Peter Suber: Open Access (tphff2015)

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Die Zukunft und Hürden der Open Access Bewegung nach Peter Subers Buch „Open Access“

Einleitung und Ziel dieser Arbeit

Unter Open Access versteht man im Allgemeinen freien (online) Zugriff auf wissenschaftliche Forschung in Form von wissenschaftlichen Papers (bzw. Journals). Die Möglichkeit des Open Access besteht erst seit relativ kurzer Zeit, weshalb es ein sehr aktives Feld zur philosophischen Diskussion bietet.
Diese Arbeit befasst sich mit Peter Subers in die Open Access Materie einführendem Buch „Open Access“ und versucht dessen Kernpunkte auf eine Weise zusammenzufassen, auf welcher es möglich ist Subers Ansicht zur Zukunft von Open Access in Anbetracht der letzten 20 Jahre nachzuvollziehen. Dabei werde ich vor allem die Probleme herausgreifen und besprechen, welche Suber derzeit als Hürden für die Open Access Bewegung empfindet (auch wenn er dieser allgemein optimistisch gegenübersteht; vgl. Suber 2012, S.XII, Preface). Zuvor werden jedoch anhand Subers einführenden Kapiteln eine Begriffsdefinition des Open Access und unterschiedliche Typen des Open Access besprochen.

Versuch einer Begriffsdefinition: Open Access vs. Toll Access

Obwohl Open Access heutzutage ein vielschichtiger Begriff ist, wagt Suber eine skizzierte Begriffsdefinition:

Open access (OA) literature is digital, online, free of charge, and free of most copyright and licensing restrictions. (Suber 2012, S.4)

Zwei dieser Eigenschaften von Open Access, welche Suber hier aufzählt, verdienen es hervorgehoben zu werden: Open Access bedeutet, dass man auf ein Werk kostenlos und größtenteils frei von Urheberrechtseinschränkungen zugreifen kann. Weshalb das Wort „größtenteils“ bzw. „most“ in Subers Begriffsdefinition vorkommt wird im späteren Verlauf noch wichtig werden, vorerst gilt es aber festzuhalten, dass unter Open Access so etwas wie Barriere-freier Zugriff zu verstehen ist. Der Terminus Barriere-frei referiert aber nach Suber zu sehr auf negative Aspekte, weshalb Open Access bevorzugt ist.
Dem gegenüber stehen sogenannte „Toll Access“ Werke, für welche im traditionellen Sinn ein Verlag Geld für die Einsicht in das spezifische Medium verlangt:

Work that is not open access, or that is available only for a price, is called toll access (TA). Over the years I’ve asked publishers for a neutral, nonpejorative and nonhonorific term for toll-access publishers, and conventional publishers is the suggestion I hear most often. (Suber 2012, S.6)

Open Access Werke sind also frei von der preislichen Barriere und von vielen urheberrechtlichen Barrieren. Dennoch kann man auch innerhalb des Open Access einige verschiedene „Geschäftsmodelle“ differenzieren (wobei sich das Wort „Geschäftsmodelle“ in diesem Kontext auf „Arbeitsweisen“ und nicht auf monetär orientierte Betätigungen hinweisen soll.)

Die verschiedenen Open Access Modelle

Die oben angeführte Definition von Open Access ist absichtlich sehr breit gewählt um nicht bereits im Vorhinein dessen Möglichkeiten einzuschränken. Innerhalb des Begriffs Open Access gibt es daher zusätzliche Unterscheidungen, welche es wert sind kurz angesprochen zu werden. Suber unterscheidet vor allem zwischen sogenanntem green und gold Open Access (vgl. Suber 2012, S.6). Zusätzlich benennt er dessen Gegenteil wie bereits oben erwähnt als toll access und beschreibt libre und gratis Variationen von Open Access.
Bei der gratis Open Access Variante wird nur die Preisbarriere entfernt, die Urheberrechtssituation bleibt aber im Vergleich zu traditionellen Medien unverändert. Die gegenteilige Situation mit einem bestimmten Preis, dafür aber mit der Entfernung von einigen Urheberrechtsbarrieren nennt man libre Open Access.
Die Unterscheidung zwischen green und gold Open Access bezieht sich dagegen auf die Art der Publikation: Gold Open Access Artikel werden von Journals veröffentlich, während green Open Access Artikel in sogenannten Online Repositorien veröffentlicht werden.

