Organisationen zur Unterstützung behinderter Menschen in Österreich

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Lebenshilfe Oberösterreich

Mit fortlaufender Schulzeit stellen sich manche Eltern die Frage: „Was geschieht mit meinem Kind, wenn es die Schule verlassen muss?“ Das Wissen um diese Thematik sowie die Probleme des Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung und dessen Familie führte am 21. Oktober 1969 zur Gründung der Lebenshilfe Oberösterreich (OÖ).

  • Die erste Tagesheimstätte mit Beschäftigungstherapie für geistig und mehrfach behinderte Menschen konnte im November 1971 in Betrieb gehen.
  • Derzeit führt die Lebenshilfe OÖ zwei Frühförderstellen, sechs heilpädagogische Kindergärten, 22 Tagesheimstätten mit Beschäftigung und 21 Wohneinrichtungen.
  • Etwa 1220 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung erhalten in diesen Einrichtungen eine entsprechende Begleitung und Förderung.

Schwerpunkte der Interessensvertretung

  • Gegenseitige Ermutigung und Hilfe
  • Eintreten für die Rechte von Menschen mit geistiger Behinderung
  • Eintreten für die Schaffung und Führung von ausreichenden Förderdiensten
  • Weckung von besserem Verständnis für Menschen mit geistiger Behinderung und ihren Familien in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft
  • Verankerung der Rechte von Menschen mit geistiger Behinderung und ihren Angehörigen
  • Öffentlichkeitsarbeit

Lebensqualität und Normalisierungsprinzip

Lebensqualität für Menschen mit geistiger Behinderung bedeutet, dass sie sich möglichst in Mit- und Selbstbestimmung entsprechend ihren persönlichen Neigungen, Wünschen und Fähigkeit entwickeln können. Das Ziel, das Menschen mit geistiger Behinderung erreichen wollen, ist die Entfaltung ihrer Persönlichkeit als Mann oder Frau.

Die Grundvoraussetzung dazu ist, unter Vermeidung von Aussonderung das Leben so normal wie möglich zu gestalten. Das bedeutet für Kinder: frühe und gute Förderung (Frühförderung, Kindergarten…), für Jugendliche und Erwachsene: ein Anrecht auf Arbeit bzw. Beschäftigung, Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sowie Bildung, und schließlich spezielle Hilfen überall dort, wo sie aufgrund der Behinderung des Einzelnen notwendig sind.

Caritas

Die Caritas hilft den Menschen mit Behinderungen, ein aktives und selbstbestimmtes Leben zu gestalten.

  • Die Caritas bietet 69 Einrichtungen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in Österreich.
  • Die Hälfte der KlientInnen ist zwischen 21 und 40 Jahren, 23 % sind 41 Jahre und älter und 31 % sind jünger als 21 Jahre.

(http://www.caritas.at/oesterreich/beratung.html)

  • Rund 2.500 hauptberufliche MitarbeiterInnen begleiten Menschen mit Behinderungen und psychisch kranke Personen.
  • 2006 betreuten diese MitarbeiterInnen 3.400 Menschen. Zusätzlich wurden 2.969 Personen sozialpsychiatrisch unterstützt (meist Beratungsdienste).
  • Die Caritas bietet Menschen mit Behinderungen verschiedenste Wohnformen sowie Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten aber auch umfangreiche Freizeitangebote.

(http://www.caritas.at/oesterreich/menschen_204.html)

Wohnen

Das Bedürfnis nach eigenem Wohnraum haben alle Menschen. Das Prinzip der „Normalisierung“ in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen meint unter anderem, dass Menschen mit Behinderungen einen ganz normalen Tagesrhythmus erleben (Wohnen an einem Ort, zur Arbeit fahren, Freizeit an einem anderen Ort ...). Alle Menschen sollen daher unabhängig vom Ausmaß ihrer Behinderung so alltagsnahe und so normal wie möglich wohnen können.

Caritas-Projekt „Am Himmel“ in Wien:

Dies ist eine Wohngruppe im 19. Wiener Gemeindebezirk, die für 50 Kinder und Jugendliche mit Behinderungen zwischen sechs und 15 Jahren einen Wohnplatz bietet. Hier wird versucht, auch wenn die Kinder teils verstoßen oder elternlos sind, das Leben so alltagsähnlich als nur möglich zu gestalten. Dazu zählen Weihnachts- und Osterfeiern, Faschingspartys und Grillfeste im Sommer. Aber auch Schulplätze, Therapien und Ausbildungsmöglichkeiten werden vom Team organisiert. (http://www.caritas.at/oesterreich/wohnen.html)

Arbeit

Ein selbst bestimmtes Leben ist für Menschen mit Behinderungen enorm wichtig. Aus einem geregelten Berufsleben beziehen sie Selbstbewusstsein und Anerkennung – zwei wichtige Voraussetzungen für ein selbst bestimmtes Leben.

Caritas-Projekte, die Menschen mit Behinderungen in die Berufswelt einbinden:

  • Selbstbedienungsrestaurant „guat und gnuag“ (Vorarlberg):

Seit 1997 führt die Werkstätte „Montafon“ dieses öffentliche Selbstbedienungsrestaurant. Dieses Arbeitsprojekt ermöglicht sechs Menschen mit Behinderungen eine Ausbildung im Gastronomiebereich. Hier werden Tag für Tag Gerichte für bis zu 150 Personen gekocht.

  • Arbeits- und Dienstleistungsprojekt „gschickt und gschwind (Vorarlberg)“

Hier leisten 11 Menschen mit Behinderungen für renommierte Wirtschaftsunternehmen Dienstleistungsaufträge. Die MitarbeiterInnen stellen für diese Firmen Stahlteile für Kräne und Baumaschinen her (60.000/Jahr), konfektionieren Bohrmaschinenteile oder übernehmen Verpackungs- und Versandaufgaben.

Durch ihre Arbeit erleben die Menschen mit Behinderungen, dass sie für andere Menschen wichtig sind und gebraucht werden. Die tägliche Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderungen entspricht dem Leitbild der Caritas und bringt gesellschaftliche Wertschöpfung. (http://www.caritas.at/oesterreich/arbeit.html)

Weitere Organisationen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung

Literatur