Change Management: Unterschied zwischen den Versionen

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<strong>Conrad, Peter (2004): Management of Change in Universitäten. Einige Anmerkungen. In: Laske, Stephan / Scheytt, Tobias / Meister-Scheytt, Claudia (Hrsg.): Personalentwicklung und universitärer Wandel. München/Mering, S. 9-31.</strong>
 
<strong>Conrad, Peter (2004): Management of Change in Universitäten. Einige Anmerkungen. In: Laske, Stephan / Scheytt, Tobias / Meister-Scheytt, Claudia (Hrsg.): Personalentwicklung und universitärer Wandel. München/Mering, S. 9-31.</strong>
 
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Peter Conrad, Leiter des Instituts für Personalmanagements der Universität der Bundeswehr in Hamburg, stellt in seinem Beitrag grundsätzliche Überlegungen zur Transferierbarkeit unternehmerischer Managementkonzepte auf Universitäten an. Er plädiert für die „Entwicklung spezifischer, eigener universitärer Veränderungsansätze und –verfahren“ (S. 10)
 
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Conrad argumentiert, dass schon die Übernahme von Konzepten und Verfahren zwischen erwerbswirtschaftlichen Betrieben derselben Branche problematisch sein kann, dass unterschiedliche Unternehmungs- und Landeskulturen beziehungsweise voneinander abweichende Zielsetzungen die Übernahme von Instrumenten unternehmerischen Change Managements zwangsläufig noch fragwürdiger machen müssen. Er macht darauf aufmerksam, dass von den einzelnen Universitäten die Entwicklung spezifischer Profile erwartet wird und dies nur durch differierende Managementverfahren erreicht werden kann. Darüber hinaus warnt er davor, den Blick zu sehr auf die positiven Aspekte geplanter Neuerungen zu richten und die negativen Auswirkungen weitgehend auszublenden: „Man argumentiert“ – fasst Peter Conrad die bisherige Diskussion zusammen – „mit Hoffnungswerten statt eine ‚Cost-Benefit’-Analyse zu unternehmen“ (S. 17).
 
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Anhand ausgewählter Themenkreise – sie werden  mit „Produktion von Dienstleistungen“, „Organisationspathologien und Marktversagen“ und „Plandeterministisches Managementdenken“ benannt - problematisiert Peter Conrad die unreflektierte Anwendung existierender Change-Management-Konzepte im universitären Bereich. So führt er beispielsweise aus, dass Universitäten Dienstleistungen erstellen, bei denen der menschliche Arbeitseinsatz eine zentrale Rolle spielt. In der Folge differenziert er diese menschliche Komponente in einen internen und einen externen Faktor und verweist auf sich daraus ergebende Steuerungs- und Kontrollprobleme: Die Feststellung der Lehrqualität, die Quantifizierung und individuelle Zurechnung von Forschungsergebnissen, … werden zum „vertrackten Problem“ (S. 19). Conrad möchte mit diesen Ausführungen „deutlich  machen, dass es vielen bisherigen Vorschlägen zur Umgestaltung universitärer Haupt- und Unterstützungsprozesse (Leistungen in Forschung und Lehre; administrative und manageriale Leistungen im Sinne der Unterstützung der Hauptprozesse) an einer angemessenen theoretischen Basis mangelt“ (S. 21). Ein Anliegen ist Conrad auch die Betonung der besonderen Situation universitärer Leistungserstellung durch „die mangelnde Planbarkeit des Erfolgs von Forschungsprogrammen und –prozessen“ (S. 12).
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Version vom 24. April 2006, 08:10 Uhr

CHANGE MANAGEMENT (Literatur)

(under construction)

Conrad, Peter (2004): Management of Change in Universitäten. Einige Anmerkungen. In: Laske, Stephan / Scheytt, Tobias / Meister-Scheytt, Claudia (Hrsg.): Personalentwicklung und universitärer Wandel. München/Mering, S. 9-31.

