Rankings (Text)

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Rankings


1) Einleitung – Rankings - Hochschulrankings:

„Österreichs beste Ärzte“, „die besten Hotels“ bis hin zu den „besten Schulen“ - fast jede Woche kann man in den Hochglanzmagazinen eine Rangreihe von diversen „Besten“ lesen. Die Idee ist so publikumswirksam, dass es sogar eigene TV – Formate gibt, die sich nur mit Rangreihen von mehr oder weniger wichtigen Dingen beschäftigen. (Bsp. Die 10 reichsten Österreicher, die 10 nervigste Österreicher, die Jahrhunderthits,...) Der Drang sich vergleichen zu müssen, scheint ein Teil des Menschen zu sein, ob es auch ein Teil der Bildung ist und in welcher Art „Rankings“ im Bildungsbereich vorkommen können, davon soll im Folgenden zu lesen sein.


Forschungsansatz:

In Hinsicht auf den Ausgangspunkt unseres Seminars, dass sich die „Gesellschaft und Bildung durch den Einsatz von Computertechnologie verändert hat“ (Seminarthema: Geld, Macht, Spaß, Bildung), soll im Folgenden der Frage nachgegangen werden, ob sich durch den Einsatz von Hochschulrankings die Universitätssituation verändert hat. Andererseits soll angesprochen werden, in welcher Form die Rankings angepasst wurden, um den Studenten, der Regierung aber auch den Hochschulen von Nutzen sein zu können.

2) Worum es geht?

Was Rankings sind und wo sie überall eingesetzt werden, soll im ersten Teil behandelt werden. Die besondere Form des „Hochschulrankings“ als Einsatz einer Rangreihung im Bildungsbereich wird danach behandelt. Dabei wird zuerst die Situation in Amerika dargestellt, worauf der Vergleich mit Europa und dann speziell Deutschland folgt. Auf den CHE-Studienführer als multidimensionales Ranking wird anschließend eingegangen und dabei dessen Konzept, die Indikatoren, die Art der Untersuchungen, die Ziele und Ergebnisse und die Antworten auf Kritiker dargestellt. Ein Blick auf die Situation in Österreich und eine kurze Zusammenfassung machen den Abschluss.

3) Begriffliches und Grundlegendes über Rankings?

In diesem Abschnitt soll erklärt werden, was der Begriff "Ranking" bedeutet. Außerdem werden Beispiele gebracht, wie und wo Rankings eingesetzt werden. "Ranking" kommt vom Englischen Wort „rank“ das so viel bedeutet wie: Reihe, Linie „Eine Rangordnung (auch Rangfolge, Rangliste, Ranking)ist das Ergebnis einer Sortierung von mehreren vergleichbaren Objekten, die mit einer vergleichenden Bewertung einhergeht. Rangordnungen ermöglichen es beispielsweise, komplexe Informationsangebote nach bestimmten Kriterien zu bewerten und eine Auswahl zu treffen. So werden beispielsweise in einer Suchmaschine die Webseiten automatisch nach ihrer Relevanz sortiert. Andere Ranglisten sind das Ergebnis von aufwendigen Vergleichsstudien oder Bestandteil der Hierarchie in sozialen Systemen“ (http://de.wikipedia.ord/wiki/ranking) Diese Formulierung der Internetenzyklopädie „wikipedia“ gibt unterschiedliche Erscheinungsformen und Anwendungsgebiete von Rankings an, wie zum Beispiel bei Vergleichsstudien – wie sie auch Hochschulrankings sein können.


Es entspricht einem natürlichen Drang des Menschen, sich mit Anderen zu vergleichen.(FREY,2002) Egal ob im Zweikampf oder bei einer Misswahl – sehr oft kommt dieser Drang zu Geltung.

Unter dem, aus dem amerikanischen Raum stammende Begriff „Ranking“ verstehen wir heute Vergleiche und Rangreihungen von verschiedenen Phänomenen. Seien es die Ergebnisse eines Sportereignisses oder die Bewertung von Ärzten - sehr oft werden Bestenlisten gemacht.

Die Auswirkungen die die Erstellung eines Rankings haben kann, sind zum Beispiel:

der informative und

der motivationale Aspekt.


Beim ersten stehen die Erstellung von sinnvollen und möglichst objektiven Kriterien, eine hohe Transparenz und überhaupt die Förderung von Gedanken über Leistung und deren Bewertung von beispielsweise Institutionen im Vordergrund.

Der zweite Aspekt behandelt die höhere Anstrengung im Vorfeld eines Rakingverfahrens. Um möglichst gut bewertet zu werden steigen die Bemühungen einer Gruppe oder Institution. Zu wünschen wäre, dass es nicht nur um das Abschneiden in der Rangliste geht, sondern eine dauerhafte Leistungssteigerung zutrifft. Sowohl ein gutes als auch ein schlechtes Ergebnis kann das Wir - Gefühl einer Gruppe steigern – entweder in dem Sinn gemeinsam eine gute Leistung erbracht zu haben, bzw. um im Verband der Gruppe mit der Niederlage fertig zu werden um beim nächsten Mal ein besseres Ergebnis zu erlangen. (vgl. FREY, 2002)


Was aber muss ein Ranking haben, damit das Ergebnis von den Lesern und den Betroffenen (Bewerteten) akzeptiert wird?

