Diskussion:Kirchberg Symposium: U. Ramming über Medien: Unterschied zwischen den Versionen
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:<font color="sienna">Die Opposition bestünde also dann zwischen den vielfältigen Vermittlungsformen von der Höhlenmalerei über transzendentale Synthesen hin zum WWW, zu denen U. Ramming (zu Recht) bemerkt, dass sie unübersichtlich und historisch wandelbar sind. (Das geht in Richtung philosophische Anthropologie.) Und andererseits im Wesentlichen TV und Internet mit ihren sehr spezifischen Verfahrensweisen, die nicht in eine Reihe mit den anderen zu stellen sind?</font> --[[Benutzer:Anna|anna]] 21:16, 2. Aug 2007 (CEST) | :<font color="sienna">Die Opposition bestünde also dann zwischen den vielfältigen Vermittlungsformen von der Höhlenmalerei über transzendentale Synthesen hin zum WWW, zu denen U. Ramming (zu Recht) bemerkt, dass sie unübersichtlich und historisch wandelbar sind. (Das geht in Richtung philosophische Anthropologie.) Und andererseits im Wesentlichen TV und Internet mit ihren sehr spezifischen Verfahrensweisen, die nicht in eine Reihe mit den anderen zu stellen sind?</font> --[[Benutzer:Anna|anna]] 21:16, 2. Aug 2007 (CEST) | ||
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Version vom 3. August 2007, 16:35 Uhr
Im Blick auf Wittgenstein legt es sich nahe, von einer "Familienähnlichkeit" des Medienbegriffes zu sprechen. Die Klage über die Unbestimmtheit und Theorieabhängigkeit des Begriffes wird durch den Hinweis abgefangen, dass es sich eben um einen "Gummibegriff" handelt. Es ist das Problem der Philosophinnen (m/w) sich auf diesem Abstraktionsniveau eine schärfere Zuspitzung zu erwarten.
Das ist die Provokation in den "Philosophischen Untersuchungen". Die Frage ist dann, ob es in philosophischer Arbeit gelingt, eine Begriffsbestimmung zu entwickeln, die wohldefiniert und möglichst unabhängig von externen Theorien ist. (Die verhaltene Kritik an der "Systematischen Medienphilosophie" zeigt noble Zurückhaltung.) --anna 11:08, 1. Aug 2007 (CEST)
"Medien, verstanden als Mittel der Informationsspeicherung, - übertragung und –bearbeitung" -- Auch hier ist "Medien" also verstanden als "Mediums". (Im Englischen darf man inzwischen den Plural so bilden, was vernünftig ist.) Dazu passt der Rückgang zur imaginären Wurzel, der Reflex der akademischen Schriftkultur selbst ist (Schon die alten Höhlenmaler ...). Das ist gar nicht uninteressant, aber geht völlig an dem vorbei, was heute "Medien" meint. Und von dieser suggestiven Wort-Parallelität leiht sich ja auch die Medienphilosophie ihre Relevanz, die sie als bloße Fortsetzung der philosophischen Anthropologie nicht hätte. Dagegen ist daran festzuhalten, dass der Begriff "Media", der die eigentlich dringlichen Phänomene bezeichnet (TV/Radio, Print, Web), aus dem Englischen kommt und nicht die Mehrzahl von "Mediums" ist und es sogar ursprünglich (um 1910/1920) nicht war. ([1] dazu in meinem Aufsatz "Das Jahrhundert von 'Die Medien'.") Er meint gar nicht Übertragungsmedien und Speichermedien, sondern elektrische Zirkulationsmedien und Allmedien, die nach McLuhan den nachtelegrafischen Massen-Print einschließen. Diese beiden Begriffe sind unbeding streng auseinanderzuhalten, bevor man dann in einem zweiten Schritt die Beziehungen (die natürlich da sind) wieder bestimmt. Aus meiner Sicht ist es dabei sehr viel wichtiger und interessanter, die "Mediums" (incl. Schrift) und damit auch die Philosophische Anthropologie, unter der Perspektive der "Media" zu betrachten, und eben nicht umgekehrt. Das ist übrigens nicht einmal ein Verrat an Schrift und Text, eher im Gegenteil. Es ist ja kein Zufall, dass McLuhan (wie ich auch) Literaturwissenschaftler war. Auch wenn er selbst "(electric) media" und "mediums" im Gefolge von Innis immer wieder durcheinanderbrachte. -- m. lindner 09:12, 2. Aug 2007 (CEST)
- Die Opposition bestünde also dann zwischen den vielfältigen Vermittlungsformen von der Höhlenmalerei über transzendentale Synthesen hin zum WWW, zu denen U. Ramming (zu Recht) bemerkt, dass sie unübersichtlich und historisch wandelbar sind. (Das geht in Richtung philosophische Anthropologie.) Und andererseits im Wesentlichen TV und Internet mit ihren sehr spezifischen Verfahrensweisen, die nicht in eine Reihe mit den anderen zu stellen sind? --anna 21:16, 2. Aug 2007 (CEST)
Die allgemeinen Aussagen dieses Beitrags lassen sich großteils unverändert auch auf den Begriff Wissen anwenden. Beispiele:
Der aktuelle Stand der akademischen Diskussion über Wissen lässt sich dadurch charakterisieren, dass die Allgegenwärtigkeit des Wissensbegriffs die allgemeine Akzeptanz des Wissensthemas im wissenschaftlichen Kontext signalisiert; zugleich ist die Klage über die Beliebigkeit der Verwendung des Begriffs zu hören, wodurch beinahe alles und jedes zum Wissen deklariert wird.