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[[Ricoeur, Die Metapher und das Hauptproblem der Hermeneutik]]
 
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[[Black, Interaktion gegenüber Substitution/Vergleich]]
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[[Davidson, Was Metaphern bedeuten]]
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[[Lakoff/Johnson, Der metaphorische Kern aller Konzepte]]
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[http://phaidon.philo.at/kadi/Lehrveranstaltung.mp3 Radiomaterial]
  
 
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„Wie man ein Problem mit der Schreibfeder aufstellt“ und sich anschließend immer noch daran stößt. . .
  
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Ich möchte an die Diskussion vom vergangenen Samstag anknüpfen und mich auf die „Anstößigkeit“ des Seins beziehen, die am Schluss unserer Diskussion stand. Lacan schließt oder eröffnet den Text „Das Drängen des Buchstabens und die Vernunft nach Freud“ mit einer Formel:  Das Symptom ''ist'' eine Metapher, das Begehren  ''ist'' eine Metonymie. 
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„Anstößig“ ist es, das kann man feststellen, zu denken das ''ist'' stelle hier etwas fest, stelle eine Identität her oder zeichne am Ende sie – die gegeben ist – gültig nach.
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Es scheint unverständlich in Bezug auf die Metonymie von etwas, das sich feststellen ließe, zu sprechen. Wäre die Metonymie doch der Kiesel, der auf dem Wasser weiterspringt. 
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Auch in Bezug auf die Metapher scheint es schwer zu denken: das Symptom ist eine Metapher. Setzt dieses Denken nicht ein System voraus, das sich durch seine grundsätzliche Möglichkeit auszeichnet, etwas fixieren zu können, und legt Lacan die Metonymie der Metapher nicht zugrunde. Also wie: ein fixes >ist< installieren?
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Aber ist das das >ist<, das Lacan kursiv setzt?  Ist hier ein fixierendes und identifizierendes >ist< gedacht?
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Die Frage nach einem angemessenen Denken des „Seins“ zu stellen, scheint ein wenig vermessen... Was ist denn, wenn etwas ist? erweist sich als große und beinahe nicht zu vermessende Frage.
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Aber warum nicht vermessen sein angesichts einer Anstößigkeit? Ein Gedanke wäre, das Sein  in einem Zug/Bezug zu verstehen oder zu denken. Lacan schreibt, das Verbum „sein“ stelle seine Frage (die Frage des Verbums)  „für das Subjekt“ d.h. „an der Stelle des Subjektes“, d.h. „es stellt seine Frage mit dem Subjekt“. (Zitate Seite 46 oben genannter Text) Wer ist also AkteurIn der Frage nach dem Sein? Das Verb, die Sprache oder das Subjekt? Welche Gewichtung wäre hier vorzunehmen? Wenn es nicht die Sprache ist, der hier „Aktion“ zukommt, so könnte vielleicht dem Bezug versuchsweise Aufmerksamkeit beigemessen werden. Ich möchte es versuchen.
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Nicht direkt am Platz der Frage, aber im Zug zur Frage, stellt sich die Frage  des Seins für das Subjekt. Und bringt das Subjekt – wie Freud vielleicht zu paraphrasieren wäre –  dort, am Ort: also im Zug (!) der Frage erst hervor.  (Hier wäre auch an Attnang Puchheim, China und Damen und Herren zu denken möglich). Wo etwas hervortritt wird auch eine Grenze überschritten. Die „Heraufkunft der in Frage stehenden Bedeutung“ (S. 41) zeichnet die Metapher aus, schreibt Lacan. Kann das [http://philo.at/wiki/index.php/Subjekt Subjekt] im Sinne Lacans, der wiederum eine Schrift nicht in seinem Sinne verfasst, als Metapher der Seinsfrage verstanden werden?
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Und wenn das möglich wäre – sagen wir in einem Denken, das sich entgegen Freuds Argwohn das Philosophieren lasse sich nicht ein, ein wenig bewegen möchte – würde das etwas für das traditionelle Verständnis des Seins (in der Philosophie) bedeuten?
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Das Subjekt als Metapher in einem Lacanschen Sinne zu lesen, würde bedeuten: hier wurde nicht ein Subjekt, das Subjekt ist im originären Sinne, ersetzt durch ein  Subjekt das Metapher ist (in einem „sekundären“(?) Sinn). Es gäbe nicht den ursprünglichen gesicherten Bezugspunkt. Heißt das auch: dem Subjekt geht das Sein nicht voraus aber die Frage? Die Sprache.
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Zitat Lacan: „Eben wenn man, so wenig es auch sei, an der Verbindung rührt, die der Mensch mit dem Signifikanten unterhält – hier die Umwandlung der exegetischen Verfahrensweise -, ändert man den Lauf seiner Geschichte, modifiziert man die Vertäuung seines Seins.“ (S. 53)
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Ist das kursive >''ist''< als modifizierte Vertäuung des Seins, als modifizierte Kopula zu lesen? Und deshalb nicht zu verwechseln mit einem fixierend identifizierenden >ist<?
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--[[Benutzer:E.S.|E.S.]] 22:31, 24. Jan. 2008 (CET)
  
 
[http://131.130.46.67/wiki/index.php/%C3%9Cbertragung:_Metapher%2C_Sendung%2C_Beziehung_%28SE_Kadi%2C_2007/2008%29 zur Einstiegsseite]
 
[http://131.130.46.67/wiki/index.php/%C3%9Cbertragung:_Metapher%2C_Sendung%2C_Beziehung_%28SE_Kadi%2C_2007/2008%29 zur Einstiegsseite]

Aktuelle Version vom 5. Juni 2008, 17:45 Uhr

Fragen, Anmerkungen, Überlegungen zu ...

