Protokoll vom 12.12. (Dominique Koeck): Unterschied zwischen den Versionen

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Universitäre Ziele und Ziele der Industrie sollen nicht voneinander abgekupfert werden. Eine sinnvolle Anwendung von Metaphern und ein gegenseitiges Lernen wäre von großem Vorteil.
 
Universitäre Ziele und Ziele der Industrie sollen nicht voneinander abgekupfert werden. Eine sinnvolle Anwendung von Metaphern und ein gegenseitiges Lernen wäre von großem Vorteil.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2007, 10:50 Uhr

Swertz Protokoll – 12. 12. 2005

Referat: Raimund Hofbauer, welcher über seine Berufserfahrungen bei Siemens spricht.

Hofbauer entwickelte Software und Hardware, er übte also eine wissensorientierte Tätigkeit aus.

Stichworte zum Referat sind im „wikiweb“ zu finden.

Thema des Referats: Ausbildungsformen des Wissensunternehmens

Der Titel des Referats ist eine Abwandlung des Titels der Lehrveranstaltung „ Ausbildungsformen der Wissensgesellschaft“. Die Aussage bezieht sich nicht auf eine allgemeine Gesellschaft, sondern auf eine unternehmerische Gesellschaft, man kann auch von einer Wissens GesmbH oder Wissens AG sprechen, welche in ihrer Abgeschlossenheit mit einer nationalen oder subnationalen Gesellschaft vergleichbar ist.

Hofbauer stellt die Frage, ob schon jemand in einem Unternehmen, welches wissensbasierte Tätigkeiten vollbringt, gearbeitet hat?

Prof. Swertz gibt zur Antwort, dass er früher in einem Wirtschaftsunternehmen gearbeitet hat und auch einmal eine Aktiengesellschaft gegründet hat. Es war ein Unternehmen, welches Software und Content im E-learning Bereich angeboten hat.

Ausgehend von der Wissensgesellschaft, möchte Hofbauer speziell auf die ökonomischen Gesellschaften eingehen.

Woher kommt das wirtschaftliche System?

In der griechischen Antike existieren bereits zur Zeit Aristoteles aber auch schon früher, Werke über die Wirtschaft oder über das Wirtschaften in einem landwirtschaftlichen Unternehmen. Diese Unternehmen enthielten damals schon Regulative, Verhaltensregeln und Empfehlungen, die bis heute durchaus gültig sind, wobei es sich um non profit Unternehmen handelte, bei welchen das Ergebnis (hierbei ist immer das Wirtschaftsergebnis gemeint) nicht Ziel des Oikos (Hausgemeinschaft im antiken Griechenland) war. Mit der Abwanderung des Handwerks in die Städte und die sich daraus ergebende Selbstständigkeit, welche zunächst aber nach dem Prinzip eines landwirtschaftlichen Betriebes geführt wurde, entwickelte sich langsam eine eigene Wirtschaftsgattung. Von da an kann man von Wirtschaft sprechen, so wie wir sie heute kennen. Diese Wirtschaft hatte den Industrialisierungsboom zur Folge, einerseits mit der Grundlage von Maschinen und anderseits mit den Lohnarbeitern, welche zunehmend in die Städte abwanderten.

Das Ergebnis oder die Produktion eines Unternehmens sind Waren im Sinn von materiellen Gütern, materiellen Wirtschaftsgütern, welche über den Handel über die dörfliche Gemeinde hinausgegangen ist. Man kann auch von Markt sprechen. Die Epoche der Industrialisierung ist jene, in welcher am Markt materielle Waren verkauft wurden.

Absprung in die Dienstleistung

Eine Dienstleistung vermarktet keine materielle Ware. Sie ist eine Individualhandlung von A nach B, wo ein Mensch oder eine Maschine eine Leistung für einen anderen Menschen, oder vielleicht auch für eine Maschine erbringt. Dienstleistung passiert auf der physischen Ebene wie zum Beispiel Krankenpflege etc. oder auf der immateriellen Seite, welche die intellektuelle Dienstleistung bezeichnet. Beispielsweise kann eine Maschine eine intellektuelle Dienstleistung erbringen.

