Pferde quälen? (PSI)

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Version vom 13. November 2008, 17:44 Uhr von Jakobk (Diskussion | Beiträge) (Was ist das Verhältnis zwischen der Wärme und dem Guten?)
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Einige Fragen zur Diskussion:

  • Was ist das Verhältnis zwischen Pferden und Menschen?
  • Warum kommen nach den Pferden auch die Hunde dran?
  • Was ist das Verhältnis zwischen Trainern und der Rechtspflege?
  • Was ist das Verhältnis zwischen der Wärme und dem Guten?

--anna 10:02, 10. Nov. 2008 (CET)

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Was ist das Verhältnis zwischen Pferden und Menschen?

Ich versuche mal, das ganze formal auszudrücken und für alle Fragen durchzuziehen.

Vielleicht bringt uns das weiter:

  • Pferd und Mensch haben in einem bestimmten Zustand eine Menge von Eigenschaften und Fähigkeiten.
  • Wenn man dem Pferd oder dem Menschen Schaden antut, verändert sich diese Menge.
  • Treibt man den Schaden zu weit, kann man allein aufgrund der Menge der Eigenschaften und Fähigkeiten nicht mehr sagen, dass die konstituierenden Eigenschaften und Fähigkeiten des Pferdes oder des Menschen darin enthalten sind.

Warum kommen nach den Pferden auch die Hunde dran?

Damit wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Menge der Eigenschaften und Fähigkeiten zwischen den Arten unterschiedlich ist. Pferde haben diese Menge, Hunde jene Menge von Eigenschaften und Fähigkeiten. Jedoch geht es in der Argumentation nicht darum, diese beiden Mengen zu vergleichen. Sondern verglichen werden die Mengen von einer Art bei unterschiedlichen Zuständen. Als Anweisungen formuliert:

  • Betrachte die Menge der Eigenschaften und Fähigkeiten der Hunde im Zustand "tadellos"
  • Betrachte die menge der Eigenschaften und Fähigkeiten der Hunde im Zustand "beschädigt"
  • Vergleiche diese beiden Mengen

Was ist das Verhältnis zwischen Trainern und der Rechtspflege?

Platon (Sokrates) behauptet, dass

  • die Menge der menschlichen Tugenden eine Untermenge der Eigenschaften und Fähigkeiten des Menschen ist
  • diese Untermenge der menschnlichen Tugenden konstituiernd für die Art des Menschen ist
  • ein Element in der Menge der menschlichen Tugenden die Gerechtigkeit ist
  • wenn man dem Menschen Schaden antut, gerade diese Eigennschaft/Fähigkeit "Gerecht-seins" beeinträchtigt wird.

Sowohl ein Trainer als auch ein Rechtspfleger ist ein Bewahrer und Förderer von speziellen Eigenschaften und Fähigkeiten einer Art:

  • Der Pferdetrainer sorgt dafür, dass das Pferd schneller läuft oder schwerere Pflüge ziehen kann. Zusätzlich muss er aber auf den Gesamtzustand "tadellos" bedacht sein, da dieser dafür sorgt, dass die Eigenschaft des Schnell-Laufens und die Fähigkeit des Schwere-Pflüge-ziehens überhaupt trainiert werden können. Der Gesamtzustand "tadellos" umfasst aber zumindest die Menge der konstituierenden Eigenschaften und Fähigkeiten, und dazu gehört "Tüchtigkeit". Der Trainer muss also darauf bedacht sein, dass das Pferd tüchtig bleibt.
  • Der Rechtspfleger sorgt für Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit wird zwar zu den Tugenden und damit zu den konstituierenden Eigenschaften des Menschen gerechnet, doch auch hier ist impliziert, dass der Gesamtzustand "tadellos" gegeben ist, damit einer gerecht sein/bleiben kann und das heißt, dass alle konstituierenden Eigenschaften/Fähigkeiten des Menschen erfüllt sein müssen.
  • Wenn man Platon (Sokrates) Glauben schenkt, so führt eine Schädigung zu einer Minderung der konstituierenden Eigenschaften, also der menschlichen Tugenden undn damit der Gerechtigkeit.

Was ist das Verhältnis zwischen der Wärme und dem Guten?

Die Analogie könnte man so ausdrücken:

  • Wenn ein Gegenstand warm ist, kann er bei anderen Gegenständen erreichen, dass er auch warm wird, nicht aber, dass er kälter wird.
  • Wenn jemand gut ist, kann er bei anderen Menschen nur erreichen, dass er auch gut wird, nicht aber dass er "schlechter" wird. (normalerweise sagt man "böser"). (vielleicht ist gerecht handeln nicht gleich gut handeln. es ist vielleicht gerecht einen mörder einzusperren, aber nicht gut. gut wäre es z.B ihn zu psychotherapieren..)
  • Demzufolge könnte man von einer Übertragung der Wärme sowie von einer Übertragung des Guten sprechen.
  • Der Gerechte verhält sich aber genauso wie das Gute, er hat Gerechtigkeit zu übertragen, nicht Ungerechtigkeit, ganz gleich ob Freund oder Feind.



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