Kennziffernsysteme in der Pädagogik: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einleitung ==
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Diese Arbeit soll Einblick in die Verwendung von Kennzahlen und Kennzahlensysteme geben, besonders im Bezug auf Hochschulen / Universitäten.
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In den ersten Kapiteln werden die Begriffe, welche für das Verständnis von Kennzahlen wichtig sind, genauer definiert und ihre Bedeutung in Bezug auf das Thema erläutert. In den darauf folgenden Abschnitten wird die Verwendung in den verschiedensten Bereichen näher beschrieben, um so einen Überblick auf die zahlreichen Anwendungsgebiete zu erleichtern.
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Der letzte Artikel befasst sich mit den Kennzahlen, welche in Universitäten angewendet werden.
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== Definitionen==
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'''Kennzahlen''' <br>
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Kennzahlen sind Zahlen, welche einen quantitativen messbaren Sacherhalt wiedergegeben. Sie liefern einen qualitativen Überblick über Zustände, Eigenschaften oder Leistungen in einem System oder einer Organisation und können dadurch die Rationalität von Prozessen erhöhen. Sie sollen sowohl relevante Tatbestände als auch Zusammenhänge in einfacher, verdichteter Form kennzeichnen und machen ablaufende Aktivitäten transparent.
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Da Kennzahlen informative Größen sind, müssen sie das Merkmal der Zwecksorientierung erfüllen. Kennziffern sind jedoch immer vergangenheitsorientiert.
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'''Kennzahlenwert''' <br>
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Der Kennzahlenwert ist eine ermittelte Zahl mit Maßeinheit. Sie wird zu einem bestimmten Stichtag von der betrachteten Größe gemessen und gibt als Zielwert den von der Unternehmensführung gewünschten Kennzahlenwert an. Es muss jedoch nicht ein genauer Wert sein, sondern kann auch in einem bestimmten Bereich liegen, bevor Maßnahmen gesetzt werden (= der Eingriffswert).
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z.B. An einem Seminar nehmen am 1.2.06 20 Leute teil.
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(= zu einem bestimmten Stichtag ermittelter Wert einer betrachteten Größe)
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Die gewünschte Teilnehmerzahl liegt jedoch bei 30 Leuten.
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(= der Zielwert)
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Es sollen zwischen 25 und 35 Studenten an dem Seminar teilnehmen.
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(= ein definierter Schwellenwert)
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'''Indikatoren''' <br>
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„Indikatoren sind Kennzahlen, die einen Schluss auf Größen ermöglichen, welche nicht unmittelbar quantifiziert werden können, aber von besonderem Interessen sind. Dabei kann jedoch kein gesicherter, exakt beschreibbarer Zusammenhang zwischen der interessierenden Größe und dem stattdessen beobachteten Indikator hergestellt werden. Die Wirkungszusammenhänge beruhen vielmehr auf Vermutungen.“
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(Tropp 2002. Seite 4)
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'''Kennzahlensysteme''' <br>
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Kennzahlensysteme entstehen aus der systematischen Anordnung von Kennzahlen heraus. Die quantitativen Variablen, welche auf ein gemeinsames und übergeordnetes Ziel hin ausgerichtet sind, stehen in Beziehung zueinander – sie ergänzen oder erklären sich gegenseitig.
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== Arten von Kennzahlen ==
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<br> Es gibt 3 Arten von Kennzahlen
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'''Absolute Zahlen:'''
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Eine absolute Zahl ist dann gegeben, wenn eine Zahl unabhängig von einer anderen Zahlengröße dargestellt wird.
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z.B. Studentenzahl
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Veränderung der Studentenzahl
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Projektbudget
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Projektlaufzeit
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'''Dimensionsbehaftete Relationen:'''
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Dimensionsbehaftete Zahlen sind dann gegeben, wenn eine Dimension von Raum und Zeit abhängig ist. Die Maßeinheit einer Größe wird dabei als Dimension bezeichnet.
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z.B. Stundensätze
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Krankentage pro Mitarbeiter
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Kosten pro Student
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'''Dimensionslose Relationen:'''
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Von Dimensionslosen Zahlen ist dann die Rede, wenn der Größenwert von zwei Zahlen auch ohne Einheit angegeben werden kann. Zur besseren Veranschaulichung werden diese zwar oft angegeben, aber diesen entspricht keine Dimension (vgl. Wikipedia: Dimensionslose Größen).
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Dimensionslose Kennzahlen ergeben sich meist durch eine Entdimensionalisierung (= das teilweise bis vollständige Entfernen von Einheiten durch eine geeignete Substitution von Variablen) des mathematischen Modells. (vgl. Wikipedia: Dimensionslose Kennzahl)
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z.B. Prozentuales Wachstum
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Umsatzrenditen
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Fertigstellungsgrad
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Damit eine Kennzahl als gültig angesehen werden kann, muss der genaue Zeitraum oder Stichtag der Bestimmung angegeben werden.
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== Bedeutung von Kennzahlen ==
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Kennzahlen sind besonders wichtig, wenn man ein Management gut führen möchte. <br>
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Sie haben viele Bedeutungen, welche sie eindeutig als Kennzahlen auszeichnen. <br>
