Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in derPhilosophie, Gruppe 5 (IK Kuchler/Kröger SS 2013)

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Termine und Kontakt

Termin: Mittwoch, wtl. von 12.03.2012 bis 27.06.2012, 11:00 bis 13:00 Uhr, Ort: Hörsaal 2i (NIG 2.Stock)


Sprechstunde: Mittwoch 13:00 bis 14:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Im Lektor/innenzimmer des Instituts für Philsophie (NIG, 3. Stock, Zimmer D 0309).


Kontakt: karin.kuchler(at)univie.ac.at, odin.kroeger(at)univie.ac.at.


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Mittwoch, 20.3.13:

859: Erste Universitätsgründung (Universität al-Qarawiyīn) durch Fatima al-Fihri

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Begriffserklärungen (Protokolle)

Romantik

Der Begriff der "Romantik" bzw. "romantisch" tritt ab dem 17. Jahrhundert mit einer Vielfalt von Bedeutungen, zum Beispiel in der Landschaft , der Gartenkunst, im menschlichen Verhalten und in volkstümlichen literarischen Ausdrucksformen auf. Ab dem 18. Jahrhundert gebärdet sich der Begriff der "Romantik" als eine Gegenposition zur Klassik (hier: Kulturepoche), deren (der Klassik) Schlagwörter vorallem Vernunft und Selbstzucht sind. Die Schlagwörter der "Romantik" sind hingegen Phantasie, Gefühl, Erleben und Sehnsucht. Die Wurzeln der Romantik werden im Mittelalter und in der Renaissance gesehen. Der Terminus "romantisch" bekam im 18. Jahrhundert zwei Bedeutungen, die eine im chronologischem Sinne, die andere im Typologischem. Die chronologische Bedeutung ist jene im Sinne der europäischen Tradtion in der Literatur, die im Mittelalter begonnen hat und bis ins 18. Jahrhundert reicht, jedoch unklassisch ist. Im typologischem Sinne versteht man unter "romantisch" bestimmte Stilmerkmale in der Literatur.

Quellen: Ritter, Joachim, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel und Magarita Kranz, Hrsg., „Verstand/Vernunft“, Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 11. Basel: Schwabe, 1971 ff.

Marxismus

Der Begriff "Marxismus" wird seit ca. 1872 als politischer Richtungsbegriff verwendet, in dessen Zentrum die Lehren von Karl Marx und Friedrich Engel stehen. Wobei Marx und Engel selbst den Begriff stehts kritisch gegenüber standen und ihn verwendeten um verschiedene politsche Gruppierungen zu unterscheiden. Der Marxismus beinhaltet eine sozialistische Theorie im Sinne einer Revolution des Proletariats. Rosa Luxemburg beschrieb den Marxismus als sozialistische Lehre [...] die theoretische Erkenntnis mit revolutionärer Tatkraft paart. H. Schach sieht vier Merkmale des Marxismus als kennzeichnend: 1. Marxismus als Ideologie des Proletariats; 2. Marxismus sei Kollektivismus; 3. Marximus ist wissenschaftlicher Sozialismus; 4. Marxismus ist humanitärer Solzialismus.

Quellen: Ritter Joachim, Karlfried Gründer, Gottfrie Gabriel und Magarita Kranz, Hrsg. Historisches Wörterbuch der Philosophie

Normativität

ist das Substantiv zu „normativ“, welches mit „wertend“ oder „in der Regel“ gleichzusetzen ist. Normativität wurde vom „Norm“ abgeleitet, welches vom Lateinischen „Winkelmaß, Richtschnur, Regel“ kommt. Eine normativ verstandene Norm dient dem Aufstellen von Vorschriften, Ge- oder Verboten für Handlungen. Die Normativität sagt uns, was man tun bzw. nicht tun sollte. Vor allem die normative Ethik befasst sich mit dem Erörtern und Bewerten gesellschaftlicher Normen.

Quelle: 1. Rehfus, Wulff D., Hrsg., Norm. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Whiting, Daniel, Conceptual Role Semantics. 1.c Normativism and Naturalism. Internet Encyclopedia of Philosophy, University of Southampton, UK. Letzte Änderung: 20. März 2009 http://www.iep.utm.edu/conc-rol/ 3. Pätzold, Hartmut Dr., Ethik. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de

Kategorischer Imperativ

Immanuel Kant hat Handlungsregeln (= Maximen) aufgestellt, nach denen wir uns richten sollen, um moralisch richtig zu handeln. Einer der Maximen lautet z. B.: „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ Die kategorischen Imperative beziehen sich nicht auf den gesamten Lebensbereich, sondern nur auf die Moralität. Sie sagen, welche Maximen moralisch sind und welche nicht.