Nach FREY geht es vor allem um Fairness. Und hier wird von drei Formen von Fairness gesprochen:

1) Ergebnisfairness: das Ergebnis der Bewertung muss als fair empfunden werden, die eigenen Leistungen müssen wieder gefunden werden

2) Prozedurale Fairness: die Kriterien der Bewertung sollten transparent und nachvollziehbar sein. Am besten gelingt das, indem man die Betroffenen in die Kriterienfindung miteinbezieht – je involvierter man ist, desto besser kann man auch ein negatives Ergebnis akzeptieren.

3) Interaktionale Fairness. Die besagt, dass mit den Betroffenen möglichst fair und würdevoll umgegangen werden soll – egal, wie sie bei der Bewertung abschneiden.


Unbedingt zu betonen ist noch die Bedeutung eines Rankings. Jedes Ranking ist relativ. Das Ergebnis hängt immer von den einbezogenen Kriterien ab. Um mit den Rankingergebnissen adäquat umgehen zu können, muss man sich dieser Tatsache bewusst sein – die Frage nach den Kriterien muss im Vordergrund stehen und kein Ranking darf als absolut gewertet werden. Das heißt, dass die Ergebnisse eines Rankings immer im Zusammenhang mit den untersuchten Kriterien gesehen und angewendet werden müssen. Um in die Thematik erst einmal einzuführen wurde angegeben, was das Wort „Ranking“ übersetzt bedeutet und auf welche Art man Rankings anwendet. Weiters wurde beschrieben, welche Vorraussetzungen herrschen müssen, damit Rankings von den Betroffenen anerkannt werden und welche Auswirkungen Rangreihen haben können. Im nächsten Abschnitt soll eine besondere Form der Rankings vorgestellt werden und zwar

4) Hochschulrankings

4.1 Allgemein

Diese aus Amerika stammende Methode beinhaltet unterschiedliche Hochschulen miteinander zu vergleichen, um Highschool Absolventen die Entscheidung für ein College leichter zu machen. Es wird als Form von Studienführern gesehen, die die Wahl für eine Institution erleichtern soll. Die Reihung der Hochschulen kann einen aussagekräftigen Vergleich für Maturanten, Studierende, Universitäten, Arbeitgeber, Ministerien und sonstige Interessierte bieten. Ab den 1990er Jahren haben sich die Hochschulrankings auch in Deutschland etabliert, wo vor allem Zeitungen bzw. Zeitschriften wie: Spiegel, Focus, Handelsblatt, Karriere, FAZ,… die Rankings veröffentlichen. Weltweite Hochschulvergleiche bieten unter anderem „The Times“ und die Universität Shanghai an.

4.2 Hochschulrankings in den USA

Hochschulrankings haben in den vereinigten Staaten einen wichtigen Stellenwert. Es gibt unterschiedliche Initiatoren von Hochschulrankings, teils sind es die Institute bzw. Universitäten selbst (Bsp.“The Princeton Review“) oder aber es sind in Printmedien veröffentlichte Ranglisten. Im Weiteren wird vor allem auf den „U.S.News&Worldreport (USNWR)“ näher eingegangen, da dessen Beilage „America´s Best Colleges“ jedes Jahr die höchste Leserzahl hat.


Ronald G. EHRENBERG (vgl. EHRENBERG, 2003) sieht, dass seit 1983 – dem ersten Erscheinen der USNWR College Beilage die Wichtigkeit des Rankings immer gestiegen ist. Um in der Liste der „Top 50“ zu stehen, nehmen Colleges viel auf sich. Den Wandel am „Markt der höheren Bildung“ sieht er in den letzten 60 Jahren deutlich, da Studenten damals noch fast alle in ihren eigenen Bundesstaaten studiert hatten. Heute gäbe es eine höhere Fluktuation. Die auslösenden Faktoren diese Veränderung sind unter anderem die gesunkenen Reise- und Kommunikationskosten. Außerdem gibt es einen Einkommensunterschied zwischen Absolventen verschiedener Universitäten. Um eine Schar von potentiellen Elitestudenten an das eigene Institut zu locken ist das notwendig, denn „die besten Studenten gehen dorthin, wo die besten Professoren sind“ (KLOSTERMEIER 1994, S.71) Die Situation von höheren Bildungsinstituten macht einen aussagekräftigen Vergleich der Universitäten unbedingt notwenig, denn: „Bei einigen Tausend höheren Bildungsinstituten, die nicht nur stark in der Qualität, sondern auch im Angebot variieren, sind Rankings „Bestenlisten“ und Collegeführer unverzichtbar.“ (KLOSTERMEIER 1994, S.72) Um an einer Universität in Amerika zugelassen zu werden hat ein Student gute Noten im Highschoolabschluss zu haben und einen Test (SAT - der sprachliche und gedankliche Eignung der Studenten misst) zu bestehen. Danach gibt es nur ein Ziel und zwar das beste College zu besuchen das man kriegen kann. Und welches das Beste ist kann man anscheinend in der Bestenliste des USNWR nachlesen.