Berührung zwischen Kussmaul und Freud

Saussure, Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft

Der Schuster ohne Leisten

Jakobson, Der Doppelcharakter der Sprache

Ricoeur, Die Metapher und das Hauptproblem der Hermeneutik

Black, Interaktion gegenüber Substitution/Vergleich

Davidson, Was Metaphern bedeuten

Lakoff/Johnson, Der metaphorische Kern aller Konzepte

Radiomaterial


„Wie man ein Problem mit der Schreibfeder aufstellt“ und sich anschließend immer noch daran stößt. . .

Ich möchte an die Diskussion vom vergangenen Samstag anknüpfen und mich auf die „Anstößigkeit“ des Seins beziehen, die am Schluss unserer Diskussion stand. Lacan schließt oder eröffnet den Text „Das Drängen des Buchstabens und die Vernunft nach Freud“ mit einer Formel: Das Symptom ist eine Metapher, das Begehren ist eine Metonymie. „Anstößig“ ist es, das kann man feststellen, zu denken das ist stelle hier etwas fest, stelle eine Identität her oder zeichne am Ende sie – die gegeben ist – gültig nach. Es scheint unverständlich in Bezug auf die Metonymie von etwas, das sich feststellen ließe, zu sprechen. Wäre die Metonymie doch der Kiesel, der auf dem Wasser weiterspringt. Auch in Bezug auf die Metapher scheint es schwer zu denken: das Symptom ist eine Metapher. Setzt dieses Denken nicht ein System voraus, das sich durch seine grundsätzliche Möglichkeit auszeichnet, etwas fixieren zu können, und legt Lacan die Metonymie der Metapher nicht zugrunde. Also wie: ein fixes >ist< installieren? Aber ist das das >ist<, das Lacan kursiv setzt? Ist hier ein fixierendes und identifizierendes >ist< gedacht? Die Frage nach einem angemessenen Denken des „Seins“ zu stellen, scheint ein wenig vermessen... Was ist denn, wenn etwas ist? erweist sich als große und beinahe nicht zu vermessende Frage. Aber warum nicht vermessen sein angesichts einer Anstößigkeit? Ein Gedanke wäre, das Sein in einem Zug/Bezug zu verstehen oder zu denken. Lacan schreibt, das Verbum „sein“ stelle seine Frage (die Frage des Verbums) „für das Subjekt“ d.h. „an der Stelle des Subjektes“, d.h. „es stellt seine Frage mit dem Subjekt“. (Zitate Seite 46 oben genannter Text) Wer ist also AkteurIn der Frage nach dem Sein? Das Verb, die Sprache oder das Subjekt? Welche Gewichtung wäre hier vorzunehmen? Wenn es nicht die Sprache ist, der hier „Aktion“ zukommt, so könnte vielleicht dem Bezug versuchsweise Aufmerksamkeit beigemessen werden. Ich möchte es versuchen. Nicht direkt am Platz der Frage, aber im Zug zur Frage, stellt sich die Frage des Seins für das Subjekt. Und bringt das Subjekt – wie Freud vielleicht zu paraphrasieren wäre – dort, am Ort: also im Zug (!) der Frage erst hervor. (Hier wäre auch an Attnang Puchheim, China und Damen und Herren zu denken möglich). Wo etwas hervortritt wird auch eine Grenze überschritten. Die „Heraufkunft der in Frage stehenden Bedeutung“ (S. 41) zeichnet die Metapher aus, schreibt Lacan. Kann das Subjekt im Sinne Lacans, der wiederum eine Schrift nicht in seinem Sinne verfasst, als Metapher der Seinsfrage verstanden werden? Und wenn das möglich wäre – sagen wir in einem Denken, das sich entgegen Freuds Argwohn das Philosophieren lasse sich nicht ein, ein wenig bewegen möchte – würde das etwas für das traditionelle Verständnis des Seins (in der Philosophie) bedeuten? Das Subjekt als Metapher in einem Lacanschen Sinne zu lesen, würde bedeuten: hier wurde nicht ein Subjekt, das Subjekt ist im originären Sinne, ersetzt durch ein Subjekt das Metapher ist (in einem „sekundären“(?) Sinn). Es gäbe nicht den ursprünglichen gesicherten Bezugspunkt. Heißt das auch: dem Subjekt geht das Sein nicht voraus aber die Frage? Die Sprache. Zitat Lacan: „Eben wenn man, so wenig es auch sei, an der Verbindung rührt, die der Mensch mit dem Signifikanten unterhält – hier die Umwandlung der exegetischen Verfahrensweise -, ändert man den Lauf seiner Geschichte, modifiziert man die Vertäuung seines Seins.“ (S. 53) Ist das kursive >ist< als modifizierte Vertäuung des Seins, als modifizierte Kopula zu lesen? Und deshalb nicht zu verwechseln mit einem fixierend identifizierenden >ist<? --E.S. 22:31, 24. Jan. 2008 (CET)

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