„Imperativ“ (= Handlungsgebote) deshalb, weil er seine Maximen als Befehl formuliert.

„Kategorisch“: Das Gebot muss unter allen Bedingungen, also ausnahmslos, Gültigkeit haben.

Quelle: 1. Preussner, Andreas Dr., Kategorischer Imperativ. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Rehfus, Wulff D., Hrsg., Sittengesetz. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 3. Johnson, Robert, Kant´s Moral Philosophy. 4. Categorical and Hypothetical Imperatives. The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Summer 2012 Edition), Edward N. Zalta, Hrsg., http://plato.standford.edu/archives/sum2012/entries/kant-moral/>

Analytische Philosophie

Zeitgenössische, vor allem im angelsächsischen Raum populär gewordene Variante des Positivismus, in der philosphische Probleme als primär sprachlicher Natur angenommen werden. „Analytisch“ bezieht sich dabei vor allem auf den zerlegenden, auflösenden Charakter der Methode, die sich auf ideale logische Modelle stützt, um Fragestellungen an der Art ihrer Formulierung zu lösen. Die Analytische Philosophie gehört mit dem von ihr ausgelösten linguistic turn zu den wohl prägendsten Strömungen des 20. und 21. Jahrhunderts – einer ihrer wichtigsten Vertreter war Ludwig Wittgenstein.

Quellen: 1. Rehfus, Wulff D., Hrsg., Analytische Philosophie. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Ulfig, Alexander, Analytiosche Philosophie, Lexikon der Philosophischen Begriffe, Eltville am Rhein, Deutschland. 3. Klaus Georg, Buch Manfred., Analytishe Philosophie, Marxistisch-Leninistisches Wörterbuch der Philosophie. Rowohlt Taschenbuch-Verlag, Reinbek, 1972.

Verstand

In seiner begrifflichen Spaltung von der Vernunft eine Sonderentwicklung der deutschen Sprache. Die Vernunft bezeichnet dabei das Vermögen zu denken, zu urteilen und zu schließen. Nach Kant, der den Begriff erstmals differenzierte, ist dabei sowohl sinnliche Erfahrung, als auch die ordnende Instanz der Vernunft notwendig, um dem Verstand zu Wirkungskraft zu verhelfen. Nach Gottlob Frege hingegen ist für das Urteilen nicht der Verstand entscheidend, sondern die objektiv in den Dingen vorliegenden Bezüge zueinander.

Quellen: 1. Rehfus, Wulff D., Hrsg., Verstand. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Ulfig, Alexander, Verstand, Lexikon der Philosophischen Begriffe, Eltville am Rhein, Deutschland. 3. Ritter, Joachim, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel und Magarita Kranz, Hrsg., „Verstand/Vernunft“, Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 11. Basel: Schwabe, 1971 ff.


Feministische Philosophie

Die feministische Philosophie ist seit dem 20. Jh. eine philosophische Disziplin. Sie kritisiert die traditionelle Philosophie, die Männlichkeit als Maßstab und Norm anerkennt und weibliche Interessen, Denkweisen und Fragen nicht berücksichtigt. Die menschliche Erfahrung sei aber nicht identisch mit männlicher Erfahrung. Deshalb strebt sie die Anerkennung der Gleichwertigkeit weiblicher Denk- und Handlungsformen mit den männlichen Formen an. Den als spezifisch männlich empfundenen Fragestellungen und Lösungsstrategien steuert man mit weiblichen Denkperspektiven entgegen, in denen Gefühl und Vernunft als gleichwertige Quellen der Erkenntnis behandelt werden. Das Ziel der feministischen Philosophie liegt keineswegs in der stärkeren Betonung der Geschlechterdifferenzen und deren Fortlauf, sondern in der Betrachtung der Philosophie als geschlechtsneutrale, objektive und universale Wissenschaft.