Die Kategorien , nach denen hier bewertet wird, sind folgende:(vgl. EHRENBERG 2003, S.7-14) • Academic reputation (das wissenschaftliche Ansehen)

• Student selectivity (nach welchen Kriterien die Studenten ausgewählt werden

• Faculty resources (was den Fakultäten an Material zur Verfügung steht)

• Graduation (mit welchem Abschluss man die Institution verlässt)

• Retention rate (wie viele Studenten wirklich fertig werden)

• Financial resources (finanzielle Mittel)

• Alumni giving (Tätigkeiten und Bedeutung der Absolventen)

• Graduation rate performance (Mit welchen Noten wurde absolviert und wie viele Absolventen gibt es)


EHRENBERG gibt an, dass in all diesen Kategorien Manipulationsversuche seitens der Colleges stattfinden um das eigene Institut möglichst in einem guten Licht dastehen zu lassen. Zum Beispiel verschicken Universitäten teure und repräsentative „Werbegeschenke“ an urteilende Professoren. Um beispielsweise eine gute Bewertung bei den „faculty resoureces“ zu erlangen, wird mit Posten und Gehältern jongliert um gerade noch einer Strafe zu entgehen, aber in den Wertungen gut dazustehen.(vgl. EHRENBERG 2003, S.8f)

Den Grund warum Universitäten bei diesen Verfälschungen mitmachen sieht EHRENBERG in dem Nutzen, den die Colleges dabei haben. Ein guter Rankingplatz bringt positive Werbung und viele potentielle Studenten. Ein schlechtes Abschneiden kann ignoriert werden und auf andere, positive Erwähnungen des Instituts kann hingewiesen werden. Eines der Probleme mit dem USNWR – Ranking sieht der Autor dabei, dass nie alle Kategorien, die für einen angehenden Studenten wichtig sind in die Bewertungen miteinbezogen werden können. Damit hat aber die Rangliste nicht erfüllt, was erwartet wird. Eine andere Schwierigkeit liegt darin, dass die Universitäten nicht an ihrer Leistung sondern am „Wert“ der kommenden und neuen Studenten gemessen werden – mithilfe der Tests und Boten aus den Highschools. (frei nach dem Motto: „wer die besten neuen Studenten hat, muss das beste College sein“) Das Hauptproblem aber sieht EHRENBERG darin, dass die vielen Kategorien, die in die Rankingbewertung reinfallen in einen Index hineingepresst werden und wie die Wertung der Kategorien abläuft. Die Universitäten versuchen die „besten Hichschoolabsolventen“ damit zu ködern und definieren ihre Leistung an den kommenden Studenten. Dabei wird vergessen, dass diese Bildungsinstitutionen auch eine Verantwortung für die anderen Studenten haben, vor allem für die aus dem eigenen Bundesstaat.

Was in Amerika die Notwendigkeit für Universitäten ausmacht, sich mit anderen in einen Wettkampf zu begeben, begründet KLOSTERMEIER mit den folgenden ausschlaggebenden Faktoren:

Marktbestimmende Elemente im Universitätssystem (KLOSTERMEIER 1994, S.74)

• Große Zahl privater Universitäten

• Qualitätsunterschiede

• Wettbewerb um Studenten und Doktoranden

• Zwang, Einnahmen zu erzielen bzw. Vermögen bilden zu können

• Organisationsform und Personalstruktur, die die Teilnahme am Wettbewerb ermöglicht.

Auch KLOSTERMEIER rät davon ab, das US – Vorbild uneingeschränkt zu übernehmen, gibt aber an, dass durchaus Anregungen zu einem eigenständigen deutschen Rankingmodell denkbar wären. (vgl. KLOSTERMEIER 1994, S.75) Für die USA scheinen Hochschulvergleiche essentiell wichtig zu sein, da die Niveau- und Angebotsunterschiede enorm sind. Außerdem liegt in den Vereinigten Staaten ein besonderes Augenmerk darauf, die besten Studenten für eine Universität zu gewinnen. Das Hauptziel von Rankings ist es, jedem Studierenden die "beste Universität" zu zeigen. Der Glaube, dass das durch Hitlisten zu erreichen ist, scheint auch in den USA nicht mehr uneingeschränkt zu sein.

In den USA werden schon seit Jahrzehnten Hochschulrankings durchgeführt. Es wurde berichtet, dass sich die diversen Rangreihen zu wichtigen Entscheidungshilfen für angehenden Studenten etablierten. Es war aber auch zu lesen, in welcher Art die Universitäten versuchen, die Ergebnisse zu ihren Gunsten ausgehen zu lassen und welche Auswirkungen diese Vergleichsstudien haben können.

Wie sich Europa zu Hochschulrankings verhält, was sich in den letzten Jahren geändert hat und welche Unterschiede es hier gibt, soll im nächsten Kapitel dargestellt werden.

4.3 Hochschulrankings in Europa

4.3.1 Großbritannien

Großbritannien, so kann man bei Klostermeier nachlesen, ist von jeher im ständigen Konkurrenzkampf mit den USA, so auch im Vergleich der Bildungsinstitutionen. (vgl. KLOSTERMEIER 1994, S.76) Die Bedeutung von Hochschulrankings hatte bis Anfang der 1980er Jahre kaum Bedeutung. In der konservativen Regierungsübernahme wurden Untersuchungen gestartet, um die Qualität (die nicht näher definiert war) der Institutionen zu erfassen. Der Druck auf die Universitäten stieg und es kam zu Effizienzuntersuchungen, an deren Ergebnis die Vergabe von öffentlichen Mitteln gekoppelt war. (vgl. KLOSTERMEIER 1994, S.76-81) 1992 wurde eine Untersuchung veröffentlicht bei der es um die Vergabe von 600 Millionen Pfund ging. Die Verantwortlichen grenzten sich aber deutlich vom Gedanken einer „Bestenliste“ ab, sondern sprachen von einer Bewertung von 172 Universitäten und ehemalige „polycolleges“ (die in Universitäten umbenannt worden sind). Diverse Zeitungen in Großbritannien führten und führen selbstständig Evaluierungen für Rankings durch, die auch regelmäßig erscheinen. (z.B. THE TIMES) Die Regierung von Großbritannien hat einen entscheidenden Schritt gemacht, der sie von anderen Ländern anhebt, nämlich gegen den erklärten Willen der Universitäten Veränderungen durchzuführen, worunter öffentlich gemachte Vergleiche und Hochschulrankings fallen. (vgl. KLOSTERMEIER 1994, S.81)

