Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in derPhilosophie, Gruppe 5 (IK Kuchler/Kröger SS 2013): Unterschied zwischen den Versionen

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(Hermeneutik)
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Gjesdal, Kristin und Bjørn Ramberg; Zalta, Edward N., Hersg. Stanford Encyclopedia of Philosophy. Stanford, CA, 1995 ff.
 
Gjesdal, Kristin und Bjørn Ramberg; Zalta, Edward N., Hersg. Stanford Encyclopedia of Philosophy. Stanford, CA, 1995 ff.
 
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===Konfuzianismus===
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Als Konfuzianismus bezeichnet man eine religiös- philosophisches ethische Lehre, welche auf den Denker Konfuzius zurückgeht, der in China 551 v. Chr. geboren wurde. Das Denken des Konfuzius behandelte weniger metaphyisische Fragen, als das rechte Denken und Handeln des einzelnen Menschen im Zusammenhang von Familie Gesellschaft und Staat und ist daher eher als Ethik, Gesellschaftslehre oder Politik zu betrachten. Die konfuzianische Philosophie ist eine Sammlung aus moralischen Regeln und Verhaltensgrundsätzen, die an erster Stelle dem Ziel der Wohlfahrt des Menschen dienen. Erst im 2. Jahrhundert v. Chr. wurde der Konfuzianismus zum geschlossenen Lehrgebäude ausgebaut und zur chinesischen Staatsdoktrin erhoben.
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Quelle: Hans Joachim Störig, Weltgeschichte der Philosophie, W. Kohlhammer Verlag GmbH, Stuttgart, 1985)
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===Scholastik===
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Unter dem Begriff Scholastik (lat.scholasticus - ''zur Schule gehörig'') werden die christlich- theologisch- philosophischen Lehren des europäischen Mittelalters zusammengefasst, die eine Verbindung von christlich- religiöser Theologie und Offenbarungslehre, und philosophischem Denken mit rational- logischer Beweisführung anstreben. Die Scholastik setzt sich hierbei mit Fragen über die Einheit eines menschlichen Geistes, dem Verhältnis von menschlichem Glauben und menschlicher Vernunft und der Universalienfrage (''Haben allgemeine Begriffe Seinscharakter (Realismus) oder beschränken sie sich bloß auf ihre Eigenschaft als Namen (Nominalismus)?'') auseinander, wobei häufig Texte der antiken Philosophie von Aristoteles und Platon rezipiert werden. In der historischen Betrachtung wird zwischen Frühscholastik (7.-12. Jh.), Hochscholastik (13 Jh.) und Spätscholastik (14./15. Jhh.) unterschieden. Wichtige Vertreter sind unter anderen: Anselm von Canterbury, Wilhelm von Champeux,  Johannes Roscellinus von Compiegne, Petrus Abaelardus, Thomas von Aquin, Albertus Magnus, Wilhelm von Ockham, Roger Bacon, Duns Scotus.
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Quellen:
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1.Rehfus, Wulff D., Hrsg., Stuttgart: UTB, Online Wörterbuch der Philosophie, 2003
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http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?title=Scholastik&tx_gbwbphilosophie_main%5Bentry%5D=797&tx_gbwbphilosophie_main%5Baction%5D=show&tx_gbwbphilosophie_main%5Bcontroller%5D=Lexicon&cHash=d2fe8335645898aed1d03a7269aa0fac

Version vom 19. April 2013, 13:13 Uhr

Termine und Kontakt

Termin: Mittwoch, wtl. von 12.03.2012 bis 27.06.2012, 11:00 bis 13:00 Uhr, Ort: Hörsaal 2i (NIG 2.Stock)


Sprechstunde: Mittwoch 13:00 bis 14:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Im Lektor/innenzimmer des Instituts für Philsophie (NIG, 3. Stock, Zimmer D 0309).


Kontakt: karin.kuchler(at)univie.ac.at, odin.kroeger(at)univie.ac.at.


