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...wird bis Donnerstag erstellt sein. --[[Benutzer:Sinn|Sinn]] 17:09, 23. Jun. 2009 (UTC)
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'''Rekapitulation'''
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Da wir heute in vielen Bereichen Datenbanken benutzen (Google, Sammelzeugnis), stellt sich die Frage nach der Rechtfertigung der Kategorien, nach denen die Information in diesen Datenbanken geordnet ist und abgerufen wird. Personen, die in der Produktion und Reflexion von Wissen tätig sind und tätig werden wollen sind direkt mit den Prinzipien und Begriffen, mit den Chancen und Perspektiven und Geschichten konfrontiert, die mit einer solchen Strategie einhergehen.
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Bei Wittgenstein ist es verboten, von den Einzelinhalten auf die Struktur zu schließen, der „Switch“ von den Sprachausdrücken zu den Urbildern ist untersagt. Das hängt mit seinem Totalitätsanspruch zusammen, den er von Platon übernommen hat. Bei Datenbanken ist es nicht so, dass sie den Anspruch auf Allgemeinheit stellen, denn sie sind nicht zeitlos. Deshalb kann man bei Datenbanken auch die Kategorien anzweifeln. Datenbanken bauen auf denselben Bedingungen auf, die Wittgenstein im Tractatus festlegt, doch sie erfüllen nicht dieselbe Voraussetzung: den allgemeinen philosophischen Totalitätsanspruch.
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'''Social Tagging'''
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Allerdings sind die Datenbanken heute schon sehr viel weiterentwickelt worden, sodass sie sich in ihren Strukturen aktualisieren lassen, wie bei tag clouds oder delicious. Ein Beispiel für solche Vorgänge vor der Zeit der Datenbanken sind Bookmarks. Diese stehen in diesem Zusammenhang in der Doppelsituation, dass das einerseits spezielle Bookmarks sind, die man auf seinem Computer anlegt, die man aber auch ins Internet hochladen kann (nach delicious zum Beispiel), wo sie dann - insofern Sie den dort bestehenden Kategorien und Verfahren unterliegen – zu Wissensbestandteilen von Interessen für den Rest der Welt werden. Das ist ein Schnittpunkt zwischen Bildung und Datenbanken.
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Herr Hofstadler befasst sich in seiner Diplomarbeit von der Sicht eines Informatikers her mit dem Problem. Sachverhalte, die es gibt, „grünes Gras“, werden in Sätze formuliert und diese Sätze werden dann herunter transformiert und analysiert in einfache Sätze. So erhält man vonseiten der Informatik dasselbe Motiv „Elementarsätze“: „Gras hat die Farbe grün.“ Das entspricht der Norm eines einfachen, einstelligen Attributs und Aussagesatzes. Dieser Aussagesatz ist wiederum in Satzbausteine zu zerlegen, nämlich: „Gras“, „Farbe“ und „grün“. Man kann die Komplexität von Daten auf Basisattribute reduzieren, sodass darauf aufbauend alles erklärt und zusammengesetzt werden kann.  
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Eine schlechte Datenbank ist eine solche, die es nicht schafft, die Kategorien so zu stellen, dass die Komplexität wirklich reduziert wird, wie zum Beispiel bei der Tabelle der Universität über Lektoren und deren Arbeitsgebiete. Wenn man die Kategorie „außerordentliche Professoren“ hat, dann muss es auch die Kategorie „Lektoren“ geben, von denen jene unterschieden werden. In der „Welt“ dieser Datenbank gibt es nur Lektoren, die irgendwo außerordentlich Professoren sind. Das müsste an dieser Stelle geregelt werden und das kann in dieser Datenbank nicht geregelt werden, sondern das muss dadurch geregelt werden, dass hier entweder ein zusätzlicher Eintrag gegeben wird.
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'''Suchfunktion'''
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Die Suchfunktion in relationalen Datenbanken folgt einer standardisierten Suchsprache (SQL). Der Anfang des Suchausdrucks ist select * from personen where. *, das heißt „Alles was du findest unter bestimmten Bedingungen, such * heraus from personen“. Hier steht eine Tabelle, personen ist der Name dieser Tabelle und where ist die Angabe der Bedingungen, unter denen hier gesucht wird. Hier stehen also die Felder. Felder sind an der Stelle die Attribute. Es ist also die Angabe der Tabelle, dass man im Attribut „Vornamen“ suchen soll. Dann muss man noch eine Bedingung dazugeben, nämlich zum Beispiel, dass der Name, der hier drinnen stehen soll, „Franz“ sein soll. So findet man etwa den Herrn Dr. Franz Martin Wimmer. Das ist die Art und Weise, wie aus den Tabellen etwas rausgeholt wird.
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Es stellt sich immer die Frage danach, wie man die Daten ordnen will. Bei einem I-pod sind die Kategorien vorgegeben, aber man kann die einzelnen Lieder nach Namen der Interpreten, nach Album, nach Titel ordnen. Das ist beliebig wählbar, doch je nachdem, wie man die Ordnung vornimmt, wird man bei der Suche andere Ergebnisse erhalten.
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Der zweite Teil (Hegel...) wird bis Donnerstag nachgeliefert. --[[Benutzer:Sinn|Sinn]] 17:09, 23. Jun. 2009 (UTC)