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Unter anderem ersetzten sie Urteile, welche nur intuitiv sind, durch nachprüfbare Daten und ermöglichen somit ihre Diskutier- und Überprüfbarkeit. Komplexe Realitäten werden überschaubarer und wichtige Aspekte sensibilisiert. Dadurch ermöglichen sie das Wahrnehmen jener Aspekte, welches ohne Kennzahlen eventuell nicht möglich gewesen wäre. <br>
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Zusätzlich erlauben sie es, konkrete und messbare Ziele zu formulieren, welche ohne Kennzahlen gar nicht messbar gewesen oder niemals formuliert worden wären. Durch diese Vorgaben, welche eben genannt wurden, ermöglichen sie Vergleiche. Diese müssen nicht nur untereinander stattfinden, sondern können auch mit anderen Kennzahlen erfolgen. Diesen Vorgang nennt man „Benchmarking“. Benchmarking bedeutet das besser werden durch lernen von anderen.<br>
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Kennzahlen sind für die Verwaltung eines Managements „unverzichtbar um die Erfüllung der verfassungsrechtlichen Verpflichtung zu wirtschaftlichem Handeln erkennen und nachweisen zu können.“ (OLEV: Kennzahlen) <br>
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Die Entwicklung, Pflege, Nutzung und Auswertung von Kennzahlen ist eine der wichtigsten Aufgaben des Controlling. (vgl. OLEV: Kennzahlen)<br>
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==Funktionen von Kennzahlen==
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'''Wahrnehmungsfunktion:'''
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Kennzahlen zeigen die Komplexität von Aspekten, welche sonst weniger wahrgenommen werden und machen diese bewusst und greifbar. Dazu ersetzen sie die intuitiven Urteile durch nachprüfbare Daten.<br>
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'''Kommunikationsfunktion:'''
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Die Kommunikationsfunktion ist das Auseinandersetzen mit Kennzahlen durch eine versachlichte Diskussion. Hierbei werden die dokumentierten Aspekte diskutiert und deren Entwicklung kritisch begutachtet.
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''' Anreizfunktion:'''
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Durch das diskutieren und der kritischen Entwicklung der Aspekte wird man dazu angereizt mögliche Verbesserungen zu entwickeln und umzusetzen.
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'''Controllingfunktion:'''
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Durch Kennzahlen lassen sich gesetzte Ziele und deren Fortschritt überprüfen um möglichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Sie ermöglichen Vergleiche, welche objektiv und nachprüfbar sind.
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'''Marketingfunktion:'''
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Durch positive Erfolge erlangt man die Unterstützung der Öffentlichkeit.
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== Objektive und Nachprüfende Vergleiche (mit Hilfe von Kennzahlen): ==
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Es gibt 3 Arten um Kennzahlen objektiv zu vergleichen und nachzuprüfen.
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6.1. Vergleiche über die Zeit hinweg:
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Ist die Situation besser/schlechter geworden? Wie hat sich der Trend entwickelt?
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(z.B. mit Periodenvergleichen, Zeitreihenvergleichen)
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6.2. Vergleiche mit anderen Kennzahlen:
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Wie sieht es im Vergleich mit anderen Organisationen aus? Wie hat sich die Situation in den letzten Jahren geändert?
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(z.B. Benchmarking)
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6.3. Vergleiche zwischen dem Soll und Ist:
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Wurden die gesetzten Ziele erreicht und wenn nicht, was wurde falsch gemacht?
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(z.B. Soll-Ist-Vergleiche)
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. Literaturverzeichnis
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TROPP, Gerhard: Kennzahlensysteme des Hochschul-Controlling-Fundierung, Systematistierung, Anwendung. In: Bayrisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung. Monographien: Neue Folge, Band 36. München 2002 Text 
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KREMPKOW, Rene: Leistungsbewertung und Leistungsanreize in der Hochschullehre - Eine Untersuchung von Konzepten, Leistungskriterien und Bedingungen erfolgreicher Institutionalisierung. Dresden 2005 Text
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Seite 143-147
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Projekt Magazin – Das Fachmagazin im Internet für erfolgreiches Projektmanagement
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Internetseite (Zugriffsdatum: 06.06.2006)
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OLEV (Online-Verwaltungslexikon – Management und Reform der öffentlichen Verwaltung)
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- Kennzahlen Internetseite (Zugriffsdatum: 25.05.2006)
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WIKIPEDIA:
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- Dimension Internetseite
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(Zugriffsdatum: 07.06.2006)
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- Dimensionslose Größen Internetseite
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(Zugriffsdatum: 07.06.2006)
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- Dimensionslose Kennzahl Internetseite
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(Zugriffsdatum: 07.06.2006)
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- Kennzahl Internetseite
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(Zugriffsdatum: 07.06.2006)
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WIKTIONARY:
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- Kennzahl Internetseite
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(Zugriffsdatum: 07.06.2006)
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'''[[Kennziffernsysteme in der Pädagogik (Literatur)]]'''
 