Zur Situation der Wissenschaftler bezüglich Open Access

Die digitale Revolution brachte viele kulturelle Änderungen mit sich. Eine dieser vielen Neuerungen nennt Peter Suber „access revolution“ (vgl. Suber 2012, S.1), also grob übersetzt Zugriffsrevolution. Darunter versteht er die Möglichkeit des quasi unbegrenzten und praktisch kostenlosen Austauschs von perfekten Datenkopien von Werken über das Internet – eine technische Errungenschaft welche vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar war und sogar über diverse Science-Fiction Romane hinausgeht.
Diese Zugriffsrevolution ist allerdings in mancherlei Hinsicht eher eine potentielle Revolution als eine tatsächliche, da ein Großteil von Autoren (man denke z.B. an Musiker oder Filmproduzenten aus Hollywood) ihre Werke für Geld verkaufen um Gewinn zu machen und damit auch den Arbeitsaufwand, welcher in die Produktion besagter Werke hineingeflossen ist wiedergutzumachen. Es ist demnach verständlich, dass die Musik- und Filmindustrien bzw. die Künstler deren Werke diese Industrien verkaufen, der Idee eines Open Access zu diesen Medien bestenfalls skeptisch gegenüberstehen (auch hier gibt es selbstverständlich Ausnahmefälle von Musikern und anderen Künstlern, welche ihre Musik bzw. Werke frei zur Verfügung stellen).
Bei Wissenschaftlern liegt allerdings wie Suber meint ein Spezialfall vor: Historisch wurden Wissenschaftler bereits seit Anfang der Veröffentlichung wissenschaftlicher Erkenntnisse in sogenannten „Journals“ nicht bezahlt, sondern veröffentlichten ihre Werke um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern und damit ihre Jobaussichten zu verbessern. Dies hat einige Vorteile für die Wissenschaft als menschliche Bemühung die Welt besser zu verstehen: Einerseits bedeutet die Unabhängigkeit vom Geld der Lesern, dass sich Wissenschaftler auf Themen fokussieren können, welche sie für wichtig oder interessant halten, anstatt sich mit ihrer Forschung auf Themen zu richten, welche viele Leser anziehen würden (man vergleiche dies mit der gegenteiligen Situation von Autoren von Romanen, Novellen oder Comics). Andererseits bringt dieser historische Glücksfall spezielle Vorteile für die Wissenschaftler wenn es um Open Access geht (Suber meint dazu, dass es möglich sei, dass alle sinnvollen Forschungskulturen mit der Zeit ein solches freies System entwickeln würden, weil es der Wissenschaft zuträglich sei und es daher möglicherweise kein „Glücksfall“ ist – bezeichnet dies allerdings als Optimismus in Anbetracht der Geschichte des Copyrights; vgl. dazu Suber 2012, S.10.). Wissenschaftlern geht nämlich daraus resultierend kein Geld verloren, wenn sie von traditionellem Toll Access auf Open Access umsteigen würden (wenn auch „nur“ deshalb weil sie von Anfang an keine Bezahlung für ihre Arbeiten erhielten).
Die Finanzierung der Wissenschaftler geht von den Universitäten aus, diese wiederum benötigen Wissenschaftler mit weitreichenden (d.h. viel zitierten) Arbeiten und Forschungsergebnissen. Sollten Wissenschaftler also auf Open Access umsteigen, so Suber, würden sowohl der publizierende Forscher als auch der Leser profitieren: Der Autor von Artikeln mit einem höheren Impact-Faktor und der Leser von einfacherem Zugriff, welcher wiederum die Wissenschaft ankurbelt.