4.3.2 Frankreich

Der Wettbewerb und Vergleich zwischen den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen ist in Frankreich seit langem wichtig. So wird dokumentiert, dass die „grandes Ecoles“ sich seit dem 19.Jahrhundert ihre Studenten aussuchen. (vgl. KLOSTERMEIER 1994, S.81)

Die Kriterien nach denen die Institutionen verglichen werden, sind: (KLOSTERMEIER 1994, S.81) • Leistungsprofil der Studienbewerber

• Niveau der Studienanforderungen

• Absolventen- und Abbrecherrate

• Soziales Prestige

1985 setzte der französische Präsident das „Comite National d’ Evaluation“ (CNE) ein, das sich mit der Evaluation des höheren Bildungswesen befassen sollte. Seit 1989 ist es nicht mehr dem Erziehungsministerium sondern direkt dem Präsidenten unterstellt. Das Komitee besteht aus 17 „universitären und juridischen Autoritäten des Landes“. (KLOSTERMEIER 1994, S.81) Neben quantitativen Indikatoren werden die Ergebnisse auch über qualitative Kollegenbefragungen erhoben. Die Kategorien in denen untersucht wird sind: (KLOSTERMEIER 1994, S.81f)

• Qualität der Forschung • Struktur der Studiengänge • Stärken und Schwächen der Ausbildung • Lehrende • Personalverwaltung • Campusleben • Zulassungsverfahren • Studienberatung

Ein Ziel des CNE ist es die Universitäten dazu zu bewegen, selbst eigene Qualitätskontrollen zu entwickeln. Die Universitäten befürworten größtenteils die Evaluationen – vor allem deshalb weil die Vergabe von finanziellen Mitteln nicht vom Abschneiden gewisser Vergleiche abhängig ist. (vgl. KLOSTERMEIER 1994, S.82)

Das CNE veröffentlich keine Rankings sondern nur die Evaluation unterschiedlicher Kriterien. Da Ranglisten in Frankreich aber Tradition haben und immer gerne gelesen werden, nützen Medien diese Plattform. Der öffentliche Druck auf Bildungseinrichtungen wächst dadurch. (vgl. KLOSTERMEIER 1994, S.83)

Ein Bereich dieser Ranglisten ergibt sich aus Studentenbefragungen zu den Bereichen: • Materielle Studienbedingungen • Hochschulatmosphäre • Qualität und Effizienz der Lehre • Berufsaussichten und Einstellungschancen

Die Veröffentlichung der Studentenergebnisse hat in Frankreich positive Impulse auf einzelne Hochschulen ausgelöst, die versucht haben, auf Kritik zu reagieren und Mängel zu beheben bzw. sich weiter zu entwickeln. Das Hauptaugenmerk dieser Rankings liegt allerdings in der Funktion als Orientierungshilfe für Studienanfänger, Studierende und Studienortswechsler zu dienen. (KLOSTERMEIER 1994, S.84)


Die Darstellung der Entwicklung von Hochschulrankings in den USA, Großbritannien und Frankreich zeigt die unterschiedlichen Ansätze der Länder. Auffallend ist, dass die Regierungen der Länder zunehmend Interesse an den Hochschulvergleichen haben. Außer in Frankreich spielt überall die Verteilung öffentlicher (finanzieller) Mittel in der Diskussion um die Bedeutung von Rankings eine große Rolle. Die Indikatoren sind in den dargestellten Vergleichen oft objektive Erhebungen und subjektive Befragungen gleichzeitig. Diese Aufstellung unterschiedlicher Indikatoren wird auch im nächsten Kapitel, das sich mit der Lage in Deutschland befasst, vorkommen.

4.4 Hochschulranking in Deutschland

4.4.1 Unterschiede USA - Deutschland

Das Hochschulranking in den USA seinen Ursprung hatte wurde schon erwähnt. Die Motivation, warum es dort durchgeführt wurde, kann man dem Abschnitt über Amerika entnehmen.

Hubert ZAPF (vgl. ZAPF 2002) geht als deutscher Aurtor davon aus, dass in Amerika Hochschulrankings so einen wichtigen Stellenwert haben, weil das Universitätssystem nicht einheitlich ist, es viele private Institutionen gibt, die unterschiedliche Standards haben. In Deutschland aber (und auch in Österreich) gehen die Hochschulen vom öffentlichen Auftrag zu Forschung und Lehre aus. Man kann von einem vergleichbar hohen Qualitätsniveau sprechen. Das heißt der „Markt für Bildung“ ist nicht so liberal und offen wie in den Vereinigten Staaten. Warum also ein Ranking? könnte man fragen. Zapf sieht zwei Gründe:

1) Hilfe bei der Hochschulauswahl für Studienanfänger – wobei der Autor diese Begründung eher bezweifelt, (vgl. ZAPF 2002; nach einer Befragung des HIF soll die Aussagekraft für angehende Studierende unzulänglich sein)

2) Eine Leistungskontrolle der Universitäten durch das Ministerium (vgl. ZAPF 2002; der Autor geht hier auf ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF initiiertes Ranking ein)