Quelle: Rehfus, Wulff D., Hrsg., Stuttgart: UTB, Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de

Standpunkttheorie

Von einem Standpunkt aus nimmt man die Welt wahr. Ein Standpunkt bestimmt die Haltung des Menschen der sozial konstruierten Welt gegenüber. Standpunkte sind voreingenommen und begünstigen das Entstehen von Vorurteilen. Die Stellung innerhalb einer sozialen Gruppe definiert den Standpunkt eines Menschen. Ungleichheiten zwischen diesen sozialen Gruppen bringen unterschiedliche Standpunkte hervor. Es gibt objektive und weniger objektive, bessere und schlechtere Standpunkte. Der Standpunkt einer dominierten, untergeordneten Gruppe ist vollständiger, weil diese mehr Grund hat, eine dominante Gruppe zu verstehen, und weil sie weniger Interesse hat, den Status quo aufrecht zu erhalten. Der Standpunkt einer dominierten Gruppe ist geeigneter für eine objektive Wahrnehmung als jener einer dominanten Gruppe.

Quellen: 1. Ritter, Joachim, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel und Margarita Kranz, Hrsg. Historisches Wörterbuch der Philosophie. Basel: Schwabe, 1971 ff. 2. Zalta, Edward N., Hrsg. Stanford Encyclopedia of Philosophy, Stanford, CA, 1995 ff. http://plato.stanford.edu/entries/feminist-social-epistemology/#SocModKno

Konstruktivismus

Der Konstruktivismus geht davon aus, dass eine Begründung wissenschaftlichen Wissens nur durch Konstruktion möglich ist. Das bedeutet, dass jeder Schritt mit den selben Mitteln wie die vorherigen entstanden sein muss und dass man sich sowohl auf die Theorien als auch auf deren Gegenstandsbereiche bezieht. Wissenschaftliche Sätze müssen aus anderen Sätzen hergeleitet werden können. Das Wissen ist ein menschliches Konstrukt.

Quellen: 1. Kolmer, Petra; Rehfus, Wulff D., Hrsg. "Konstruktivismus". Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Michael S. Jones; Fieser, James und Brater Dolden, Hrsg., "Lucian, Blaga" Internet Encyclopedia of Philosophy. University of Southampton, UK.http://www.iep.utm.edu/

Epistemologie

Die Epistemologie, auch Erkenntnistheorie genannt, ist die Lehre des Wissens und des gerechtfertigten Glaubens. Die EpistemologIn sucht nach den Bedingungen für Wissen und versucht, den Begriff zu klären. Untersucht wird die menschliche Erkenntnis, ob und wie Wissen angeeignet werden kann.

Quellen: 1. Steup, Matthias, "Epistemology", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Winter 2012 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL = <http://plato.stanford.edu/archives/win2012/entries/epistemology/> 2. David A. Truncellito, "Epistemology", Fieser, James und Brater Dolden, Hrsg., "Lucian, Blaga" Internet Encyclopedia of Philosophy. University of Southampton, UK. http://www.iep.utm.edu/epistemo/ 3. Stangl, W. Stichwort(28. September 2012). "Epistemologie" Lexikon für Psychologie und Pädagogik. http://lexikon.stangl.eu/8310/epistemologie/ 4. Blume, Thomas, "Erkenntnistheorie", Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de

Phänomenologie

Die Phänomenologie ist die von Edmund Husserl initiierte erkenntnistheoretische Strömung und deskriptive Methode, bei der die Erfahrungsstruktur des Erscheinenden (Phänomen) unabhängig von der tatsächlichen Existenz der Welt betrachtet (i.e. zum Erkenntnisgewinn herangezogen) wird. Als die zentrale Struktur der Erfahrung wird die Intionalität, also die Gerichtetheit auf das Erscheindende genannt. Angeregt durch den Husserlschüler Martin Heidegger, dessen Fundamentalontologie besonderes Interesse am Sein hat, richtete sich der Fokus der Phänomenologie auf die Wesenserfassung des täglichen Lebens.

Quellen:

Blume, Thomas; Rehfus, Wulff D., Hrsg., Stuttgart: UTB, Online Wörterbuch der Philosophie, 2003 [1]

Smith, Joel; Fieser, James, und Bradley Dowden, Hrsg. Internet Encyclopedia of Philosophy, 1995 ff. [2]

Smith, David Woodruff; Zalta, Edward N., Hersg. Stanford Encyclopedia of Philosophy. Stanford, CA, 1995 ff. [3]