Philosophie im Allgemeinen: Unterschied zwischen den Versionen

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Hegel sagt zu Beginn seiner "Vorrede" zur PhdG, Philosophie sei "wesentlich im Elemente der Allgemeinheit" und wählt als Gegenbeispiel die Anatomie, für die eine allgemeine Vorstellung von Körperteilen nicht ausreicht. Sie muss herausfinden, welche biologischen Konstituentien eines Organismus Körperteile sind. Dagegen beginnt die Philosophie beim Begriff, in diesem Fall also dabei, dass "Körperteil" ein Ausdruck ist, mit dem wir bestimmte Funktionalitäten differentiell strukturierter Lebewesen erfassen.
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Hegel sagt zu Beginn seiner "Vorrede" zur PhdG, Philosophie sei "wesentlich im Elemente der Allgemeinheit" und wählt als Gegenbeispiel die Anatomie, für die eine allgemeine Vorstellung von Körperteilen nicht ausreicht. Sie will herausfinden, <i>welche</i> biologischen Konstituentien eines Organismus Körperteile sind. Dagegen beginnt die Philosophie mit Begriffen, in diesem Fall etwa dabei, dass "Körperteil" ein Ausdruck ist, mit dem bestimmte Funktionalitäten differentiell strukturierter Lebewesen erfasst werden.
  
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Der Untersuchungsgegenstand ist also nicht das Schienbein, sondern die begriffliche Ökonomie, in der "Schienbein" als Ordnungsmuster fungiert. Gegenstände der Philosophie entstammen nicht den Gegenstandsbereichen der Einzelwissenschaften, vielmehr sind diese selbst philosophische Themen. Sie bieten vielförmige Verhältnisse zu Gegenständen und damit Anlass zur Untersuchung, was diese Vielfältigkeit bestimmt.
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Man kann einwenden, dass die Philosophie damit von Anfang an vom Zugang zu den "normalen" Gegenständen ausgeschlossen ist. Ihr Auftritt findet von vornherein auf der zweiten Stufe statt.
 
    
 
    
  

Version vom 12. Dezember 2004, 16:11 Uhr

Hegel sagt zu Beginn seiner "Vorrede" zur PhdG, Philosophie sei "wesentlich im Elemente der Allgemeinheit" und wählt als Gegenbeispiel die Anatomie, für die eine allgemeine Vorstellung von Körperteilen nicht ausreicht. Sie will herausfinden, welche biologischen Konstituentien eines Organismus Körperteile sind. Dagegen beginnt die Philosophie mit Begriffen, in diesem Fall etwa dabei, dass "Körperteil" ein Ausdruck ist, mit dem bestimmte Funktionalitäten differentiell strukturierter Lebewesen erfasst werden.

Der Untersuchungsgegenstand ist also nicht das Schienbein, sondern die begriffliche Ökonomie, in der "Schienbein" als Ordnungsmuster fungiert. Gegenstände der Philosophie entstammen nicht den Gegenstandsbereichen der Einzelwissenschaften, vielmehr sind diese selbst philosophische Themen. Sie bieten vielförmige Verhältnisse zu Gegenständen und damit Anlass zur Untersuchung, was diese Vielfältigkeit bestimmt.

Man kann einwenden, dass die Philosophie damit von Anfang an vom Zugang zu den "normalen" Gegenständen ausgeschlossen ist. Ihr Auftritt findet von vornherein auf der zweiten Stufe statt.




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