Eine mögliche Folge eines reihenden Vergleichs von Hochschulen in Deutschland könnte die Aufgabe des einheitlichen Universitätsprinzips bedeuten. Der Autor sieht darin eine mögliche Intention der Politik, warnt aber mit dem Hinweis auf die hohen Studierendenzahlen und die notwendige flächendeckende universitäre Bildung vor dieser Entwicklung. Er würde im Gegensatz zu den, in den USA präferierten Bestenlisten in einem pauschalen Gesamtranking, für Deutschland eine vergleichende Einschätzung der jeweiligen Fächer und Fakultäten vorziehen. (ZAPF 2002) Diese könnte womöglich aussehen wie

5) Das CHE – Hochschulranking

Im Folgenden wird das vom Centrum für Hochschulentwicklung entwickelte und mit dem "stern" herausgegebene, multidimensionale Hochschulranking beschrieben, das eine Weiterentwicklung der oben beschriebenen Ranglisten darstellt. Die dabei verwendeten Quellen sind der Arbeitsbericht des CHE über Methoden und Indikatoren (vgl.http://www.che.de/downloads/CHE_HochschulRanking_2006_Methoden.pdf) und der Artikel von Stefan HORNBOSTEL: Der Studienführer des CHE - ein multidimensionales Ranking (vgl. HORNBOSTEL 2001)

5.1 Konzept

Das Centrum für Hochschulentwicklung gibt seit 1998 einen Hochschulvergleich heraus der im Laufe der Jahre immer umfangreicher wurde. Seit 1999 in Zusammenarbeit mit dem Magazin „der stern“ werden alle vier Jahre neue Ergebnisse veröffentlicht. Anfangs wurden nur die wirtschaftswissenschaftlichen Fächer und Chemie abgedeckt. Mittlerweile umfasst der Bericht diverse Fakultäten (Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Naturwissenschaften, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Sprach- und Kulturwissenschaften) und nicht mehr nur Deutschland sondern auch Hochschulen aus Österreich und der Schweiz werden erfasst. Die Untersuchungen werden in einem Vierjahresrhythmus wiederholt. Die Besonderheiten dieses Hochschulrankings liegen in der Zusammenarbeit mit den Universitäten, und darin, dass es keine Rangplätze gibt, sondern nur drei Ranggruppen. Die Forderungen sind wie folgt: „Inhaltlich geht es im Studienführer darum, die Dimensionen Lehre, Forschung, Infrastruktur, Serviceangebot und Aspekte der studentischen Lebensbedingungen getrennt voneinander zu erfassen und darzustellen.“ (HORNBOSTEL 2001, S.85) .Die Rangordnung und „Bestenliste“ soll sich dabei jeder Leser nach seinen Erwartungen selbst erstellen können.

Die Rankings müssen fachbezogen sein – man sollte – so die Initiatoren des CHE-Studienfühers - nicht Universitäten miteinander vergleichen, sondern vergleichbare Bereiche, wie Fächer oder Fakultäten die annähernd dasselbe Angebot haben.

Multidimensionalität soll seitens des Rankings erlangt werden. Das wird mittels unterschiedlicher Indikatoren wie z.B. Fakten wie Studienzeiten oder die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel der einzelnen Fakultäten mit Urteilen seitens der Studenten und der Professoren über z.B. die Bibliothekssituation versucht.

Die Einteilung in drei Ranggruppen (Spitzengruppe, Mittelgruppe, Schlussgruppe) ist im Vergleich mit den zuvor erwähnten amerikanischen „Hitlisten“ eine Besonderheit. Es gibt keine fixen Plätze und in den unterschiedlichen Kategorien können die bewerteten Hochschulen in verschiedenen Ranggruppen sein.

5.2 Die Indikatoren

Im Folgenden sollen die Indikatoren aufgezählt und beschrieben werden, die im CHE - Hochschulranking aufscheinen. (vgl.http://www.che.de/downloads/CHE_HochschulRanking_2006_Methoden.pdf)


• Studierende: (Hier wird in die Untersuchung z.B. die Gesamtzahl der Studierenden, der Frauenanteil oder beispielsweise die Entwicklung der Studienanfängerzahlen miteinbezogen)

• Studienergebnis: (Informationen über Studienverlauf, Prüfungsverfahren und –erfolg im Studienbereich und im Studiengang werden ermittelt)

• Internationale Ausrichtung: (Angaben über die Möglichkeit eines Doppeldiploms, die Anerkennung von ETCPs, obligatorische Auslandssemester, etc gibt es hier zu lesen)

• Forschung: (Im Bereich der Fakten gibt es Auskünfte über die Drittmittel pro Wissenschaftler, Promotion pro Professor usw.…, die Urteile der Professoren betreffen die Forschungsreputation)

• Studium und Lehre: (Auch hier wird in Fakten und Urteile unterteilt. Bei den ersten werden die Studierenden pro Professor und der Anteil Besucher außeruniversitärer Repetitorien (Jus) bedacht, in das Studierendenurteil fällt die Betreuung durch Lehrende, der Einsatz von E-Learning, die Fachstudienberatung, das Lehrangebot, der Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden und unter anderem die Studienorganistation)

• Ausstattung: (Die Beurteilung von Mitteln und Räume fällt ebenso hier herein, wie die Anzahl der Studierenden auf einem Praxisplatz. Die Studierenden fällen hier noch zusätzlich ihr Urteil über die Arbeitsplätze, audiovisuelle Medien, die Bibliothek, PCs, und die Räumlichkeiten)

• Berufsbezug, Arbeitsmarkt: (Hier werden Fakten über das Angebot berufsvorbereitender Programme und Urteile über den Berufsfelds- und Arbeitsmarktbezug gesammelt)

• Gesamturteile, Studierende, Professorentipp • Studienort und Hochschule: (In die Untersuchungen über den Studienort fallen Daten über die Zahl der Einwohner, den Studierendenanteil, die überwiegend benützen Verkehrsmittel , die Wohnsituation usw. Über die Hochschule erfährt man die Zahl der Studierenden, die vorherrschenden Studienrichtungen, sie Studiengebühren, Öffnungszeiten, Hochschulsport,…)

Die Aufzählung der Indikatoren gibt darüber Aufschluss, welche Einflussfaktoren in der Untersuchung beleuchtet werden. Ob noch andere Kriterien beachtenswert wären bleibt offen.