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Begriffserklärungen (Protokolle)

Romantik

Der Begriff der "Romantik" bzw. "romantisch" tritt ab dem 17. Jahrhundert mit einer Vielfalt von Bedeutungen, zum Beispiel in der Landschaft , der Gartenkunst, im menschlichen Verhalten und in volkstümlichen literarischen Ausdrucksformen auf. Ab dem 18. Jahrhundert gebärdet sich der Begriff der "Romantik" als eine Gegenposition zur Klassik (hier: Kulturepoche), deren (der Klassik) Schlagwörter vorallem Vernunft und Selbstzucht sind. Die Schlagwörter der "Romantik" sind hingegen Phantasie, Gefühl, Erleben und Sehnsucht. Die Wurzeln der Romantik werden im Mittelalter und in der Renaissance gesehen. Der Terminus "romantisch" bekam im 18. Jahrhundert zwei Bedeutungen, die eine im chronologischem Sinne, die andere im Typologischem. Die chronologische Bedeutung ist jene im Sinne der europäischen Tradtion in der Literatur, die im Mittelalter begonnen hat und bis ins 18. Jahrhundert reicht, jedoch unklassisch ist. Im typologischem Sinne versteht man unter "romantisch" bestimmte Stilmerkmale in der Literatur.

Quellen: Ritter, Joachim, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel und Magarita Kranz, Hrsg., „Verstand/Vernunft“, Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 11. Basel: Schwabe, 1971 ff.

Marxismus

Der Begriff "Marxismus" wird seit ca. 1872 als politischer Richtungsbegriff verwendet, in dessen Zentrum die Lehren von Karl Marx und Friedrich Engel stehen. Wobei Marx und Engel selbst den Begriff stehts kritisch gegenüber standen und ihn verwendeten um verschiedene politsche Gruppierungen zu unterscheiden. Der Marxismus beinhaltet eine sozialistische Theorie im Sinne einer Revolution des Proletariats. Rosa Luxemburg beschrieb den Marxismus als sozialistische Lehre [...] die theoretische Erkenntnis mit revolutionärer Tatkraft paart. H. Schach sieht vier Merkmale des Marxismus als kennzeichnend: 1. Marxismus als Ideologie des Proletariats; 2. Marxismus sei Kollektivismus; 3. Marximus ist wissenschaftlicher Sozialismus; 4. Marxismus ist humanitärer Solzialismus.

Quellen: Ritter Joachim, Karlfried Gründer, Gottfrie Gabriel und Magarita Kranz, Hrsg. Historisches Wörterbuch der Philosophie

Normativität

ist das Substantiv zu „normativ“, welches mit „wertend“ oder „in der Regel“ gleichzusetzen ist. Normativität wurde vom „Norm“ abgeleitet, welches vom Lateinischen „Winkelmaß, Richtschnur, Regel“ kommt. Eine normativ verstandene Norm dient dem Aufstellen von Vorschriften, Ge- oder Verboten für Handlungen. Die Normativität sagt uns, was man tun bzw. nicht tun sollte. Vor allem die normative Ethik befasst sich mit dem Erörtern und Bewerten gesellschaftlicher Normen.

Quelle: 1. Rehfus, Wulff D., Hrsg., Norm. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Whiting, Daniel, Conceptual Role Semantics. 1.c Normativism and Naturalism. Internet Encyclopedia of Philosophy, University of Southampton, UK. Letzte Änderung: 20. März 2009 http://www.iep.utm.edu/conc-rol/ 3. Pätzold, Hartmut Dr., Ethik. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de

Kategorischer Imperativ

Immanuel Kant hat Handlungsregeln (= Maximen) aufgestellt, nach denen wir uns richten sollen, um moralisch richtig zu handeln. Einer der Maximen lautet z. B.: „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ Die kategorischen Imperative beziehen sich nicht auf den gesamten Lebensbereich, sondern nur auf die Moralität. Sie sagen, welche Maximen moralisch sind und welche nicht.

„Imperativ“ (= Handlungsgebote) deshalb, weil er seine Maximen als Befehl formuliert.

„Kategorisch“: Das Gebot muss unter allen Bedingungen, also ausnahmslos, Gültigkeit haben.

