.

Im weiterer Folge wird anhand von sieben Schritten ein Handlungskonzept erklärt, welches sich bereits in der Praxis von Kron und Sofos bewährt hat. Dieses soll als Planungshilfe dienen. (In einem handlungsorientierten Konzept arbeiten Schüler in Projekten, um in handlungsbezogenen Situationen ihr Wissen selbst zu bilden und auch, um Veränderungen in ihrer unmittelbaren Umgebung herbeizuführen. Dabei ist die Lehr- und Lernumgebung eine offene.)



Himps, K., Nosko, C.(2007): Ein Hype macht Schule. Wikis, eine neue Lernkultur und die Förderung von Kompetenz. In: Erziehung und Unterricht. Heft 1-2, 157.Jahrgang, S.145-151.

Den PISA-Studien liegt ein erweiterter Kompetenzbegriff zu Grunde. Im Rahmen eines Projektes hat die OECD eine Vielzahl an Schlüsselkompetenzen für die Informationsgesellschaft in drei Kategorien zusammengefasst:

  • Interaktive Anwendung von Medien und Mitteln
  • Interaktion in heterogenen Gruppen
  • Autonome Handlungsfähigkeit

Es ergibt sich die Frage, wie diese Kompetenzen erworben werden können. Wie sollten Lernszenarien gestaltet sein, dass Schülerinnen und Schüler die Chance haben, Sprache, Wissen, und moderne Technologien sinnvoll zu nutzen? Wie können Lehrende es Lernenden möglich machen, gleichzeitig kooperativ zu handeln und, dabei auch die eigenen Handlungen zu reflektieren? Lernprozesse in traditionellen Lernplattformen (LMS/LCMS) werden überwiegend von den Lehrenden gesteuert und können somit nicht das Mittel erster Wahl sein. Die SchülerInnen interagieren dabei zwar mit den Inhalten der Plattform, jedoch nicht (oder selten) in der Lerngruppe. Es gilt also, eine neue Lernkultur, im Sinne einer konstruktivistisch geprägten Sicht von Lernen, nämlich ein selbstgesteuertes, kooperatives und kollaboratives Lernen, zu verwirklichen. Im Sinne einer solchen neuen Lernkultur werfen Hipfl und Nosko folgende Fragen auf: In welchem Lernszenario kann eine "Social Software" dem erweiterten Kompetenzbegriff gerecht werden? Und wie lässt sich ein Wiki im Unterricht auf verschiedenen Schulstufen einsetzen?

Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Wikis

Ein Wiki ist ein offenes AutorInnensystem für Webseiten im World Wide Web. Besonders daran ist, dass diese Seiten von den BenutzerInnen gelesen und bearbeitet werden können.

Für den Einsatz in der Schule können sich folgende Vorteile ergeben:

  • kollaborative Aktivitäten fördern wichtige Teamkompetenzen und verlangen ein hohes Maß an Organisation im Team
  • die Überarbeitung vorhandenen Wissens und daraus das Produzieren neuen Wissens sind wichtige Schlüsselkompetenzen des 21.Jahrhunderts
  • die Lehrenden können den Erarbeitungsprozess beobachten und als Coach unterstützend eingreifen.

Die Bedienung der Software ("MediaWiki") gilt als leicht und in Kürze können die ersten Inhalte erstellt werden. Je nach Alter und Erfahrung der Lerngruppe sind verschiedenste Einsatzmöglichkeiten vorstellbar und der Grad der Komplexität lässt sich behutsam steigern. Zum Beispiel:

  • Brainstorming in Kleingruppen (z.B. am Beginn eines Unterichtsprojektes)
  • Gemiensame Ausarbeitung von Konzepten für Referate
  • Ergebnissammlung von Internetrecherchen
  • Umfangreiches Projekt- und Wissensmanagment

Die Autoren führen zwei Beispiele aus der Schulpraxis für einen gelungenen Einsatz von Wikis an und stellen damit ansprechende Lernszenarien vor. Das Ziel dabei war die Förderung der Medien- und Informationskompetenz. Dabei standen Kompetenzen im Bereich der Informationsgewinnung und -aufarbeitung, der Internetnutzung und der Teamarbeit im Vordergrund.

Zusammenfassend halten sie fest: Das Wiki war eine hervorragende Möglichkeit zur Erreichung der Projektziele. Beim Einsatz dieses Mittels tritt die Technik in den Hintergrund. Dadurch wird eine neuartige und nachhaltige Auseinandersetzung mit den Lerninhalten in der Lerngruppe ermöglicht. So kann eine Lernkultur verwirklicht werden, in deren Mittelpunkt die Förderung vielfacher Kompetenzen steht.