'''[[Kennziffernsysteme in der Pädagogik (Literatur)]]'''
  

Version vom 18. Juni 2006, 17:06 Uhr

Einleitung

Diese Arbeit soll Einblick in die Verwendung von Kennzahlen und Kennzahlensysteme geben, besonders im Bezug auf Hochschulen / Universitäten. In den ersten Kapiteln werden die Begriffe, welche für das Verständnis von Kennzahlen wichtig sind, genauer definiert und ihre Bedeutung in Bezug auf das Thema erläutert. In den darauf folgenden Abschnitten wird die Verwendung in den verschiedensten Bereichen näher beschrieben, um so einen Überblick auf die zahlreichen Anwendungsgebiete zu erleichtern. Der letzte Artikel befasst sich mit den Kennzahlen, welche in Universitäten angewendet werden.

Definitionen

Kennzahlen
Kennzahlen sind Zahlen, welche einen quantitativen messbaren Sacherhalt wiedergegeben. Sie liefern einen qualitativen Überblick über Zustände, Eigenschaften oder Leistungen in einem System oder einer Organisation und können dadurch die Rationalität von Prozessen erhöhen. Sie sollen sowohl relevante Tatbestände als auch Zusammenhänge in einfacher, verdichteter Form kennzeichnen und machen ablaufende Aktivitäten transparent. Da Kennzahlen informative Größen sind, müssen sie das Merkmal der Zwecksorientierung erfüllen. Kennziffern sind jedoch immer vergangenheitsorientiert.