5.3 Die Untersuchung

In die Untersuchungen fließen folgende Datenquellen ein: (vgl. HORNBOSTEL 2001, S.86ff)

- subjektive Daten werden anhand von Befragungen von Studenten erhoben

- Fragebögen für Professoren

- Statistische Daten (Immatrikuliertenzahlen, Prüfungsverfahren,..)

- Forschungsleistungen und- bewertungen

- Studentenwerke und Internetauftritte wurden ermittelt

- Statistische Ergebnisse anderer Institutionen (Amt, Bibliotheken,…)

Die Untersuchenden bemühen sich, der Vielfalt der Quellen nach zu urteilen, möglichst umfangreiche und unterschiedliche Daten zur Verfügung zu haben. Anhand der eben angeführten Indikatoren und Quellen werden beim CHE – Hochschulranking die Ergebnisse ermittelt.

5.4 Ergebnisse

Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in verschiedenen Formen veröffentlicht, um so vielen Lesern wie möglich so individuelle Nutzungsformen wie möglich zu bieten.

Sowohl in der Printform in einem Sonderheft des Stern-Magazins wie auch im Internet (www.dashochschulranking.de) können die Ergebnisse in Erfahrung gebracht werden.

Es gibt unterschiedliche Arten, die Ergebnisse aufzurufen.(vgl.http://www.che.de/downloads/CHE_HochschulRanking_2006_Methoden.pdf)


Hitlisten/Ranking im Überblick:

Um einen Überblick zu bekommen werden einzelne Indikatoren wie beispielsweise der Professorentipp, das Gesamturteil der Studierenden, die Studiendauer sowie ein Forschungsindikator, wie z.B. die Zahl der Promotionen, Publikationen oder Drittmittel und einem Ausstattungsindikator, z.B. dem Studierendenurteil zur Bibliothek ausgewählt und die Platzierung in der Ranggruppe für jede Hochschule angegeben.


Studientipps:

Für jeden der drei folgenden Studierendentypen wurden einzelne Indikatoren ausgewählt und einzeln angegeben

Zielstrebige (Bsp: Gesamturteil der Studierenden, der Studiendauer, dem Urteil der Studierenden über den Kontakt zu Lehrenden, dem Betreuungsverhältnis bzw. dem Urteil der Studierenden über die Betreuung)

Forschungsorientierten (Bsp: Professorentipp, der Beurteilung der Forschungssituation seitens der Professoren, der Anzahl der Promotionen pro Professor und viele Publikationen pro Professor bzw. ein hohes Drittmittelvolumen pro Wissenschaftler)

Praktiker (Bsp: Urteil der Studierenden zur Studienorganisation, der Studiendauer, der Betreuung seitens der Hochschulen während des Praxissemesters sowie der Ausstattung aus Sicht der Studierenden.)


Persönliches Ranking:

In der Internetversion des Rankings gibt es für jeden die Möglichkeit sich anhand von 5 selbstgewählten Indikatoren selbst ein Ranking zu erstellen. Dabei gibt es zusätzlich noch die Möglichkeit der

- Sortierung (die Unis werden nach ihrem Abschneiden bei den jeweiligen Indikatoren gereiht) und der

- Selektion (es kann nach den Ranggruppen ausgewählt werden) In den Ermittlungen für die persönlichen Rankings wird nach Fachhochschulen und Universitäten unterschieden.

Außerdem gibt es noch die Möglichkeit der:

- Graphischen Darstellung der Entwicklung der Anfänger- und Absolventenzahlen und des Studienverlaufs (Für die Internet – Seite wurden die Ergebnisse zusätzlich graphisch aufbereitet.)

5.5 Ziele:

Der Studienführer des Centrums für Hochschulentwicklung definiert seine Zielsetzung wie folgt: „Eines der vorrangigen Ziele ist, Studienanfänger und Hochschulwechsler über die Studienmöglichkeiten und -bedingungen in den jeweiligen Studienbereichen zu informieren. Darüber hinaus soll durch eine vergleichende Darstellung von Studienangeboten und -bedingungen sowie durch Bewertungen die Angebots- und Leistungstransparenz im Hochschulbereich verbessert werden. Diejenigen Fachbereiche und Studiengänge, die durch inhaltliche Schwerpunktbildung oder neue Wege der Studienorganisation ein besonderes Angebotsprofil herausgebildet haben, sollen in ihrem Konzept bestärkt, andere Hochschulen gleichzeitig zur Profilbildung angeregt werden.“(http://www.che.de/downloads/CHE_HochschulRanking_2006_Methoden.pdf S.3))

Demnach gibt es mehrer Gruppen die von dieser Form des Hochschulrankings profitieren können. Einerseits die Studierenden – hier vor allem Studienanfänger und solche die in ein anders Studium bzw. eine andere Hochschule wechseln wollen. Auch für die Hochschulen können die Ergebnisse von großem Interesse sein – sei es um selbst eine Rückmeldung über die angebotenen Leistungen zu haben und ungefähr zu wissen wo man sich im Vergleich mit anderen Institutionen befindet. Oder aber um an Defiziten exakter arbeiten zu können. Auch allen anderen Interessierten (Ministerium, Presse,…) können die Ergebnisse dieses Studienführers Auskunft über die vergleichbaren Leistungen von Hochschulen bieten.