Quelle: 1. Preussner, Andreas Dr., Kategorischer Imperativ. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Rehfus, Wulff D., Hrsg., Sittengesetz. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 3. Johnson, Robert, Kant´s Moral Philosophy. 4. Categorical and Hypothetical Imperatives. The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Summer 2012 Edition), Edward N. Zalta, Hrsg., http://plato.standford.edu/archives/sum2012/entries/kant-moral/>

Analytische Philosophie

Zeitgenössische, vor allem im angelsächsischen Raum populär gewordene Variante des Positivismus, in der philosphische Probleme als primär sprachlicher Natur angenommen werden. „Analytisch“ bezieht sich dabei vor allem auf den zerlegenden, auflösenden Charakter der Methode, die sich auf ideale logische Modelle stützt, um Fragestellungen an der Art ihrer Formulierung zu lösen. Die Analytische Philosophie gehört mit dem von ihr ausgelösten linguistic turn zu den wohl prägendsten Strömungen des 20. und 21. Jahrhunderts – einer ihrer wichtigsten Vertreter war Ludwig Wittgenstein.

Quellen: 1. Rehfus, Wulff D., Hrsg., Analytische Philosophie. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Ulfig, Alexander, Analytiosche Philosophie, Lexikon der Philosophischen Begriffe, Eltville am Rhein, Deutschland. 3. Klaus Georg, Buch Manfred., Analytishe Philosophie, Marxistisch-Leninistisches Wörterbuch der Philosophie. Rowohlt Taschenbuch-Verlag, Reinbek, 1972.

Verstand

In seiner begrifflichen Spaltung von der Vernunft eine Sonderentwicklung der deutschen Sprache. Die Vernunft bezeichnet dabei das Vermögen zu denken, zu urteilen und zu schließen. Nach Kant, der den Begriff erstmals differenzierte, ist dabei sowohl sinnliche Erfahrung, als auch die ordnende Instanz der Vernunft notwendig, um dem Verstand zu Wirkungskraft zu verhelfen. Nach Gottlob Frege hingegen ist für das Urteilen nicht der Verstand entscheidend, sondern die objektiv in den Dingen vorliegenden Bezüge zueinander.

Quellen: 1. Rehfus, Wulff D., Hrsg., Verstand. Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Ulfig, Alexander, Verstand, Lexikon der Philosophischen Begriffe, Eltville am Rhein, Deutschland. 3. Ritter, Joachim, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel und Magarita Kranz, Hrsg., „Verstand/Vernunft“, Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 11. Basel: Schwabe, 1971 ff.


Feministische Philosophie

Die feministische Philosophie ist seit dem 20. Jh. eine philosophische Disziplin. Sie kritisiert die traditionelle Philosophie, die Männlichkeit als Maßstab und Norm anerkennt und weibliche Interessen, Denkweisen und Fragen nicht berücksichtigt. Die menschliche Erfahrung sei aber nicht identisch mit männlicher Erfahrung. Deshalb strebt sie die Anerkennung der Gleichwertigkeit weiblicher Denk- und Handlungsformen mit den männlichen Formen an. Den als spezifisch männlich empfundenen Fragestellungen und Lösungsstrategien steuert man mit weiblichen Denkperspektiven entgegen, in denen Gefühl und Vernunft als gleichwertige Quellen der Erkenntnis behandelt werden. Das Ziel der feministischen Philosophie liegt keineswegs in der stärkeren Betonung der Geschlechterdifferenzen und deren Fortlauf, sondern in der Betrachtung der Philosophie als geschlechtsneutrale, objektive und universale Wissenschaft.