Version vom 23. Juni 2009, 20:30 Uhr

Rekapitulation

Da wir heute in vielen Bereichen Datenbanken benutzen (Google, Sammelzeugnis), stellt sich die Frage nach der Rechtfertigung der Kategorien, nach denen die Information in diesen Datenbanken geordnet ist und abgerufen wird. Personen, die in der Produktion und Reflexion von Wissen tätig sind und tätig werden wollen sind direkt mit den Prinzipien und Begriffen, mit den Chancen und Perspektiven und Geschichten konfrontiert, die mit einer solchen Strategie einhergehen. Bei Wittgenstein ist es verboten, von den Einzelinhalten auf die Struktur zu schließen, der „Switch“ von den Sprachausdrücken zu den Urbildern ist untersagt. Das hängt mit seinem Totalitätsanspruch zusammen, den er von Platon übernommen hat. Bei Datenbanken ist es nicht so, dass sie den Anspruch auf Allgemeinheit stellen, denn sie sind nicht zeitlos. Deshalb kann man bei Datenbanken auch die Kategorien anzweifeln. Datenbanken bauen auf denselben Bedingungen auf, die Wittgenstein im Tractatus festlegt, doch sie erfüllen nicht dieselbe Voraussetzung: den allgemeinen philosophischen Totalitätsanspruch.

Social Tagging

Allerdings sind die Datenbanken heute schon sehr viel weiterentwickelt worden, sodass sie sich in ihren Strukturen aktualisieren lassen, wie bei tag clouds oder delicious. Ein Beispiel für solche Vorgänge vor der Zeit der Datenbanken sind Bookmarks. Diese stehen in diesem Zusammenhang in der Doppelsituation, dass das einerseits spezielle Bookmarks sind, die man auf seinem Computer anlegt, die man aber auch ins Internet hochladen kann (nach delicious zum Beispiel), wo sie dann - insofern Sie den dort bestehenden Kategorien und Verfahren unterliegen – zu Wissensbestandteilen von Interessen für den Rest der Welt werden. Das ist ein Schnittpunkt zwischen Bildung und Datenbanken.

Herr Hofstadler befasst sich in seiner Diplomarbeit von der Sicht eines Informatikers her mit dem Problem. Sachverhalte, die es gibt, „grünes Gras“, werden in Sätze formuliert und diese Sätze werden dann herunter transformiert und analysiert in einfache Sätze. So erhält man vonseiten der Informatik dasselbe Motiv „Elementarsätze“: „Gras hat die Farbe grün.“ Das entspricht der Norm eines einfachen, einstelligen Attributs und Aussagesatzes. Dieser Aussagesatz ist wiederum in Satzbausteine zu zerlegen, nämlich: „Gras“, „Farbe“ und „grün“. Man kann die Komplexität von Daten auf Basisattribute reduzieren, sodass darauf aufbauend alles erklärt und zusammengesetzt werden kann. Eine schlechte Datenbank ist eine solche, die es nicht schafft, die Kategorien so zu stellen, dass die Komplexität wirklich reduziert wird, wie zum Beispiel bei der Tabelle der Universität über Lektoren und deren Arbeitsgebiete. Wenn man die Kategorie „außerordentliche Professoren“ hat, dann muss es auch die Kategorie „Lektoren“ geben, von denen jene unterschieden werden. In der „Welt“ dieser Datenbank gibt es nur Lektoren, die irgendwo außerordentlich Professoren sind. Das müsste an dieser Stelle geregelt werden und das kann in dieser Datenbank nicht geregelt werden, sondern das muss dadurch geregelt werden, dass hier entweder ein zusätzlicher Eintrag gegeben wird.

Suchfunktion

Die Suchfunktion in relationalen Datenbanken folgt einer standardisierten Suchsprache (SQL). Der Anfang des Suchausdrucks ist select * from personen where. *, das heißt „Alles was du findest unter bestimmten Bedingungen, such * heraus from personen“. Hier steht eine Tabelle, personen ist der Name dieser Tabelle und where ist die Angabe der Bedingungen, unter denen hier gesucht wird. Hier stehen also die Felder. Felder sind an der Stelle die Attribute. Es ist also die Angabe der Tabelle, dass man im Attribut „Vornamen“ suchen soll. Dann muss man noch eine Bedingung dazugeben, nämlich zum Beispiel, dass der Name, der hier drinnen stehen soll, „Franz“ sein soll. So findet man etwa den Herrn Dr. Franz Martin Wimmer. Das ist die Art und Weise, wie aus den Tabellen etwas rausgeholt wird.

Es stellt sich immer die Frage danach, wie man die Daten ordnen will. Bei einem I-pod sind die Kategorien vorgegeben, aber man kann die einzelnen Lieder nach Namen der Interpreten, nach Album, nach Titel ordnen. Das ist beliebig wählbar, doch je nachdem, wie man die Ordnung vornimmt, wird man bei der Suche andere Ergebnisse erhalten.


Der zweite Teil (Hegel...) wird bis Donnerstag nachgeliefert. --Sinn 17:09, 23. Jun. 2009 (UTC)