In den Kapiteln 5.1 - 5.5 wurde das Hochschulranking des CHE vorgestellt und näher beschrieben. Es ist ein Beispiel dafür, wie sich die Vergleiche im Bildungsbereich entwickelt haben. Keine Rangplätze werden mehr vergeben und die Universitäten werden so gut es geht in die Untersuchungen einbezogen. Doch kritiklos steht auch das CHE – Ranking nicht da:

5.6 Rechtfertigung

Hochschulrankings stehen immer wieder im Mittelpunkt der Kritik. Auch die Wissenschaft kritisiert. Im Folgenden wird auf einige Kritikpunkte am CHE – Studienführer eingegangen und versucht die Vorbehalte auszuräumen.(vgl. MÜLLER-BÖLING, HORNBOSTEL 2002)

- Nur Meinung bieten keine aussagekräftige Indikatoren für Ergebnisse Die Antwort darauf wäre der Indikatorenkatalog und der Wechsel von untersuchten Fakten und erfragten Urteile des CHE - Rankings der ein überlicksartiges Bild auf die Angebote der Universitäten und nicht bloß subjektive Aussagen erfasse.

- Nicht die Qualität der Lehre sondern nur Rahmenbedingungen wird erfasst Die Qualitätseinschätzung der Professoren und der Studierenden habe nach den CHE – Ergebnissen nur wenig mit den Einflussfaktoren wie: Größe der Universität, Anzahl der Studenten,… zu tun, so die Forschungsergebnisse.

- Weil die Qualität von Forschung und Lehre nicht oder nur schwer erfassbar ist, sind die Rankingergebnisse fehlerhaft bzw. nicht genau. Die Befürworter des CHE – Hochschulrankings kontern mit der Aussage, dass es schon lange nicht mehr um das Suchen der „besten Universität“ ginge, sondern das diese Art der Rankings vor allem ein breites fachspezifisches Informationsangebot bieten würde und vor allem das CHE – Ranking viel mehr als bloß das Gesamturteil von Studierenden erfasse würde.

- die Hochschulen sollen selbst die Forderungen Information und Transparenz erfüllen besonders das CHE – Hochschulranking arbeite mit den Universitäten und Fachhochschulen zusammen. Keine der veröffentlichten Informationen wäre ohne Autorisierung verwendet oder gedruckt worden.

Mit dieser einzelnen Kritikpunkten und der Entgegnungen der beiden Autoren MÜLLER – BÖLING und HORNBOSTEL soll die Darstellung des CHE – Hochschulrankings beendet werden. In den letzten Kapiteln konnte viel über die Art und Weise wie an die Ergebnisse seitens der Untersucher herangegangen wird, gelesen werden. Wie sich das CHE- Hochschulranking von anderen Ranglisten abhebt und auf welche Bereiche es besonders eingeht, wurde versucht aufzuzeigen. Es ist ein Beispiel dafür, wie Hochschulrankings auch seitens der Universitäten mitgestaltet und genützt werden kann. Die Bereiche messbaren Fakten und subjektiven Meinungen werden beide berücksichtigt. Das CHE – Ranking ist die Weiterentwicklung der rangplatzverteilenden Hochschulrankings. Die Universitäten kritisieren oder protestieren nicht mehr gegen die Vergleichsstudien. Sie haben sich arrangiert und geben bereitwillig Informationen und Daten an die Untersuchenden weiter.

Als nächstes soll nun noch ein kurzer Blick auf die

6) Situation in Österreich

geworfen werden.

Als Teil des CHE – Hochschulrankings werden seit einigen Jahren auch in Österreich Informationen über Universitäten und Fachhochschulen gesammelt und statistisch erfasst. (vgl. www.dashochschulranking.ac.at) Anfangs noch ohne Veröffentlichung wurden die Ergebnisse mit Untersuchungen in Deutschland und der Schweiz verglichen. Ausgeführt werden die Untersuchungen von der Österreichischen Qualitätsicherungsagentur (AQA) die die Datenerhebung zum internationalen Hochschulranking in Österreich koordiniert. Gemeinsam mit dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und dem Swiss-up (für die Schweiz zuständig) werden die Daten gesammelt und die Untersuchungen weiterentwickelt. Die Datenerhebungen werden jährlich durchgeführt. Im Gegensatz zu Deutschland wo es anfangs einen Rhythmus von vier Jahren gab, werden nun auch in Österreich die Studienrichtungen alle drei Jahre untersucht. Im Herbst/Winter 2004/2005 wurden Studienangebote der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhoben. Das Ranking 2005/2006 untersucht Studien der Naturwissenschaften und Informatik. In der Erhebungsrunde 2006/2007 werden die Studien der Geistes- und Ingenieurwissenschaften analysiert. Da es in den mitwirkenden Ländern Unterschiede im Universitätssystem gibt, wurden (wie auch im vorher erwähnten CHE - Ranking) nur vergleichbare Indikatoren im Ländervergleich ausgewertet. Da es Fragestellungen bzw. Bereiche gibt, die nicht für Österreich zutreffen bzw. nur für Österreich passen wurden in einem Versuch auch auf Österreich zugeschnittenen Fragen gestellt. Ähnlich ist es mit den Ergebnissen der Erhebung zu Fachhochschulen. Zwar wurden schon Untersuchungen dazu gemacht, da es aber in einem Probelauf passierte, konnten die Ergebnisse nicht gleich veröffentlicht werden. Da sich die Untersuchungen in Österreich noch im Anfangsstadium befinden, wurden nicht alle Universitäten, Fakultäten, Studienrichtungen und –fächer miteinbezogen. Die Untersuchungen befassen sich mit einem Studienbereichen (Rechts- Sozial- und Wirtschaftswissenschaften) der sich in verschiedene Fachbereiche (Bsp. Betriebswirtschaft) gliedert. In diesen Bereichen werden dann noch die Studienrichtungen (Bsp. Angewandte Betriebswirtschaft, Internationale Wirtschaftswissenschaften) unterteilt, die noch durch die Studienform (Bakkalaureat, Diplomstudium) unterschieden werden. (vgl. www.dashochschulranking.ac.at)