Quelle: Rehfus, Wulff D., Hrsg., Stuttgart: UTB, Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de

Standpunkttheorie

Von einem Standpunkt aus nimmt man die Welt wahr. Ein Standpunkt bestimmt die Haltung des Menschen der sozial konstruierten Welt gegenüber. Standpunkte sind voreingenommen und begünstigen das Entstehen von Vorurteilen. Die Stellung innerhalb einer sozialen Gruppe definiert den Standpunkt eines Menschen. Ungleichheiten zwischen diesen sozialen Gruppen bringen unterschiedliche Standpunkte hervor. Es gibt objektive und weniger objektive, bessere und schlechtere Standpunkte. Der Standpunkt einer dominierten, untergeordneten Gruppe ist vollständiger, weil diese mehr Grund hat, eine dominante Gruppe zu verstehen, und weil sie weniger Interesse hat, den Status quo aufrecht zu erhalten. Der Standpunkt einer dominierten Gruppe ist geeigneter für eine objektive Wahrnehmung als jener einer dominanten Gruppe.

Quellen: 1. Ritter, Joachim, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel und Margarita Kranz, Hrsg. Historisches Wörterbuch der Philosophie. Basel: Schwabe, 1971 ff. 2. Zalta, Edward N., Hrsg. Stanford Encyclopedia of Philosophy, Stanford, CA, 1995 ff. http://plato.stanford.edu/entries/feminist-social-epistemology/#SocModKno

Konstruktivismus

Der Konstruktivismus geht davon aus, dass eine Begründung wissenschaftlichen Wissens nur durch Konstruktion möglich ist. Das bedeutet, dass jeder Schritt mit den selben Mitteln wie die vorherigen entstanden sein muss und dass man sich sowohl auf die Theorien als auch auf deren Gegenstandsbereiche bezieht. Wissenschaftliche Sätze müssen aus anderen Sätzen hergeleitet werden können. Das Wissen ist ein menschliches Konstrukt.

Quellen: 1. Kolmer, Petra; Rehfus, Wulff D., Hrsg. "Konstruktivismus". Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de 2. Michael S. Jones; Fieser, James und Brater Dolden, Hrsg., "Lucian, Blaga" Internet Encyclopedia of Philosophy. University of Southampton, UK.http://www.iep.utm.edu/

Epistemologie

Die Epistemologie, auch Erkenntnistheorie genannt, ist die Lehre des Wissens und des gerechtfertigten Glaubens. Die EpistemologIn sucht nach den Bedingungen für Wissen und versucht, den Begriff zu klären. Untersucht wird die menschliche Erkenntnis, ob und wie Wissen angeeignet werden kann.

Quellen: 1. Steup, Matthias, "Epistemology", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Winter 2012 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL = <http://plato.stanford.edu/archives/win2012/entries/epistemology/> 2. David A. Truncellito, "Epistemology", Fieser, James und Brater Dolden, Hrsg., "Lucian, Blaga" Internet Encyclopedia of Philosophy. University of Southampton, UK. http://www.iep.utm.edu/epistemo/ 3. Stangl, W. Stichwort(28. September 2012). "Epistemologie" Lexikon für Psychologie und Pädagogik. http://lexikon.stangl.eu/8310/epistemologie/ 4. Blume, Thomas, "Erkenntnistheorie", Stuttgart: UTB Online Wörterbuch der Philosophie, 2003. http://www.philosophie-woerterbuch.de

Phänomenologie

Die Phänomenologie ist die von Edmund Husserl initiierte erkenntnistheoretische Strömung und deskriptive Methode, bei der die Erfahrungsstruktur des Erscheinenden (Phänomen) unabhängig von der tatsächlichen Existenz der Welt betrachtet (i.e. zum Erkenntnisgewinn herangezogen) wird. Als die zentrale Struktur der Erfahrung wird die Intionalität, also die Gerichtetheit auf das Erscheinende genannt. Angeregt durch den Husserlschüler Martin Heidegger, dessen Fundamentalontologie besonderes Interesse am Sein hat, richtete sich der Fokus der Phänomenologie auf die Wesenserfassung des täglichen Lebens.

