Wahre Kunst 3

Aus Philo Wiki
Version vom 3. Februar 2005, 12:17 Uhr von Nicolas (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu:Navigation, Suche


Wahre Kunst 3

wenn michael in seinem diskusionsbeitrag schreibt,

"hegel rettet die sprachregelung bzw vorstellung das wahrheit gleich übereinstimmung gegenstand mit begriff, indem er sie aus dem bereich, in dem sie ausgedient hat - den vorstellungen über erkenntnis - in einen anderen bereich schiebt, wo sie scheinbar unantastbar bleibt - ",

so stimme ich ihm in diesem punkte zu. es ist an diesen zwei auszügen (ph.d.g. und enzyklopädie) meiner meinung nach offensichtlich, daß hegel "wahrheit", als "übereinstimmung gegenstand mit seinem begriff", aus dem bereich der erkenntnis herausnimmt. begriffe von gegenständen existieren nicht außerhalb, und können von uns nur entweder "erkannt" oder "verkannt" werden, sondern, jene sind produkte unserer urteile über die jeweiligen gegenstände.

somit sind wir nun an dem ort angelangt, wo wir uns über die urteile gedanken machen sollten. ich versuche hier eine unterscheidung von zwei arten von urteilen, mit welchen wir operieren könnten: einerseits mit einem allgemeinem urteil (prinzip des konsens) ,und andererseits mit einem "privaten" urteil. bei dem ersteren, macht die klassifizierung "wahr" (bzw. wahre freundschaft, etc..) sinn, und bezieht sich hierin auf übereinstimmung mit vorhandenen konventionen.

gesteht man uns aber auch "private urteile" zu, so befinden wir uns auf gefährlichem terrain. manche möchten behaupten, daß man, denkt man in diese richtung weiter, in einem grenzenlosen relativismus enden mag, jedoch glaube ich, ist es dennoch konstruktiv.

der jeweilige ("private") gebrauch von begriffen läßt uns zumindest vermutungen über die "privaten" urteile anstellen, und missverständnisse herausstreichen. hier macht es wenig sinn, von "wahr" (im kontext von ewig,starr,etc..) zu sprechen. nur mit einem dynamischen, sich "bewegendem" verständnis von "wahr" ist es an dieser stelle möglich, diesen begriff weiterhin heranzuziehen.

ich würde also somit die frage von hr.prof.hrachovec, " Fällt nicht vielleicht sogar der Gebrauch von "wahr" so auseinander, wie Rosen und Kaktusrosen? ", mit einem eindeutigen "JA" beantworten. jedoch bin ich mir nicht darüber im klaren, inwieweit es möglich ist, ohne sich einer "verpsychologisierung" schuldig zu machen, an dieser stelle weiterzudenken. vielleicht ist es jemandem von euch, welcher sich getraut den erläuterten gedankengang mitzugehen, möglich, mir unter die arme zu "greifen"!?


zurück Rohmaterial

zurück Begriff und Wahrheit