Mit dieser Lagebeschreibung für Österreich soll nun zur Zusammenfassung und zu schlussfolgernden Gedanken geführt werden.

7) Zusammenfassend

Der begriffliche Ursprung von Rankings wurde im englischsprachigen Raum verortet, die Herkunft von Hochschulrankings in den USA gefunden. In einem Blick auf die Situation in Amerika wurde eine College - Hitliste vorgestellt und Entwicklung, Besonderheiten und auch Schwächen dargestellt. Die Entwicklung von Rankings in Europa und der Vergleich zwischen Deutschland und den USA wurden angeführt. Dabei Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit eines Hochschulrankings in Deutschland in Frage gestellt. Ausführlicher wurde auf den Studienführer des Centrums für Hochschulforschung eingegangen. Nach der Geschichte und den Charakteristika dieses Rankings wurden, die Bausteine für die es konzipiert ist, dargestellt und die Quellen erörtert, wie zu den Ergebnissen gekommen wird. Nach der Darstellung wie die Forschungsergebnisse veröffentlicht werden, in welcher Art man sie nutzen kann und welche Ziele die Initiatoren verfolgen, ist auf einen Artikel eingegangen worden, der sich mit Kritik an dem CHE – Hochschulranking befasst. Ein Bezug zu Österreich wurde durch die Darstellung des für Österreich übernommenen Hochschulrankings hergestellt.

In diesem Artikel wurden mehrer Beispiele für Hochschulrankings erwähnt. Auch die Veränderungen bzw. Weiterentwicklung der Rankings über die Jahre ist aufgezeigt worden. Bezug nehmend auf den am Anfang erwähnten Forschungsansatz, möchte ich schlussfolgern, dass sich nicht nur die Rankings sondern mit ihnen auch die Hochschulen verändert haben. Das CHE – Hochschulranking aber auch die Situation in den USA weisen darauf hin, dass die Universitäten immer mehr Nutzen aus den Vergleichen ziehen bzw. sich welchen erwarten. Beispielhaft dafür sind die oben erwähnten Manipulationsversuche der Universitäten in den USA bzw. die Mitwirkung der Unis am CHE – Ranking. Ob diese Veränderung nun durch die Rankings hervorgerufen wurde, oder eine Reaktion auf die ökonomische Situation der Universitäten ist, bleibt dahingestellt. Die Frage ob der Bildungsbereich momentan damit in die richtige Richtung geht und Schulen und Universitäten gerangreiht werden müssen, ist fraglich.

Die Idee einen Vergleich in unterschiedlichen Bereichen zu bieten, um bessere Auswahlkriterien zu haben, scheint allerdings keine Modeerscheinung sondern eine sinnvolle Sache zu sein. Die Gefahr könnte allerdings darin bestehen, dass sich die Universitäten mehr auf die Präsenz und Darstellung in diversen Studienführern bzw. Hochschulrankings konzentrieren, als ihren Auftrag für Forschung und Lehre ernst und wahr zu nehmen.

8) Literatur:

• EHRENBERG, Ronald G.: Method or Madness? Inside the "USNWR" College Rankings.IN:http://www.eric.ed.gov/ERICDocs/data/ericdocs2/content_storage_01/0000000b/80/24/2f/53.pdf (26.03.2006)

• FREY, Dieter: Der Mensch, das sich vergleichende Wesen – Ranking aus sozial- und wirtschaftspsychologischer Sicht. IN: http://www.forschung–und lehre.de/archiv/12-02/ (09.06.2006)

• HORNBOSTEL, Stefan: Der Studienführer des CHE - ein multidimensionales Ranking. In: Uwe Engel: Hochschulranking; Zur Qualitätsbewertung von Studium und Lehre. Campusverlag Frankfurt/Main 2001 S.83 – 121

• KLOSTERMEIER, Johannes: Hochschulranking auf dem Prüfstand – Ziele, Probleme und Möglichkeiten; Hochschuldidaktische Arbeitspapiere Nr.26, Universität Hamburg 1994

• MÜLLER – BÖLING, Detlef, HORNBOSTEL, Stefan. Fehlinterpretationen und Vorurteile - Vom Umgang mit Hochschulrankings und deren Nutzen. IN: http://www.forschung-und-lehre.de/archiv/02-00/mueboeli.htm (26.03.2006)

• ZAPF, Hubert: Der amerikanische Weg – Zum geplanten Hochschulranking in Deutschland: Ein Vergleich mit den USA. IN: http://forschung-und-lehre.de/archiv/12-02/ (09.06.2006)


•www.dashochschulranking.de

•www.hochschulranking.ac.at

•http://de.wikipedia.org/wiki/Ranking

•http://de.wikipedia.org/wiki/Hochschulranking

•http://www.che.de/downloads/CHE_HochschulRanking_2006_Methoden.pdf