PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 19.01.

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Version vom 16. Januar 2010, 19:05 Uhr von Sophie Haas (Diskussion | Beiträge) (Hannes Hentschke, Tom Baerwald)
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Sophie Haas

Hannes Hentschke, Tom Baerwald

Prof. Puhl hat in keiner seiner Lesungen eine Powerpoint-Präsentation dazu verwendet den Vortrag zu begleiten. Das für üblich eher unvorteilhafte Ausbleiben von Folien haben wir so aufgefasst, als dass der Vortragende damit breiteren Interpretationsrahmen bieten und mehr Möglichkeit zum Weiterdenken geben wollte. Diesen Gedanken konsequent verfolgend werden wir versuchen ausschließlich auf einen der vom Professor angeführten Philosophen, namentlich Wittgenstein, einzugehen, um einen der vorgestellten Aphorismen zu problematisieren. Der von Puhl erwähnte Satz Wittgensteins´ : Probleme der Philosophie sind Großteils Scheinprobleme. eignet sich unserer Rezeption zufolge hervorragend dazu einige denkerische Ansätze zu liefern, ohne sich dabei Denkrichtungen großer Namen der Philosophiegeschichte ehrfürchtig unterordnen zu müssen. Wie wäre es den Spieß umzudrehen und Wittgenstein einen enorm verwegenen Vorwurf machen?- nämlich den zu behaupten: Wittgenstein hat durch seine Theorie der sprachlichen Verwirrung die Philosophie missverstanden. Somit hat sein Vorwurf, dass philosophische Probleme durch die Entwirrung sprachlicher Komplikationen beseitigt würden nur auf ihn bezogen Wahrheitsgehalt. Denn indem er die formal sprachlichen Techniken der Philosophie so massiv kritisiert, scheint er die Finesse dem Leser durch oft schwammige Formulierungen und unklare Definitionen Hürden in den Denkweg zu stellen, zu verkennen. Solch schwammige Formulierungen können nämlich dazu auffordern mehr Wendigkeit und Flexibilität im Denken des Lesers aufkeimen zu lassen. Exakt diese Wendigkeit soll den Leser in weiterer Folge dazu ermächtigen die aufgestellten Hürden zu überwinden. Dabei ist der Erziehungscharakter der Philosophie großgeschrieben. Abgesehen von der Tatsache, dass durch sprachliche Divergenzen vermeintliche Selbstverständlichkeiten problematisiert werden können , wäre es interessant herauszufinden, ob es Schwierigkeiten, Probleme per se gibt. Wie könnte so ein Problem per se nun aussehen?-Das Wesen des menschlichen Geistes ist grundsätzlich problemorientiert (seit der Entwicklung der Großhirnrinde und des Freiwerdens der Hände). Das soll heißen, dass mit zunehmender Reflexion die Sinnlichkeit des Menschen einbüßen musste und dadurch wahre Hindernisse zur Abstraktion gemacht werden konnten, was folgert dass Probleme die für den einen massiv waren für den nächsten, der davon Wind bekam nur als Banalitäten erschienen.