Im Englischen wird Dienstleistung mit Service übersetzt, was aber in der deutschen Sprache nur die Reparaturtätigkeiten umfasst.

Hrachovec stellt die Frage: Wo ist der Beginn der Dienstleistung?

Hofbauer vergleicht dies mit dem Handwerk, als es in der dörflichen Gemeinde oder in der eigenen Landwirtschaft noch unentgeltlich war und erst im städtischen Betrieb zu einer eigenen Wirtschaftseinheit wurde. Genauso verhält es sich mit der Dienstleistung, welche ebenfalls vom Oikos über das Mittelalter zu einer eigenen Wirtschaftsform wurde.


Nach der Industrialisierung war es der Dienstleistung möglich selbstständig zu agieren. Sie kann ein Zulieferer zur Industrie sein. Ein Großteil der Dienstleistung, und zwar jener Teil, der den Unternehmen Gewinne bringt, ist abhängig von der Produktion. Eine Dienstleistung wird überwiegend für die Produktion erbracht.

Eine Abgrenzung zwischen Lohnarbeit und Dienstleistung ist sehr schwierig

Lohnarbeit ist in einer Unternehmensstruktur ebenfalls Dienstleistung, die es schon sehr lange gibt, aber nicht als selbstständige, sondern als eine gelohnte Leistung.

Überwiegt die Dienstleistung dem Produktionsanteil, was die Anzahl der Köpfe betrifft?

Ein Großteil der Dienstleistungen ist eine Supportunterstützung für Warenformen. Dennoch nimmt der Anteil an Dienstleistungen und immateriellen Waren laufend zu. Heute hat man das Problem, dass die über das Internet angebotenen immateriellen Waren keinen Träger mehr benötigen. Es stellt sich die Frage, wie dieser Sektor wirtschaftlich in den Griff zu bekommen ist. Wie können jene, welche diese immateriellen Werte erzeugen, bezahlt werden, damit sie den Anreiz haben, weiter zu produzieren, zu vermarkten und zu verkaufen und somit das nötige Wirtschaftswachstum erzeugen um den nötigen Wohlstand zu gewährleisten. Im Rahmen der Globalisierung geht man davon aus, dass ein 2%iges Wirtschaftswachstum notwendig ist, um einen halbwegs stabilen Wohlstand zu halten. Einerseits nimmt die Rationalisierung einen Teil weg, und andererseits kann man mit der Dienstleistung nicht so leicht den notwendigen Umsatz erreichen, wie mit den materiellen Waren.

Problem der Rationalisierung

Es findet sich immer wieder die Theorie, dass je mehr man regelt und die Löhne hochhält, desto größer ist der Druck der Rationalisierung. Eine freie Regelung nach Angebot und Nachfrage kann bewirken, dass eine Rationalisierung nicht stattfindet, dafür aber eine höhere Beschäftigung.

Ein wissensbasiertes Unternehmen setzt einen Großteil seiner Mitarbeiter nicht direkt zur Produktion ein, sondern als Gestalter des Produktionsprozesses oder als Gestalter des Produkts. Beispielsweise Handys, welche immer kleiner werden. Ein solches Unternehmen ist auch hinsichtlich seines Wertes anders zu betrachten, da es um ein immaterielles Wissen geht, bei welchem der Wert vielfach größer ist, als der materielle Wert des Unternehmens. Dies kann zu Überbewertungen führen und IT-Blasen können entstehen.

IT–Blasen = Börsenwert der Unternehmen stimmt nicht mit reellen Wert überein.

Hrachovec stellt die Frage, ob sich ein wissensbasiertes Unternehmen von einem anderen unterscheidet?

