Zu viel versprochen: Unterschied zwischen den Versionen
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Ohne Voraussetzungen betrachtet ist die von Hegel als Gegenüber gewählte Wissensform mit ihren Behauptungen zufrieden. Sofern etwas gesehen, gehört oder geschmeckt werden kann, ist es bestätigt - und es gibt viel davon. Das könnte immer so weitergehen. | Ohne Voraussetzungen betrachtet ist die von Hegel als Gegenüber gewählte Wissensform mit ihren Behauptungen zufrieden. Sofern etwas gesehen, gehört oder geschmeckt werden kann, ist es bestätigt - und es gibt viel davon. Das könnte immer so weitergehen. | ||
− | Es sei denn, diese Einstellung wird mit externen Argumenten konfrontiert. Dazu ist ein methodisch | + | Es sei denn, diese Einstellung wird mit externen Argumenten konfrontiert. Dazu ist ein methodisch präziser Rahmen nötig. |
* Die beiden Wissensformen müssen in einem allgemeinen Sinn von denselben Sachen sprechen. "Bewußtsein", "Gewißheit", "Sache" und "Wahrheit" sind geteilte Begriffe, sonst sprechen die Kontrahenten aneinander vorbei. | * Die beiden Wissensformen müssen in einem allgemeinen Sinn von denselben Sachen sprechen. "Bewußtsein", "Gewißheit", "Sache" und "Wahrheit" sind geteilte Begriffe, sonst sprechen die Kontrahenten aneinander vorbei. | ||
* Auf dieser Basis gibt es Unstimmigkeiten | * Auf dieser Basis gibt es Unstimmigkeiten | ||
* und ein Verfahren, solche Diskrepanzen zu behandeln. | * und ein Verfahren, solche Diskrepanzen zu behandeln. | ||
− | * Die "radikale Interpretation" | + | * Die "radikale Interpretation" soll dazu führen, dass sich im Verständigungsprozess die unterstellte sachliche Gemeinsamkeit als argumentativ belastbar erweist. |
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+ | Hegel entwirft die Logik einer kommunikativen Situation und will mit ihrer Entfaltung voraussetzungslos beginnen. Für jede Auseinandersetzung sind allerdings Kontaktpunkte erforderlich. Wenn Gewissheit<sub>eb</sub> und Gewissheit<sub<ph</sub> nichts miteinander zu tun haben, erübrigt sich die Sache. Die Gemeinsamkeit muss sich im Verlauf der Begegnung herausstellen. Sie hängt an den Regeln der Gesprächsführung. | ||
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Version vom 20. April 2005, 08:41 Uhr
Diese Gewißheit aber gibt in der Tat sich selbst für die abstrakteste und ärmste Wahrheit aus. Sie sagt von dem, was sie weiß, nur dies aus: es ist; und ihre Wahrheit enthält allein das Sein der Sache. Das Bewußtsein seinerseits ist in dieser Gewißheit nur als reines Ich.
Ohne Voraussetzungen betrachtet ist die von Hegel als Gegenüber gewählte Wissensform mit ihren Behauptungen zufrieden. Sofern etwas gesehen, gehört oder geschmeckt werden kann, ist es bestätigt - und es gibt viel davon. Das könnte immer so weitergehen.
Es sei denn, diese Einstellung wird mit externen Argumenten konfrontiert. Dazu ist ein methodisch präziser Rahmen nötig.
- Die beiden Wissensformen müssen in einem allgemeinen Sinn von denselben Sachen sprechen. "Bewußtsein", "Gewißheit", "Sache" und "Wahrheit" sind geteilte Begriffe, sonst sprechen die Kontrahenten aneinander vorbei.
- Auf dieser Basis gibt es Unstimmigkeiten
- und ein Verfahren, solche Diskrepanzen zu behandeln.
- Die "radikale Interpretation" soll dazu führen, dass sich im Verständigungsprozess die unterstellte sachliche Gemeinsamkeit als argumentativ belastbar erweist.
Hegel entwirft die Logik einer kommunikativen Situation und will mit ihrer Entfaltung voraussetzungslos beginnen. Für jede Auseinandersetzung sind allerdings Kontaktpunkte erforderlich. Wenn Gewissheiteb und Gewissheit<sub<ph nichts miteinander zu tun haben, erübrigt sich die Sache. Die Gemeinsamkeit muss sich im Verlauf der Begegnung herausstellen. Sie hängt an den Regeln der Gesprächsführung.
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