Zugeschriebenes Wissen (ThsG): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Perspektive des spekulativen Satzes, in dem Subjekt und Objekt die Plätze tauschen können, hilft dann nicht weiter. Propositionales Wissen bietet keine Möglichkeit, eine solche Spiegelung zu formuliern.       
 
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Aktuelle Version vom 29. März 2007, 08:38 Uhr

Während das Subjekt-Objekt-Modell in Grenzfällen auf "Inhalte des Wissens" angewendet werden kann, liegt zugeschriebenes Wissen von vornherein ausserhalb dieses Schemas. Es macht vielleicht noch Sinn, einen komplexen Zusammenhang wie "die Abfahrtszeit" verkürzend als Gegenstand einer kognitiven Einstellung zu betrachten. Aber dieses Kürzel zusammen mit der Einstellung gibt nichts Objektartiges. Eben darin besteht Hegels Verdienst: er hat gesehen, dass Sophie sich nicht mit Wissensobjekten, sondern mit Otto, dem Vertreter einer anderen Wissenskultur auseinandersetzen muss.

Die Frage ist: wie treffen Wissenskulturen aufeinander? Sie müssen sich aufeinander beziehen. Wie richtet man sich auf fremdes Wissen? Es handelt sich um das Verhältnis zu einem Verhältnis und die Antwort hängt daran, wie sich vom Standpunkt des betrachtenden Wissens die interne Struktur des betrachteten Wissens darstellt. Jedenfalls handelt es sich um ein reziprokes, dynamisches Verhältnis. Hegel hat es vielfältig und brilliant expliziert. Allerdings ergibt sich gleich zu Beginn eine Schwierigkeit.

So widersinnig es ist, man kann auch fremdes Wissen vergegenständlichen. "Das Wissen einer Kultur". Hegel, der ab initio einen anderen Akzent setzt, bedient sich dennoch solcher Redeweisen. Er würde sagen, dass es darum geht, diesen verkürzten Ansatz zu überwinden. Sophie passt sich aus pädagogischen Gründen der Ausdrucksweise Ottos an. Aber diese Verteidigung hat einen Haken. Wenn Wissen von vornherein nicht in die Form des Subjekt-Objekt-Schemas zu pressen ist, dann passt die Beschreibung schon fuer Otto nicht. Dann wird nichts aus dem Projekt, eine "positivistische" Wissensform über ihre tiefergehende Beschaffenheit aufzuklären, weil ihre Festlegung auf gegenständliches Wissen inadäquat ist.

Die Perspektive des spekulativen Satzes, in dem Subjekt und Objekt die Plätze tauschen können, hilft dann nicht weiter. Propositionales Wissen bietet keine Möglichkeit, eine solche Spiegelung zu formuliern.


eine Fehlkonstruktion (ThsG)




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