Beruht der Großteil des Unternehmenswertes auf Wissen, dann bedeutet dies, dass das Unternehmen wissensbasiert ist. Es ist nicht der Output, sondern der Input damit gemeint. Wenn Investitionen plus Rohstoffe im Verhältnis zum Wissen eine untergeordnete Rolle spielen, dann spricht Hofbauer von einem wissensbasierten Unternehmen. Beispielsweise bei einem Radiosender oder einem Internetprovider, welche kaum noch Investitionen zu tätigen haben, liegt der Unternehmenswert im Wissen.

Ist ein Verlag wissensbasiert? Swertz meint, dass der Verlag selbst für sein Geschäft nicht viel Wissen benötigt. Das Wissen haben die Autoren und nicht die Angestellten des Verlages. Laut Hofbauer ist der Verlag eine wissensbasierte Schnittstelle zwischen dem Wissensproduzenten, der Wissen produziert und der Einheit, welche aus dem Produkt ein marktfähiges Produkt macht und danach wird es wiederum von jemand anderen gefertigt.

Ist Sony wissensbasiert? Hofbauer meint, dass der Anteil des Unternehmenswertes überwiegend im Wissen der Mitarbeiter liegt und somit sieht er Sony als ein wissensbasiertes Unternehmen an.

Einwurf eines Studenten: Eine Unterscheidung zwischen „Wissensproduktion“ und „Wissensbasiert“ ist notwendig

Hofbauer sieht in der intellektuellen Dienstleistung die Wissensproduktion. Große Unternehmen welche Wissensbasen haben, so wie zum Beispiel Sony, lagern ihre Fertigung aus und somit auch das Risiko. Es stellt sich die Frage ob die Fertigung ausgelagert wird, indem sie die Verantwortung für das Produkt behält (Umsatz entsteht durch Produkt) oder sind es andere Unternehmen, welche in einer Vernetzung die Fertigung durchführen und die Dienstleistung des Wissens dann als Dienstleistung vermarkten. Eine klare Trennung ist etwas unscharf.

Ist der Output des wissensbasierten Unternehmens Wissen oder Ware sieht Hofbauer als die Kernfrage an.

Einwurf Swertz: Wie verhält sich diese Problematik im Kontext zur Pädagogik? Am Beispiel der Schule, stellt sich die Frage, ob man aus dieser Perspektive eine Veränderung verzeichnen kann. Da Schulen ja schon länger existieren, muss man auch die Perspektive beleuchten, dass Wissen auch schon vorher ein zentrales Thema war.

Ein Student meint, dass es 1870 zu einem Bruch gekommen ist. Unternehmer geben ihr Wissen an die Hochschulen ab. Bestimmte Verfahren konnten nicht mehr im Unternehmen gelehrt werden. Die Bildung ist somit an einen direkten Abnehmer gegangen. Das Wissen wandert vom Kapitalisten zum Proletarier. Auch das Beispiel der Ingenieurschulen wird angeführt.

Ein spannender Punkt laut Hrachovic ist der Postfordismus

Die Steigerung der Produktivität einer Firma entsteht nicht mehr dadurch, dass man mehr produziert oder es besser gestaltet, sondern die Zuführung von zusätzlichen Wissensbestandteilen ist ein Erfolgsfaktor für das Unternehmen. Investitionen sollen in das Wissen hineinbasieren und es werden Fragen gestellt wie zum Beispiel: Wo kommt das Wissen her? Worin besteht das Wissen? Wie wird es gemessen? Wo wird das Wissen produziert? Alle diese Fragen stellen neue Herausforderungen an die Wirtschaft und sie erzeugen ein anderes Verhältnis von Wirtschaft und Ausbildung.


Einwurf Swertz: Aus pädagogischer Sicht kann man Wissen nicht anhand eines Geldwertes bemessen. Dies kann für die Weiterbildungsabteilungen in einem Unternehmen zu einem Rechtfertigungsproblem werden. Siemens beispielsweise hat die Weiterbildung ausgelagert und dadurch entsteht der Wert von Bildung.