Peter Conrad, Leiter des Instituts für Personalmanagements der Universität der Bundeswehr in Hamburg, stellt in seinem Beitrag grundsätzliche Überlegungen zur Transferierbarkeit unternehmerischer Managementkonzepte auf Universitäten an. Er plädiert für die „Entwicklung spezifischer, eigener universitärer Veränderungsansätze und –verfahren“ (S. 10)

Conrad argumentiert, dass schon die Übernahme von Konzepten und Verfahren zwischen erwerbswirtschaftlichen Betrieben derselben Branche problematisch sein kann, dass unterschiedliche Unternehmungs- und Landeskulturen beziehungsweise voneinander abweichende Zielsetzungen die Übernahme von Instrumenten unternehmerischen Change Managements zwangsläufig noch fragwürdiger machen müssen. Er macht darauf aufmerksam, dass von den einzelnen Universitäten die Entwicklung spezifischer Profile erwartet wird und dies nur durch differierende Managementverfahren erreicht werden kann. Darüber hinaus warnt er davor, den Blick zu sehr auf die positiven Aspekte geplanter Neuerungen zu richten und die negativen Auswirkungen weitgehend auszublenden: „Man argumentiert“ – fasst Peter Conrad die bisherige Diskussion zusammen – „mit Hoffnungswerten statt eine ‚Cost-Benefit’-Analyse zu unternehmen“ (S. 17).

Anhand ausgewählter Themenkreise – sie werden mit „Produktion von Dienstleistungen“, „Organisationspathologien und Marktversagen“ und „Plandeterministisches Managementdenken“ benannt - problematisiert Peter Conrad die unreflektierte Anwendung existierender Change-Management-Konzepte im universitären Bereich. So führt er beispielsweise aus, dass Universitäten Dienstleistungen erstellen, bei denen der menschliche Arbeitseinsatz eine zentrale Rolle spielt. In der Folge differenziert er diese menschliche Komponente in einen internen und einen externen Faktor und verweist auf sich daraus ergebende Steuerungs- und Kontrollprobleme: Die Feststellung der Lehrqualität, die Quantifizierung und individuelle Zurechnung von Forschungsergebnissen, … werden zum „vertrackten Problem“ (S. 19). Conrad möchte mit diesen Ausführungen „deutlich machen, dass es vielen bisherigen Vorschlägen zur Umgestaltung universitärer Haupt- und Unterstützungsprozesse (Leistungen in Forschung und Lehre; administrative und manageriale Leistungen im Sinne der Unterstützung der Hauptprozesse) an einer angemessenen theoretischen Basis mangelt“ (S. 21). Ein Anliegen ist Conrad auch die Betonung der besonderen Situation universitärer Leistungserstellung durch „die mangelnde Planbarkeit des Erfolgs von Forschungsprogrammen und –prozessen“ (S. 12).


Teichler, Ulrich (2003): The future of higher education and the future of higher education research. In: Tertiary education and management 9, S. 171-185.

Ulrich Teichler, Professor für Berufs- und Hochschulforschung an der Universität Kassel, beschäftigt sich in seinem Aufsatz mit der Forschung über das tertiäre Bildungswesen und der Bedeutung dieser Forschung für die zukünftige Gestalt des tertiären Bildungssektors. Teichler hebt hervor, dass nur dann, wenn die Forscher zum Zeitpunkt öffentlicher Diskussionen oder anstehender Entscheidungen bereits Forschungsergebnisse liefern, diese als Informationsbasis bei richtungsweisenden Entscheidungen eine Rolle spielen können. Daher macht er sich die Vorstellung einiger zukunftsrelevanter Forschungsfelder zur Aufgabe, die Zwischenüberschriften seines Beitrages lauten dementsprechend "Expansion", "Diversification", "System steering and institutional management", "Internationalisation" und "Professionalisation in higher education".

