Produktivität - ein Prinzip für (fast) alles? (Vorlesung, Füllsack, 2007/08): Unterschied zwischen den Versionen

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== Vorausblick ==
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Der Untertitel Ein Prinzip für (fast) alles, der im Vorlesungsverzeichnis verloren gegangen ist. lässt im Kontext des Instituts für Philosophie vermuten, dass es beim Begriff der Produktivität nur um Randbereiche dessen gehen wird, was ein Wirtschaftsinstitut lehren würde.
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Um etwas als produktiv bezeichnen zu können, sollte das Output-Input-Verhältnis positiv (oder zumindest nicht negativ) sein. Der Output muss größer als der Input sein. Das erscheint zunächst als triviale Definition, dennoch deckt sie die wichtigsten Aspekte ab. Es geht im Laufe einer Arbeit aber auch darum, den Begriff der Produktivität zu hinterfragen. Das Paradoxon dieser Lehrveranstaltung besteht darin, dass sie mehr verunsichert als konkretes Wissen bringt, sie in ihrem Kontext nicht dem klassischen Begriff der Produktivität entspricht.
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Was letztendlich in einer Gesellschaft als produktiv gilt, hängt vom Beobachter ab. Eine der großen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts ist die Hinwendung des Blickfelds auf den Beobachter; das 20. Jahrhundert hat uns auf die Rolle des Beobachters aufmerksam gemacht. Die Aufmerksamkeit hat sich also verändert. Wir sind darauf aufmerksam gemacht worden, die Dinge in ihrem Kontext zu sehen. Die Ansicht der Produktivität muss mehrheitsfähig sein. Hier tritt schon eine erste wichtige Differenz auf: Die Unterscheidung von Gebrauchs- und Tauschwert. Diese Diskrepanz zwischen individueller und gesellschaftlicher Produktivitätsvorstellung wird im Laufe der Vorlesung noch interessieren.
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Mit den Worten des Lehrveranstaltungsleiters:
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"Die VO wird das Kriterium ''Produktivität'' in seinen vielfältigen Bezügen und Funktionen für die moderne Gesellschaft und Wirtschaft zu beleuchten suchen und zum einen, und einleitend, die historischen Debatten zur Tauglichkeit dieses Kriteriums insbesondere zur Erfassung "nicht-ökonomischer" Zusammenhänge thematisieren. Zum anderen, und mit Schwerpunktsetzung, sollen in ihr neue und neueste wissenschaftliche Forschungen, insbesondere aus den Bereichen der System-, Informations-, Spiel- und Netzwerktheorie, sowie aus den Evolutionary Economics aber nicht zuletzt auch etwa aus der analytischen Philosophie erörtert werden, die im Bemühen zusammengefasst werden können, Phänomene, die sich eigentlich im klassischen Sinn rationalem Verstehen entziehen - insbesondere solche aggregierter (sich selbstorganisierender) Ordnungen wie sie etwa der Markt, die Wissenschaft oder die Gesellschaft darstellen -, doch ''analytisch'' - also orientiert an Produktivitätskriterien - zu erfassen." ([http://homepage.univie.ac.at/manfred.fuellsack/ws07a.htm Homepage Dr. Manfred Füllsack])

Version vom 15. Oktober 2007, 13:40 Uhr

Organisatorisches (Wann, Wo, Prüfung...) zur Vorlesung

Vorausblick

Der Untertitel Ein Prinzip für (fast) alles, der im Vorlesungsverzeichnis verloren gegangen ist. lässt im Kontext des Instituts für Philosophie vermuten, dass es beim Begriff der Produktivität nur um Randbereiche dessen gehen wird, was ein Wirtschaftsinstitut lehren würde.

Um etwas als produktiv bezeichnen zu können, sollte das Output-Input-Verhältnis positiv (oder zumindest nicht negativ) sein. Der Output muss größer als der Input sein. Das erscheint zunächst als triviale Definition, dennoch deckt sie die wichtigsten Aspekte ab. Es geht im Laufe einer Arbeit aber auch darum, den Begriff der Produktivität zu hinterfragen. Das Paradoxon dieser Lehrveranstaltung besteht darin, dass sie mehr verunsichert als konkretes Wissen bringt, sie in ihrem Kontext nicht dem klassischen Begriff der Produktivität entspricht.

Was letztendlich in einer Gesellschaft als produktiv gilt, hängt vom Beobachter ab. Eine der großen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts ist die Hinwendung des Blickfelds auf den Beobachter; das 20. Jahrhundert hat uns auf die Rolle des Beobachters aufmerksam gemacht. Die Aufmerksamkeit hat sich also verändert. Wir sind darauf aufmerksam gemacht worden, die Dinge in ihrem Kontext zu sehen. Die Ansicht der Produktivität muss mehrheitsfähig sein. Hier tritt schon eine erste wichtige Differenz auf: Die Unterscheidung von Gebrauchs- und Tauschwert. Diese Diskrepanz zwischen individueller und gesellschaftlicher Produktivitätsvorstellung wird im Laufe der Vorlesung noch interessieren.


Mit den Worten des Lehrveranstaltungsleiters:

"Die VO wird das Kriterium Produktivität in seinen vielfältigen Bezügen und Funktionen für die moderne Gesellschaft und Wirtschaft zu beleuchten suchen und zum einen, und einleitend, die historischen Debatten zur Tauglichkeit dieses Kriteriums insbesondere zur Erfassung "nicht-ökonomischer" Zusammenhänge thematisieren. Zum anderen, und mit Schwerpunktsetzung, sollen in ihr neue und neueste wissenschaftliche Forschungen, insbesondere aus den Bereichen der System-, Informations-, Spiel- und Netzwerktheorie, sowie aus den Evolutionary Economics aber nicht zuletzt auch etwa aus der analytischen Philosophie erörtert werden, die im Bemühen zusammengefasst werden können, Phänomene, die sich eigentlich im klassischen Sinn rationalem Verstehen entziehen - insbesondere solche aggregierter (sich selbstorganisierender) Ordnungen wie sie etwa der Markt, die Wissenschaft oder die Gesellschaft darstellen -, doch analytisch - also orientiert an Produktivitätskriterien - zu erfassen." (Homepage Dr. Manfred Füllsack)