Kennzahlenwert
Der Kennzahlenwert ist eine ermittelte Zahl mit Maßeinheit. Sie wird zu einem bestimmten Stichtag von der betrachteten Größe gemessen und gibt als Zielwert den von der Unternehmensführung gewünschten Kennzahlenwert an. Es muss jedoch nicht ein genauer Wert sein, sondern kann auch in einem bestimmten Bereich liegen, bevor Maßnahmen gesetzt werden (= der Eingriffswert).
z.B. An einem Seminar nehmen am 1.2.06 20 Leute teil. (= zu einem bestimmten Stichtag ermittelter Wert einer betrachteten Größe) Die gewünschte Teilnehmerzahl liegt jedoch bei 30 Leuten. (= der Zielwert) Es sollen zwischen 25 und 35 Studenten an dem Seminar teilnehmen. (= ein definierter Schwellenwert)


Indikatoren
„Indikatoren sind Kennzahlen, die einen Schluss auf Größen ermöglichen, welche nicht unmittelbar quantifiziert werden können, aber von besonderem Interessen sind. Dabei kann jedoch kein gesicherter, exakt beschreibbarer Zusammenhang zwischen der interessierenden Größe und dem stattdessen beobachteten Indikator hergestellt werden. Die Wirkungszusammenhänge beruhen vielmehr auf Vermutungen.“ (Tropp 2002. Seite 4)


Kennzahlensysteme
Kennzahlensysteme entstehen aus der systematischen Anordnung von Kennzahlen heraus. Die quantitativen Variablen, welche auf ein gemeinsames und übergeordnetes Ziel hin ausgerichtet sind, stehen in Beziehung zueinander – sie ergänzen oder erklären sich gegenseitig.

Arten von Kennzahlen


Es gibt 3 Arten von Kennzahlen


Absolute Zahlen:
Eine absolute Zahl ist dann gegeben, wenn eine Zahl unabhängig von einer anderen Zahlengröße dargestellt wird.

z.B. Studentenzahl Veränderung der Studentenzahl Projektbudget Projektlaufzeit


Dimensionsbehaftete Relationen:
Dimensionsbehaftete Zahlen sind dann gegeben, wenn eine Dimension von Raum und Zeit abhängig ist. Die Maßeinheit einer Größe wird dabei als Dimension bezeichnet.

z.B. Stundensätze Krankentage pro Mitarbeiter Kosten pro Student


Dimensionslose Relationen:
Von Dimensionslosen Zahlen ist dann die Rede, wenn der Größenwert von zwei Zahlen auch ohne Einheit angegeben werden kann. Zur besseren Veranschaulichung werden diese zwar oft angegeben, aber diesen entspricht keine Dimension (vgl. Wikipedia: Dimensionslose Größen). Dimensionslose Kennzahlen ergeben sich meist durch eine Entdimensionalisierung (= das teilweise bis vollständige Entfernen von Einheiten durch eine geeignete Substitution von Variablen) des mathematischen Modells. (vgl. Wikipedia: Dimensionslose Kennzahl)

z.B. Prozentuales Wachstum Umsatzrenditen Fertigstellungsgrad
Damit eine Kennzahl als gültig angesehen werden kann, muss der genaue Zeitraum oder Stichtag der Bestimmung angegeben werden.


Bedeutung von Kennzahlen

Kennzahlen sind besonders wichtig, wenn man ein Management gut führen möchte.
Sie haben viele Bedeutungen, welche sie eindeutig als Kennzahlen auszeichnen.
Unter anderem ersetzten sie Urteile, welche nur intuitiv sind, durch nachprüfbare Daten und ermöglichen somit ihre Diskutier- und Überprüfbarkeit. Komplexe Realitäten werden überschaubarer und wichtige Aspekte sensibilisiert. Dadurch ermöglichen sie das Wahrnehmen jener Aspekte, welches ohne Kennzahlen eventuell nicht möglich gewesen wäre.
Zusätzlich erlauben sie es, konkrete und messbare Ziele zu formulieren, welche ohne Kennzahlen gar nicht messbar gewesen oder niemals formuliert worden wären. Durch diese Vorgaben, welche eben genannt wurden, ermöglichen sie Vergleiche. Diese müssen nicht nur untereinander stattfinden, sondern können auch mit anderen Kennzahlen erfolgen. Diesen Vorgang nennt man „Benchmarking“. Benchmarking bedeutet das besser werden durch lernen von anderen.