Auch Wirtschaften, welche außerökonomisch wirtschaften wie etwa die Privatiers, betreiben Wissensgesellschaft indem sie Wissen sammeln welches sie zum Teil unentgeltlich weitergeben. Heute findet man das in der open culture wieder.

open culture = Wissen wird zur Verfügung gestellt, ohne das daraus jeglicher persönlicher Nutzen gezogen wird. Beispiele: open source, wikipedia.... Aufgrund des Wohlstandes von heute, kann der Mensch es sich leisten, dass er Wissen kostenlos bereitstellt.

Von welcher Art des Wissens wird gesprochen?

Wissen kann durch erzeugte Produkte mit Hilfe des reengeniering rekonstruiert und dadurch auch genutzt werden. Aufgrund der Schnelllebigkeit der heutigen Produkte ist aber der Zeitpunkt den man benötigt um das Wissen wieder neu aufzubereiten genauso lang wie der individuelle Wissensvorsprung. Eine strikte Fassung von Betriebsgeheimnissen könnte Patente ersetzen. Wo ist die Grenze zwischen dem individuellen, kollektiven Wissen und dem öffentlichen Wissen? Eine klare Trennung kann nicht erfolgen. Das Behalten des individuellen Betriebswissens um den Wettbewerbsvorsprung zu behalten ist von großem Vorteil. Das Wissenskapital des Mitarbeiters ist der wahre Wert des Unternehmens.

Wie bildet sich Wissen in einem Unternehmen (Wissens GesmbH) aus?

Ausbildungsformen bedeuten auch Rechtsformen wie GesmbH etc.. Angestellte sind nicht als Einheit oder Gesellschaft zu betrachten, da sie in einem Normalarbeitsverhältnis tätig sind. Strukturunterschiede zwischen dem Lohnarbeiter und dem „neuen Selbstständigen“ konvergieren. Der Verkauf des Wissens schreit nach einem vereinbarten Preis, wobei dieser von der geleisteten Arbeit des Mitarbeiters abhängig ist. Durch eine Kalkulation und durch das Aufschlagen von mehreren Prozenten können Investitionen, Marketing etc. gedeckt und es wird ein Stundensatz verrechnet. Seit der Einfuhr des Euros wird bei Siemens ein Fixpreis verlangt. Der Fixpreis richtet sich nach dem „value management“. Beispielsweise verkauft Siemens Software an eine andere Firma, welche diese in Geräte einbaut und verkauft, und je nachdem welchen Nutzen sie bei ihrem Kunden hat, wird der Fixpreis errechnet. Legt man das auf die universitäre Ausbildung um, dann muss die Komplexität des Studenten bei der Prüfung gemessen werden und nicht die Zeit der Erarbeitung des Lernstoffes. Daran könnte sich auch das Einstiegsgehalt orientieren. Die Autonomie der Universität muss der Wirtschaft gegenüber gelten. Auch der Wert der jeweiligen Universität spielt eine Rolle und genauso verhält sich dies in der Wirtschaft. Primär wichtig ist der Ruf, wobei dieser sich aber schwer messen läst. Ein Kriterium für den Ruf an der Universität ist der spätere Berufserfolg der Abgänger. Eine Universität sollte nicht zu sehr in ihren Freiräumen eingeschränkt werden, denn sonst kommt es zu einer Produktion, die im Berufsleben nicht gebraucht wird.

Hrachovec meint der Import des Problems der Wirtschaft fällt in die Universitätsausbildung. Eine Lösung wäre die Qualifikation einer guten Führung, nur ist dies nicht immer möglich.

Universitäre Ziele und Ziele der Industrie sollen nicht voneinander abgekupfert werden. Eine sinnvolle Anwendung von Metaphern und ein gegenseitiges Lernen wäre von großem Vorteil.