Das volle Leben: Unterschied zwischen den Versionen

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Der konkrete Inhalt der ''sinnlichen Gewißheit'' läßt sie unmittelbar als die ''reichste'' Erkenntnis, ja als eine Erkenntnis von unendlichem Reichtum erscheinen ... Sie erscheint außerdem als die ''wahrhafteste''; denn sie hat von dem Gegenstande noch nichts weggelassen, sondern ihn in seiner ganzen Vollständigkeit vor sich.
 
Der konkrete Inhalt der ''sinnlichen Gewißheit'' läßt sie unmittelbar als die ''reichste'' Erkenntnis, ja als eine Erkenntnis von unendlichem Reichtum erscheinen ... Sie erscheint außerdem als die ''wahrhafteste''; denn sie hat von dem Gegenstande noch nichts weggelassen, sondern ihn in seiner ganzen Vollständigkeit vor sich.
 
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Aus der dreifaltigen Unmittelbarkeit des ersten Absatzes ergibt sich keine inhaltliche Spezifikation. Zu diesem Zweck greift Hegel auf den Titel des Kapitels zurück. Es geht um "sinnliche Gewissheit". Das ist eine weitere Vorgabe für das Verhältnis der Philosophie zu andersartigem Wissen. Einerseits begegnet es ganz undifferenziert, andererseits mit der Fülle jener "Erkenntnis", die uns die Sinnesorgane verbürgen.
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Die Kehrseite der Unmittelbarkeit<sub>3</sub> ist die Überbestimmtheit der Gegenstände des betrachteten Wissens. Seine Beschaffenheit schließt keinen Inhalt aus. Hegel nennt den Reichtum der Sinnesempfindungen. Er knüpft an die Debatte seiner Vorgänger an. Seine Gedankenführung verbindet ab diesem Punkt unterschiedliche Argumentationsniveaus.
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# ein inhaltlich unspezifizierter Raster für die Diskussion des Verhältnisses von Wissensformen
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# die Perspektive empiristischer Erkenntnistheorie
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# die Zuordnung der unmittelbaren Wissensform (aus Punkt 1) zum empiristischen Wissensverständnis
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Kurz gesagt: der Beginn bei einer unbekannten Denkweise kippt in die Auseinandersetzung mit einer bestimmten Form des "gesunden Menschenverstandes", nämlich des Glaubens an die Verläßlichkeit der Sinne. Hegel will "von dem Auffassen das Begreifen abhalten". Seine Ausführungen sollen nichts präjudizieren. Er gibt das Selbstverständnis einer verbreiteten Überzeugung wieder. Erkenntnis liegt und gründet im Sinnesapparat.
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Version vom 17. April 2005, 13:12 Uhr

Der konkrete Inhalt der sinnlichen Gewißheit läßt sie unmittelbar als die reichste Erkenntnis, ja als eine Erkenntnis von unendlichem Reichtum erscheinen ... Sie erscheint außerdem als die wahrhafteste; denn sie hat von dem Gegenstande noch nichts weggelassen, sondern ihn in seiner ganzen Vollständigkeit vor sich.

Aus der dreifaltigen Unmittelbarkeit des ersten Absatzes ergibt sich keine inhaltliche Spezifikation. Zu diesem Zweck greift Hegel auf den Titel des Kapitels zurück. Es geht um "sinnliche Gewissheit". Das ist eine weitere Vorgabe für das Verhältnis der Philosophie zu andersartigem Wissen. Einerseits begegnet es ganz undifferenziert, andererseits mit der Fülle jener "Erkenntnis", die uns die Sinnesorgane verbürgen.

Die Kehrseite der Unmittelbarkeit3 ist die Überbestimmtheit der Gegenstände des betrachteten Wissens. Seine Beschaffenheit schließt keinen Inhalt aus. Hegel nennt den Reichtum der Sinnesempfindungen. Er knüpft an die Debatte seiner Vorgänger an. Seine Gedankenführung verbindet ab diesem Punkt unterschiedliche Argumentationsniveaus.

  1. ein inhaltlich unspezifizierter Raster für die Diskussion des Verhältnisses von Wissensformen
  2. die Perspektive empiristischer Erkenntnistheorie
  3. die Zuordnung der unmittelbaren Wissensform (aus Punkt 1) zum empiristischen Wissensverständnis

Kurz gesagt: der Beginn bei einer unbekannten Denkweise kippt in die Auseinandersetzung mit einer bestimmten Form des "gesunden Menschenverstandes", nämlich des Glaubens an die Verläßlichkeit der Sinne. Hegel will "von dem Auffassen das Begreifen abhalten". Seine Ausführungen sollen nichts präjudizieren. Er gibt das Selbstverständnis einer verbreiteten Überzeugung wieder. Erkenntnis liegt und gründet im Sinnesapparat.


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