Freud: Die Übertragung (Vorlesung): Unterschied zwischen den Versionen

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Noch einmal zu Maine de Biran, dem französische Philosoph, der in der Genealogie der Psychoanalyse nicht übergangen werden sollte: Uns ist er als Vertreter eines Ich-will begegnet, das dem cartesianischen Ich-denke vorausliegt oder das mit diesem Ich-denke im Hinblick auf die Konstitution des Ichs als eines Subjekts konkurriert. Woher beziehen wir unsere Selbstgewissheit? Ist es, wie Descartes sagt, unser Denken, das uns vor dem Verlorengehen schützt? Oder sind es andere Kräfte, etwa ein Ich-will oder ein Ich-kann? Die Psychoanalyse fragt zwar nicht, wovon wir ausgehen sollen, was  wir als Fundament des Subjekts ansehen können. So wird auf dem Feld der Philosophie gefragt. Aber die Psychoanalyse gibt implizit Antworten auch auf nicht gestellte Fragen. Und solche Antworten verdanken sich zum Beispiel [[Einflüssen]] wie jenen von Maine de Biran.
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Noch einmal zu Maine de Biran, dem französische Philosoph, der in der Genealogie der Psychoanalyse nicht übergangen werden sollte: Uns ist er als Vertreter eines Ich-will begegnet, das dem cartesianischen Ich-denke vorausliegt oder das mit diesem Ich-denke im Hinblick auf die Konstitution des Ichs als eines Subjekts konkurriert. Woher beziehen wir unsere Selbstgewissheit? Ist es, wie Descartes sagt, unser Denken, das uns vor dem Verlorengehen schützt? Oder sind es andere Kräfte, etwa ein Ich-will oder ein Ich-kann? Die Psychoanalyse fragt zwar nicht, wovon wir ausgehen sollen, was  wir als Fundament des Subjekts ansehen können. So wird auf dem Feld der Philosophie gefragt. Aber die Psychoanalyse gibt implizit Antworten auch auf nicht gestellte Fragen. Und solche Antworten verdanken sich zum Beispiel [[Einflüsse]]n wie jenen von Maine de Biran.

Version vom 6. Mai 2008, 17:39 Uhr

Worauf wir uns stützen

Noch einmal zu Maine de Biran, dem französische Philosoph, der in der Genealogie der Psychoanalyse nicht übergangen werden sollte: Uns ist er als Vertreter eines Ich-will begegnet, das dem cartesianischen Ich-denke vorausliegt oder das mit diesem Ich-denke im Hinblick auf die Konstitution des Ichs als eines Subjekts konkurriert. Woher beziehen wir unsere Selbstgewissheit? Ist es, wie Descartes sagt, unser Denken, das uns vor dem Verlorengehen schützt? Oder sind es andere Kräfte, etwa ein Ich-will oder ein Ich-kann? Die Psychoanalyse fragt zwar nicht, wovon wir ausgehen sollen, was wir als Fundament des Subjekts ansehen können. So wird auf dem Feld der Philosophie gefragt. Aber die Psychoanalyse gibt implizit Antworten auch auf nicht gestellte Fragen. Und solche Antworten verdanken sich zum Beispiel Einflüssen wie jenen von Maine de Biran.