Frege (W): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 12. Februar 2005, 09:17 Uhr
Gottlob Frege: Der Gedanke (1918)
quer denken zu "Wahrheit"
Generelle Annahmen über "Wahrheit":
- eine Qualitätsdifferenz zwischen Logik und einzelnen Wissenschaften
- und eine Parallelisierung mit Naturgesetzen
- Antipsychologismus
Worüber wird Wahrheit ausgesagt?
- unklarer Befund: Bilder, Vorstellungen, Sätze, Gedanken
- Das Bild als Leitfaden: Übereinstimmung?
- Aporien der naiven Korrespondenztheorie
- Wahrheit wird von Sätzen ausgesagt
- der Sinn eines Satzes: ein Gedanke
- Falschheit!
Frege: aus "Funktion und Begriff" (1891)
Begriffstechnik
mathematische Voraussetzungen
- Funktionen: Zuordnungsvorschriften
- vgl: Kurven im Koordinatenkreuz
- Erweiterung des Funktionsbegriffes
- zusätzliche Rechenarten: Gleichheit, satzartige Ausdrücke
- zusätzliche Argument- und Werttypen: Gegenstände
Motivation
- in Gleichungen ist ein Wahrheitsanspruch angelegt
- "Wenn man diesen Wert quadriert erhält man diesen Wert."
- Rekonstruktion von Begriffen

Anwendung auf Sätze
- Behauptungen ordnen Sätzen einen Wahrheitswert zu
- Ziffern bezeichnen Zahlen, Terme bezeichnen Gegenstände, Sätze ebenfalls
- Sätze sind komplexe "Namen"
Skizze der semantischen Zusammenhänge
Freges Reglementierung der logischen Bedeutungslehre lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
Sinn | Bedeutung | |
---|---|---|
Name | Gegebenheitsweise des Gegenstandes | Gegenstand |
Prädikat | Gegebenheit des Begriffs | Begriff |
Satz | Gedanke | Wahrheitswert |
Eine entscheidende Qualifikation: Prädikate sind ungesättigte Ausdrücke. Sie werden durch Namen zu Sätzen ergänzt, die ihrerseits beide "gesättigte" Ausdrücke sind.
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