Der mit "Expansion" überschriebene Abschnitt befasst sich mit dem Phänomen steigender Studentenzahlen. Daran anknüpfend bringt Teichler im Kapitel "Diversification" die Begriffe "elite higher education", "mass higher education" und "universal higher education" (S. 174) ins Spiel und erläutert, dass die meisten Fachleute eine breitere Auffächerung des Tertiärbereichs erwarten. "Major controversies, however, focus on the question" - führt er weiter aus - "whether such a trend towards increasing diversity of higher education is desirable or irreversible, or whether, in contrast, higher education policies ought to (and actually) have a chance to strive for a less diverse system ..." (S. 174). Im Passus "System steering and institutional management" widmet sich Teichler dem Rückzug der staatlichen Bürokratie und dem steigenden Managementelement an europäischen Universitäten. Er bedauert, dass sich Forschung und öffentliche Diskussion zu sehr auf Veränderungen in Leitung und Management konzentrieren und die weiterreichenden Folgen der Reformen nicht ausreichend im Blick haben. Unter der Überschrift "Internationalisation" verweist Teichler auf den Bologna-Prozess und stellt beispielsweise die Frage "Who will guarantee that the balance between freedom of persuit of knowledge for its own sake and some moderate pressures for social relevance will persist ...?" (S. 182). Im letzten Abschnitt seines Aufsatzes - "Professionalisation in higher education" - macht sich Ulrich Teichler über die steigende Zahl und Bedeutung jener hochqualifizierten Angestellten an Einrichtungen des tertiären Bildungsbereichs, die weder mit Forschung und Lehre noch mit Führungsaufgaben betraut sind, einige Gedanken.

 

Wöhrle, Armin (2005): Den Wandel managen. Organisationen analysieren und entwickeln. Baden-Baden.

Zentrales Thema des Buches sind die verschiedenen Aspekte des Wandels von Non-Profit-Organisationen. In fünf Kapiteln geht Wöhrle den Fragen "Warum lassen sich Organisationen nur schwer verändern?", "Was sind Organisationen?", "Wie ändern sich Organisationen?", "Wie macht man den Wandel?" und "Wer macht den Wandel?" (S. 5) nach.

Das Buch ist in der vom Autor herausgegebenen Reihe "Studienkurs Management in der Sozialwirtschaft" erschienen und richtet sich gleichermaßen an Studierende und Praktiker. Armin Wöhrle - Lehrender an der Hochschule Mittweida (FH) und nebenberuflich tätiger Organisationsberater - möchte einer "wissenschaftlich angeleiteten Managementpraxis" (S. 9) förderlich sein und verknüpft daher in seiner einführenden Darstellung theoretische Grundlagen mit praktischen Anregungen. Beispiele, Illustrationen, Merksätze und Arbeitsaufgaben erleichtern das Eindringen in die komplexe Materie.

Das erste Kapitel beleuchtet "Widerstände und Abwehrmechanismen, die einer schnellen Veränderung von Organisationen entgegenstehen" (S. 14). Das zweite Kapitel widmet sich den Organisationen: Ihre Wahrnehmung und ihre Funktion werden thematisiert, Definitionen und Organisationstheorien vorgestellt, Organisationen werden als Systeme und als Kulturen gedeutet.
Die drei verbleibenden Kapitel befassen sich mit dem Wandel selbst. Begriffsvarianten (Veränderung, Transformation, Fortschritt, ... ) und Begriffsdefinition leiten den Abschnitt ein, der Wandel wird mit dem im vorhergehenden Kapitel ausgeführten Sichtweisen von Organisationen in Beziehung gesetzt und das Lernen als wesentliche Begleiterscheinung von Wandel besprochen. "In jedem Prozess, der in Richtung auf Veränderung eingeleitet wird, werden immer wieder" - betont Armin Wöhrle - "Analysen und Rückkoppelungsschleifen notwendig" (S. 78). Infolgedessen werden Instrumente und Verfahren der Organisationsanalyse und der Organisationsentwicklung ausführlich erörtert, mögliche Fehlerquellen thematisiert. Im letzten Kapitel stehen die Akteure des Wandels im Mittelpunkt, ihre Möglichkeiten und Grenzen werden aufgezeigt. Der Beziehung von Management und externer Organisatinsberatung schenkt Wöhrle dabei besondere Beachtung.

 

Erstfassungen (zweifellos mit ein paar "Patzern")