Kennzahlen sind für die Verwaltung eines Managements „unverzichtbar um die Erfüllung der verfassungsrechtlichen Verpflichtung zu wirtschaftlichem Handeln erkennen und nachweisen zu können.“ (OLEV: Kennzahlen)

Die Entwicklung, Pflege, Nutzung und Auswertung von Kennzahlen ist eine der wichtigsten Aufgaben des Controlling. (vgl. OLEV: Kennzahlen)


Funktionen von Kennzahlen


Wahrnehmungsfunktion:
Kennzahlen zeigen die Komplexität von Aspekten, welche sonst weniger wahrgenommen werden und machen diese bewusst und greifbar. Dazu ersetzen sie die intuitiven Urteile durch nachprüfbare Daten.


Kommunikationsfunktion: Die Kommunikationsfunktion ist das Auseinandersetzen mit Kennzahlen durch eine versachlichte Diskussion. Hierbei werden die dokumentierten Aspekte diskutiert und deren Entwicklung kritisch begutachtet.


Anreizfunktion: Durch das diskutieren und der kritischen Entwicklung der Aspekte wird man dazu angereizt mögliche Verbesserungen zu entwickeln und umzusetzen.


Controllingfunktion: Durch Kennzahlen lassen sich gesetzte Ziele und deren Fortschritt überprüfen um möglichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Sie ermöglichen Vergleiche, welche objektiv und nachprüfbar sind.


Marketingfunktion: Durch positive Erfolge erlangt man die Unterstützung der Öffentlichkeit.


Objektive und Nachprüfende Vergleiche (mit Hilfe von Kennzahlen):


Es gibt 3 Arten um Kennzahlen objektiv zu vergleichen und nachzuprüfen. 6.1. Vergleiche über die Zeit hinweg: Ist die Situation besser/schlechter geworden? Wie hat sich der Trend entwickelt? (z.B. mit Periodenvergleichen, Zeitreihenvergleichen)

6.2. Vergleiche mit anderen Kennzahlen: Wie sieht es im Vergleich mit anderen Organisationen aus? Wie hat sich die Situation in den letzten Jahren geändert? (z.B. Benchmarking)

6.3. Vergleiche zwischen dem Soll und Ist: Wurden die gesetzten Ziele erreicht und wenn nicht, was wurde falsch gemacht? (z.B. Soll-Ist-Vergleiche)



. Literaturverzeichnis TROPP, Gerhard: Kennzahlensysteme des Hochschul-Controlling-Fundierung, Systematistierung, Anwendung. In: Bayrisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung. Monographien: Neue Folge, Band 36. München 2002 Text

KREMPKOW, Rene: Leistungsbewertung und Leistungsanreize in der Hochschullehre - Eine Untersuchung von Konzepten, Leistungskriterien und Bedingungen erfolgreicher Institutionalisierung. Dresden 2005 Text Seite 143-147

Projekt Magazin – Das Fachmagazin im Internet für erfolgreiches Projektmanagement Internetseite (Zugriffsdatum: 06.06.2006)

OLEV (Online-Verwaltungslexikon – Management und Reform der öffentlichen Verwaltung)

- Kennzahlen Internetseite (Zugriffsdatum: 25.05.2006)

WIKIPEDIA:

- Dimension Internetseite (Zugriffsdatum: 07.06.2006) - Dimensionslose Größen Internetseite (Zugriffsdatum: 07.06.2006) - Dimensionslose Kennzahl Internetseite (Zugriffsdatum: 07.06.2006) - Kennzahl Internetseite (Zugriffsdatum: 07.06.2006)

WIKTIONARY:

- Kennzahl Internetseite (Zugriffsdatum: 07.06.2006)


Kennziffernsysteme in der Pädagogik (Literatur)


Kennziffernsysteme in der Pädagogik (Exzerpte)


Geld - Macht - Spaß - Bildung (Swertz, Sommer 2006)