Open Access missverstanden: Häufige Irrtümer

Nach Suber war (und ist) das Hauptproblem von Open Access nicht wie man möglicherweise erwarten könnte der Widerstand von Verlagen (auch wenn dieser vereinzelt vorkam), sondern das Unwissen bzw. das Missverstehen dessen wofür Open Access steht und vor allem auch wofür Open Access nicht steht:

My honest belief from experience in the trenches is that the largest obstacle to OA is misunderstanding. The largest cause of misunderstanding is lack of familiarity, and the largest cause of unfamiliarity is preoccupation. Everyone is busy. There has been organized opposition from some publishers, but that has been a minor impediment by comparison. (Suber 2012, S.X, Preface)

Suber versucht daher mit 10 häufigen Missverständnisse aufzuräumen (vgl. dazu Suber 2012, S.20), die im Folgenden kurz besprochen werden:

„1. [Open Access] isn’t an attempt to bypass peer review.“ (Suber 2012, S.20)

Unter „Peer Review“ versteht man in der Wissenschaft die Kontrolle einer Arbeit durch Unabhängige Wissenschaftler des gleichen Fachgebiets („peers“), welche jede respektable wissenschaftliche Publikation vor der Veröffentlichung durchläuft. Eine große Sorge unter jenen welche zunächst nicht viel von Open Access wussten war es also, dass mit der Open Access Bewegung die Peer Review ausgeschalten bzw. unterwandert wird. Da allerdings wie die publizierenden Wissenschaftler selbst auch Peer Reviewer in der Regel nicht bezahlt werden sondern freiwillig arbeiten, besteht kein Grund zur Annahme, dass Open Access und Peer Review sich widersprechen.

„ 2. [Open Access] isn’t an attempt to reform, violate, or abolish copyright.” (Suber 2012, S.21)

Es ist wie Suber sagt wichtig festzuhalten, dass die Open Access Bewegung zwar von einer Urheberrechtsreform profitieren würde, dieser aber nicht notwendigerweise bedarf. Die offenen Lizenzen die bereits heute existieren sind mit den derzeitigen Urheberrechtsgesetzen völlig kompatibel – es gibt ja auch diverse gold Open Access Journals und z.B. in der Physik wird green Open Access schon seit über einem Jahrzehnt weitreichend effizient und legal betrieben (Suber 2012, S.63).

„3. [Open Access] isn’t an attempt to deprive royalty-earning authors of income.” (Suber 2012, S.21)

Dieser Punkt wurde bereits in vorhergehenden Abschnitten besprochen: Da es sich bei Wissenschaftlern in der Regeln nicht um Autoren handelt welche für ihre schriftlichen Arbeiten bezahlt werden, stellt sich dieses Problem nicht.

„4. [Open Access] isn’t an attempt to deny the reality of costs.” (Suber 2012, S.21)

Wissenschaftliches Arbeiten kostet Geld und die Open Access Bewegung ver-romantisiert diese Tatsache nicht. Es geht bei Open Access nicht darum, dass alles kostenfrei wird, sondern darum dass die entstehenden Kosten anders gedeckt werden, als aus der Tasche der Leser.

„5. [Open Access] isn’t an attempt to reduce authors’ rights over their work.” (Suber 2012, S.22)

Im Gegenteil zu diesem Missverständnis ist es sogar so, dass Open Access Autoren oft mehr Rechte über ihr Werk behalten als jene welche in traditionelleren Toll Access Journals publizieren. Die Urheberrechte werden nicht aufgehoben, sondern nur an bestimmten Stellen gelockert. So steht es jedenfalls im Sinne aller Open Access Bewegungen, Zitierregeln weiterhin strikt einzuhalten – deshalb auch verwendet Suber stets die Phrase „den Großteil der Urheberrechte aufheben“ und nicht „alle“:

The purpose of [Open Access] is to remove barriers to all legitimate scholarly uses for scholarly literature, but there’s no legitimate scholarly purpose in suppressing attribution to the texts we use. (Suber 2012, S.8)

Plagiate und fehlende Attribution von Werken sind daher unter Open Access genauso geächtet wie sie es auch in der traditionellen Literatur sind.

„6. [Open Access] isn’t an attempt to reduce academic freedom.” (Suber 2012, S.23)

Die Autoren sind es selbstverständlich immer noch selbst, welche entscheiden welches Journal ihr Werk veröffentlicht. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass dies sich unter Open Access verändern sollte.

