Frege (W): Unterschied zwischen den Versionen
Aus Philo Wiki
Anna (Diskussion | Beiträge) |
Anna (Diskussion | Beiträge) K |
||
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | + | '''[http://sammelpunkt.philo.at:8080/archive/00000532/01/24-2-97.TXT Gottlob Frege: Der Gedanke (1918)]''' | |
+ | |||
+ | '''[http://timaios.philo.at/texts/frege_lu.pdf Ausschnitt aus: Der Gedanke]''' | ||
+ | |||
+ | <br> | ||
+ | |||
+ | === quer denken zu "Wahrheit" === | ||
− | |||
− | |||
Generelle Annahmen über "Wahrheit": | Generelle Annahmen über "Wahrheit": | ||
Zeile 20: | Zeile 24: | ||
* Falschheit! | * Falschheit! | ||
− | + | '''[http://timaios.philo.at/texts/frege_fub.pdf Frege: aus "Funktion und Begriff" (1891)]''' | |
=== Begriffstechnik === | === Begriffstechnik === | ||
Zeile 40: | Zeile 44: | ||
<br><p> | <br><p> | ||
− | [[Bild:frege_begriff.jpg]] | + | <center>[[Bild:frege_begriff.jpg]]</center> |
− | <br | + | <br> |
Anwendung auf Sätze | Anwendung auf Sätze | ||
Zeile 49: | Zeile 53: | ||
* Sätze sind komplexe "Namen" | * Sätze sind komplexe "Namen" | ||
+ | <br> | ||
+ | |||
+ | == Skizze der semantischen Zusammenhänge == | ||
+ | |||
+ | Freges Reglementierung der logischen Bedeutungslehre lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: | ||
+ | <br> | ||
− | <br>< | + | {| border="1" |
+ | ! | ||
+ | !Sinn | ||
+ | !Bedeutung | ||
+ | |- | ||
+ | |Name | ||
+ | |Gegebenheitsweise des Gegenstandes | ||
+ | |Gegenstand | ||
+ | |- | ||
+ | |Prädikat | ||
+ | |Gegebenheit des Begriffs | ||
+ | |Begriff | ||
+ | |- | ||
+ | |Satz | ||
+ | |Gedanke | ||
+ | |Wahrheitswert | ||
+ | |} | ||
+ | |||
+ | <br> | ||
+ | |||
+ | Eine entscheidende Qualifikation: '''Prädikate sind ungesättigte Ausdrücke.''' Sie werden durch Namen zu Sätzen ergänzt, die ihrerseits beide "gesättigte" Ausdrücke sind. | ||
+ | |||
+ | <br> | ||
zurück zu: '''[[Wahrheit, Vorlesung Hrachovec, 2004/05]] | zurück zu: '''[[Wahrheit, Vorlesung Hrachovec, 2004/05]] |
Aktuelle Version vom 12. Februar 2005, 09:17 Uhr
Gottlob Frege: Der Gedanke (1918)
quer denken zu "Wahrheit"
Generelle Annahmen über "Wahrheit":
- eine Qualitätsdifferenz zwischen Logik und einzelnen Wissenschaften
- und eine Parallelisierung mit Naturgesetzen
- Antipsychologismus
Worüber wird Wahrheit ausgesagt?
- unklarer Befund: Bilder, Vorstellungen, Sätze, Gedanken
- Das Bild als Leitfaden: Übereinstimmung?
- Aporien der naiven Korrespondenztheorie
- Wahrheit wird von Sätzen ausgesagt
- der Sinn eines Satzes: ein Gedanke
- Falschheit!
Frege: aus "Funktion und Begriff" (1891)
Begriffstechnik
mathematische Voraussetzungen
- Funktionen: Zuordnungsvorschriften
- vgl: Kurven im Koordinatenkreuz
- Erweiterung des Funktionsbegriffes
- zusätzliche Rechenarten: Gleichheit, satzartige Ausdrücke
- zusätzliche Argument- und Werttypen: Gegenstände
Motivation
- in Gleichungen ist ein Wahrheitsanspruch angelegt
- "Wenn man diesen Wert quadriert erhält man diesen Wert."
- Rekonstruktion von Begriffen

Anwendung auf Sätze
- Behauptungen ordnen Sätzen einen Wahrheitswert zu
- Ziffern bezeichnen Zahlen, Terme bezeichnen Gegenstände, Sätze ebenfalls
- Sätze sind komplexe "Namen"
Skizze der semantischen Zusammenhänge
Freges Reglementierung der logischen Bedeutungslehre lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
Sinn | Bedeutung | |
---|---|---|
Name | Gegebenheitsweise des Gegenstandes | Gegenstand |
Prädikat | Gegebenheit des Begriffs | Begriff |
Satz | Gedanke | Wahrheitswert |
Eine entscheidende Qualifikation: Prädikate sind ungesättigte Ausdrücke. Sie werden durch Namen zu Sätzen ergänzt, die ihrerseits beide "gesättigte" Ausdrücke sind.
zurück zu: Wahrheit, Vorlesung Hrachovec, 2004/05