VO-L Geschichte der Philosophie III – klassische Neuzeit bis Ende 19. Jh. (Nagl)
Inhaltsverzeichnis
Organisatorisches
Erstmals am Freitag, den 3. Oktober 2008
Fr 14:00-16:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude 2. OG
Prüfungsmodalitäten: Schriftliche Schlußprüfung über den Vorlesungsstoff und (ausgewählte) Begleitliteratur.
Literatur: Begleitliteratur wird in der Vorlesung bekanntgegeben. Hintergrundliteratur liegt im Handapparat auf.
Link zum Eintrag im Vorlesungsverzeichnis
Kommentar aus dem Vorlesungsverzeichnis
Diese Vorlesung ist der (in sich abgeschlossene) letzte Teil eines Lehrprojekts, das alle Hauptphasen der Geschichte der Philosophie zum Gegenstand hat. Dies Projekt ist nicht primär philosophie„historisch“ motiviert: geschichtliche Konfigurationen des philosophischen Diskurses werden vielmehr „aus der Optik der Gegenwartsphilosophie“ (d. h. als durch diese relozierbar, kritisierbar, aber auch: als deren potentielles Korrektiv) gelesen.
Die VO-L Geschichte der Philosophie III: Nach Hegel skizziert den „Kollaps der Hegelschen Synthese“ im neunzehnten Jahrhundert. Als philosophiehistorischer Leitfaden wird Karl Löwiths Studie „Von Hegel bis Nietzsche“ herangezogen. Zunächst untersucht die Vorlesung Feuerbachs religionskritische Dekomposition der Hegelschen „Aufhebung der Religion in der Philosophie“: diese wird re-evaluiert im Blick auf Marcel Gauchets und Charles Taylors Analyse des postmodernen Phänomens eines „religious after religion“. Marx’ komplexe, von Hegel inspirierte Gesellschaftskritik wird – vor dem Hintergrund der „Implosion“ des orthodoxen Marxismus – nachbesichtigt, u. a. mit Bezug auf Jacques Derrida („Marx’ Gespenster“) und auf Richard Rortys Analysen der „American Left“. Kierkegaards hegelkritische Kritik des „bürgerlich-christlichen Selbst“ wird dargestellt in ihrem Einfluß auf die „Existenzphilosophie“ Heideggers, sowie auf Wittgenstein und den postanalytischen Diskurs (Stanley Cavell, James Conant). Mit einer kritischen Besichtigung von Nietzsches Denkansätzen, die als „Drehscheibe zur Postmoderne“ (Habermas) bedeutet werden, und mit einem knappen Überblick über die Rezeption Nietzsches im postanalytischen Raum (Arthur Danto, Alexander Nehamas) und im französischen Gegenwartsdiskurs (Michel Foucault, Gilles Deleuze, Jacques Derrida) schließt die Vorlesung.