„7. OA isn’t an attempt to relax rules against plagiarism.” (Suber 2012, S.23)

Siehe dazu den Kommentar zu Subers fünftem häufig auftretendem Missverständnis: Unter Open Access werden eben nicht alle Urheberrechte aufgegeben, sondern es bestehen immer noch gewisse Lizenzen. Die Idee der Barriere-Aufhebung ist nicht so radikal, wie es sich manche oft ausmalen (vgl. Suber 2012, S.168).

„8. OA isn’t an attempt to punish or undermine conventional publishers.” (Suber 2012, S.24)

Indirekt mag es zwar sein, dass auf Dauer Toll Access Journals an Einfluss verlieren, dies ist aber nicht das Ziel unter welchem die Open Access Bewegung läuft:

If [Open Access] does eventually harm toll-access publishers, it will be in the way that personal computers harmed typewriter manufacturers. The harm was not the goal, but a side effect of developing something better. (Suber 2012, S.24)

Technische Neuerungen fordern immer Veränderung, aber diese Veränderung wird nicht ihrer selbst willen gefordert, sondern ist einfach in jeder Hinsicht die sinnvollere Entwicklung.
„9. [Open Access] doesn’t require boycotting any kind of literature or publisher.” (Suber 2012, S.24)

Dieser Punkt ist eng mit Punkt 8 verbunden: Es stimmt zwar, dass viele Autoren welche Open Access unterstützen nur in Open Access Journals zu publizieren bereit sind, dies wird allerdings nicht von der Idee des Open Access impliziert oder gefordert.

[Open Access] doesn’t require us to strike toll-access literature from our personal reading lists, course syllabi, or libraries. (Suber 2012, S.24)

Wie bereits beim achten Missverständnis angemerkt steckt im Open Access keine aktive Rebellion gegen traditionelle Journals.

„10. [Open Access] isn’t primarily about bringing access to lay readers.” (Suber 2012, S.24)

Es wird oft als Gegenargument gegen Open Access vorgelegt, dass diverse wissenschaftliche Publikationen in Spezialgebieten (man denke z.B. an komplexe Themen der Physik wie der Kosmologie oder der Allgemeinen Relativitätstheorie) vermutlich auch dann kein weitreichendes Publikum finden, wenn diese frei verfügbar wären. Darum geht es aber dem Open Access auch nicht unbedingt (dass die Verfügbarkeit für Laien ein guter indirekter Effekt ist, wird allerdings nicht abgestritten):

[Open Access] is about bringing access to everyone with an internet connection who wants access, regardless of their professions or purposes. There’s no doubt that if we put “professional researchers” and “everyone else” into separate categories, a higher percentage of researchers will want access to research literature, even after taking into account that many already have paid access through their institutions. But it’s far from clear why that would matter, especially when providing [Open Access] to all internet users is cheaper and simpler than providing [Open Access] to just a subset of worthy internet users. (Suber 2012, S.25)

Open Access nimmt sich also weder als Ziel den Laien wissenschaftliche Werke frei zur Verfügung zu stellen, noch dies speziell für Wissenschaftler zu tun – für die Open Access Bewegung ist der freie Zugang für alle entscheidend und nicht jener für eine gewissen Untergruppe an Menschen.

„11. Finally, OA isn’t universal access.” (Suber 2012, S.26)

Barrierefreiheit im Sinne des Open Access bedeutet eben nur das Entfernen von einigen (wenn auch sehr wichtigen) Barrieren. Sprachliche Barrieren sind durch Open Access natürlich nicht aufgehoben: Wenn auch die meisten wissenschaftlichen Publikationen heutzutage auf Englisch verfasst werden, so ist ein schwedischer Artikel zu Wittgenstein für viele Menschen nicht lesbar, selbst wenn dieser vollkommen unter den Regeln des Open Access im Internet verfügbar wäre. Darüber hinaus gibt es natürlich auch Barrieren für Menschen mit Handicaps und vor allem auch solche Menschen mit keiner oder einer schlechten Internetverbindung. Open Access stellt nur eine Zwischenstufe zu diesem Universal Access dar und sollte nicht damit verwechselt werden.