Quellen:
Blume, Thomas; Rehfus, Wulff D., Hrsg., Stuttgart: UTB, Online Wörterbuch der Philosophie, 2003 [1]

Smith, Joel; Fieser, James, und Bradley Dowden, Hrsg. Internet Encyclopedia of Philosophy, 1995 ff. [2]

Smith, David Woodruff; Zalta, Edward N., Hersg. Stanford Encyclopedia of Philosophy. Stanford, CA, 1995 ff. [3]

Hermeneutik

Die Hermeneutik ist die Disziplin, Texte, später dann die Kommunikation als Gesamtheit ihrer Zeichen durch Auslegung, Interpretation zu verstehen. Anfänge finden sich schon in der Antike, besonders wenn es um Auslegungen bestimmter, meist religiöser Texte ging. Nach Martin Heidegger ist die Hermeneutik jedoch Wesensbestimmung des Menschen, welcher nicht anders kann als Auslegen, Verstehen und Vermitteln in seinem Dasein. Hermeneutik versucht also methodisch zwischen Geist, Sinn und Bedeutung, also dem metaphysischen Teil der Kommunikation sowie dem physischen Teil, den Zeichen, Ausdrücken und Symbolen zu vermitteln.

Quellen:
Geldsetzer, Lutz; Rehfus, Wulff D., Hrsg., Stuttgart: UTB, Online Wörterbuch der Philosophie, 2003 [4]

Gjesdal, Kristin und Bjørn Ramberg; Zalta, Edward N., Hersg. Stanford Encyclopedia of Philosophy. Stanford, CA, 1995 ff. [5]

Konfuzianismus

Als Konfuzianismus bezeichnet man eine religiös- philosophisches ethische Lehre, welche auf den Denker Konfuzius zurückgeht, der in China 551 v. Chr. geboren wurde. Das Denken des Konfuzius behandelte weniger metaphyisische Fragen, als das rechte Denken und Handeln des einzelnen Menschen im Zusammenhang von Familie Gesellschaft und Staat und ist daher eher als Ethik, Gesellschaftslehre oder Politik zu betrachten. Die konfuzianische Philosophie ist eine Sammlung aus moralischen Regeln und Verhaltensgrundsätzen, die an erster Stelle dem Ziel der Wohlfahrt des Menschen dienen. Erst im 2. Jahrhundert v. Chr. wurde der Konfuzianismus zum geschlossenen Lehrgebäude ausgebaut und zur chinesischen Staatsdoktrin erhoben.

Quelle: Hans Joachim Störig, Weltgeschichte der Philosophie, W. Kohlhammer Verlag GmbH, Stuttgart, 1985)

Scholastik

Unter dem Begriff Scholastik (lat.scholasticus - zur Schule gehörig) werden die christlich- theologisch- philosophischen Lehren des europäischen Mittelalters zusammengefasst, die eine Verbindung von christlich- religiöser Theologie und Offenbarungslehre, und philosophischem Denken mit rational- logischer Beweisführung anstreben. Die Scholastik setzt sich hierbei mit Fragen über die Einheit eines menschlichen Geistes, dem Verhältnis von menschlichem Glauben und menschlicher Vernunft und der Universalienfrage (Haben allgemeine Begriffe Seinscharakter (Realismus) oder beschränken sie sich bloß auf ihre Eigenschaft als Namen (Nominalismus)?) auseinander, wobei häufig Texte der antiken Philosophie von Aristoteles und Platon rezipiert werden. In der historischen Betrachtung wird zwischen Frühscholastik (7.-12. Jh.), Hochscholastik (13 Jh.) und Spätscholastik (14./15. Jhh.) unterschieden. Wichtige Vertreter sind unter anderen: Anselm von Canterbury, Wilhelm von Champeux, Johannes Roscellinus von Compiegne, Petrus Abaelardus, Thomas von Aquin, Albertus Magnus, Wilhelm von Ockham, Roger Bacon, Duns Scotus.

Quellen: 1.Rehfus, Wulff D., Hrsg., Stuttgart: UTB, Online Wörterbuch der Philosophie, 2003 http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?title=Scholastik&tx_gbwbphilosophie_main%5Bentry%5D=797&tx_gbwbphilosophie_main%5Baction%5D=show&tx_gbwbphilosophie_main%5Bcontroller%5D=Lexicon&cHash=d2fe8335645898aed1d03a7269aa0fac