Peter Suber zur Zukunft von Open Access

Eine Kernaussage von Subers Werk ist es, dass die Probleme der Open Access Bewegung nicht unbedingt von dem Widerstand von kommerziellen Verlagen stammen, sondern von Missverständnissen innerhalb der Open Access Bewegung selbst (vgl. z.B. Suber 2012, S.163).
Suber sieht ein Hauptproblem der Open Access Bewegung in einer ihrer anscheinenden Stärken: Das Konzept welches Open Access ist ein sehr simples, einfach verständliches (vgl. z.B. Suber 2012, S.163). Im Kontrast dazu gab es allerdings im Laufe der Zeit innerhalb der Open Access Bewegung selbstverständlich Entwicklungen, welche schließlich Neuankömmlingen, also Menschen die neu mit dem Begriff des Open Access vertraut gemacht werden, nicht bekannt sind. Hinzu kommen die bereits oben angesprochenen Missverständnisse, was laut Suber zu zwei Typen von problematischen Neuankömmlingen führt (vgl. z.B. Suber 2012, S.163): Einerseits sind das jene Neuankömmlinge, welche nicht verstehen wie sich Open Access finanzieren soll und wie Peer-Review im Rahmen von Open Access noch möglich ist. Die Antworten auf viele der Zweifel dieser Neuankömmlinge finden sich in der Umfangreichen Fachliteratur zu Open Access, aber eben teilweise noch nicht in den weitverbreiteten Blog Artikeln. Andererseits gibt es jene Neuankömmlinge, welche den Open Access als eine Art von Bewegung dazu sehen, die Wissenschaft ab nun an in Medien wie Blogs oder Wikipedia zu führen. Dies ist selbstverständlich wie ebenfalls oben bereits angesprochen auch nicht der Fall. Die Ansichten vieler Neuankömmlinge kommen laut Suber von Fehlinformation, welche teils durch andere Neuankömmlinge verbreitet wird:

This simple idea is spreading faster than its refined elaboration, and it’s recruiting allies who repeat old misunderstandings or overlook the strongest answers to frequently asked questions. Fortunately, the net benefits of persuaded newcomers far outweigh the ironic costs. (Suber 2012, S.164)

Ein weiteres Problem des Open Access ist wohl allen Revolutionen gemein, welche durch die Einführung neuer Technologien zustande kommen: Viele (aber selbstverständlich nicht alle) Gelehrte bzw. Wissenschaftler welche in der Zeit vor dem Internet aufwuchsen stehen dem Internet und der Publikation von Medien darin manchmal grundsätzlich suspekt gegenüber. Im Kontrast dazu ist es für viele junge Wissenschaftler, welche mit dem Internet aufgewachsen sind kein Problem sich im Internet unter vertrauenswerten und nicht vertrauenswerten Publikationen zurecht zu finden:

Scholars who grew up with the internet are steadily replacing those who grew up without it. […] Scholars who expect to find the very best literature online, harmlessly cohabiting with crap, are inexorably replacing scholars who, despite themselves perhaps, still associate everything online with crap. (Suber 2012, S.164)

Aber auch unter jenen Wissenschaftlern, welche nicht mit dem Internet aufgewachsen sind spricht es sich herum, dass Open Access Journals mit Peer Review existieren und funktionieren und die Missverständnisse welche oft über Open Access verbreitet werden sind heute bereits leichter durch eine Internet Suche zu beseitigen als sie vor kurzem noch waren, so Suber:

When people encounter a fragmentary version of the idea for the first time today, their guesswork to flesh it out is guided by a much more reliable range of clues than just a few years ago. If they take the time to run an online search, the chance that they’ll find reliable information before someone else’s guesswork is approaching 100 percent. (Suber 2012, S.167)

Auf Grund der hier genannten Umstände befindet sich die Open Access Bewegung nach Suber in einer Phase des Wachstums. Die Ängste die lange mit Open Access assoziiert waren beginnen durch im Internet auffindbare Dokumente (u.A. auch Suber’s eigenes Buch, welches ebenfalls Open Access ist) zu lösen:

Not all resistance to OA is, or was, based on a misunderstanding of the idea itself. But the largest single portion of it was. That portion is in decline, and that decline has many causes, including the hard work of thousands of people in every discipline and country. But a large and unquestionable part of that decline is due to the passage of time and the rise in mere familiarity with a once-new idea. (Suber 2012, S.167)

Primärliteratur

SUBER, P., 2012. Open access, MIT Press essential knowledge series. MIT Press, Cambridge, Mass.