PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 12.01.

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Konstanze Renatus-Messmer II

Ring-VO vom 07.01.2010 - Prof. Puhl

Thema: „Selbstkunst und Selbstsorge“ von der Antike bis zur Neuzeit.

Die Frage nach der „Sorge um sich selbst“ veränderte sich weitgehend in der Philosophiegeschichte in Theorie und Praxis, Interpretation und Applikation. Wichtige Diskussionspunkte in der Antike, von Sokrates und Platon in ihren Schriften häufig diskutiert, gerieten bis zur Neuzeit in Vergessenheit. Erst in den letzten zwanzig Jahren kam es zur „Wiederbelebung“, wobei „Lebenskunst“ in der Philosophie thematisch getrennt wurde von der akademisch gesehenen Ethik. In der Antike waren folgende Fragen Grundlage der Diskussion:

o Wie soll ich leben?

o Was soll ich tun?

o Wie könnte man leben?

Einschränkend galt, dass in der Antike Sklaven und Frauen bei derlei Betrachtungen nicht vorkamen, sondern nur die Männer in der Gesellschaft. Für die Frage „Wie soll ich leben?“ zählten gesellschaftliche Strukturen, die in Ordnung, Normen, Prinzipien ihre Maxime fanden. Der Platz des Mannes in der Gesellschaft und sein Status waren erstrebenswert.

Zur zweiten Frage „Was soll ich tun?“ fanden sich in Platons Schriften genaue Anweisungen, die sich auf das kosmische Bewusstsein und dem Streben zum Guten bezogen. Durch Askesis und Meditation wurden Geist und Körper gepflegt. Meditation beinhaltete geistige Übungen und den Dialog mit einem Meister im sokratischen Gespräch. Askesis fand man in der Abhärtung des Körpers und bei regelmäßigen Übungen. Beides war im „Dienste der Arbeit auf sich selbst und ein maßvolles, gutes Leben“ ausgerichtet. Bei den Stoikern wurde die Theorie der Praxis untergeordnet. Platons Ideenlehre begründete den Begriff des Guten, das Streben nach Wahrheit und Gutem in einer dualistischen Weltsicht als angestrebte Lebensform. Das Sein als Idee, Form, Urbild wird zum Ideenhimmel, getrennt von der empirischen Welt. Das Wesen der Dinge ist enthalten in den Ideen, jedes Ding hat eine Idee. Der Körper ist sekundär, nur Raum und Zeit haben Priorität. Die einzelne Idee ist Ziel und Ursprung aller Ideen, Erkenntnis wichtiger als Erfahrung, die Show der Ideen wird zur Maxime, nichts Neues gibt es in der Welt, nur die reine Erinnerung aus der Seele. Platon trennte strikt zwischen Körper und Seele, Seelenwanderungen waren für ihn real. Nachschriften seiner Thesen findet man im „Phaidon“.

Aristoteles, Platons Schüler, widersprach und idealisierte die Idee als Form der Dinge, vollzog aber keine Trennung zwischen Körper und Seele. Die Einzigartigkeit der Seele in der Form des Körpers war seine These. Platons enge Bindung der Theoria an das Gute wurde beibehalten.

Die großen Fragen/Thesen/Sätze der Antike zur „Selbstsorge“ waren:

o Sei dir bewusst, dass du nicht Gott bist.

o Wie kann man das Selbst finden?

o Selbstsorge führt zur Selbsterkenntnis.

o Selbsterkenntnisgewinn findet man durch Zuhören, Einbezug von äußerem Wissen, Merkfähigkeit, Niederschriften, Tagebuchaufzeichnungen, regelmäßige Reflexion

Marc Aurel und Seneca führten präzise Tagebuchaufzeichnungen und reflektierten schriftlich ihr Leben. Diese Methode wurde in der Antike als lebenslange Ausbildung verstanden, eine Aufmerksamkeitstechnik, die durch ihre Detailgenauigkeit in der Beobachtung des Alltags, zu Selbstsorge und Selbsterkenntnis führte. Der Zusammenhang zwischen beiden Begriffen ist die Erfahrung von äußeren Details in Relation mit der Theorie. Das Resultat ist Veränderung.

Im „Kratylos“ wird Sokrates „Hebammenmethode“ erläutert. Dabei werden Begriffe ohne Ergebnis erläutert, da auch Sokrates es ablehnt, sie zu wissen, „ich weiß, dass ich nichts weiß.“

Das Resultat Sokrates und seiner Anhänger war die Erkenntnis, dass die Menschen ihr Leben ändern sollten durch Meditation und Askesis. Die Meditation war auch die Vorbereitung auf den Tod. Da der Tod außerhalb des Lebens war, konnte er nicht ängstigen. Im späteren Hellenismus wurde besonders auf das asketische Element Wert gelegt.

In der Antike gab es keine Selbstentzifferung, keine spezifischen sondern nur allgemeine Wahrheiten. Im Hellenismus etablierten sich die Wahrheiten in der Gesellschaft, sie wurden durch persönliche Wahrheiten erweitert.

In der Neuzeit wurde bei der Frage „Wie könnte man leben?“ bereits zwischen einer kontinentalen Philosophie, als Vertreter z.B. Heidegger und Foucault, und der analytischen Philosophie, die vor allem Anhänger im angelsächsischen Raum fand, unterschieden. Die Vertreter der kontinentalen Philosophie nahmen die Frage sehr ernst, während die analytischen Philosophen darin eine „Scheinfrage“ sahen, die nicht mit ihrer Theorie der Sprache, Erkenntnis und Wissenschaft beantwortet werden konnte.

Bei der Frage „Wie soll ich leben?“ kam es, bedingt durch die Demokratisierung der Gesellschaft, dazu, dass jeder als Einzelsubjekt/Einzelner vor Gott gesehen wurde – eine neue Erkenntnisgrundlage. Wichtigste Frage war: „Was will Gott von mir?“, die in den Sittengesetzen Kants gipfelte. Die Frage „Wie soll ich leben?“ ging in die Frage „Was soll ich tun?“ über, die Pflichten gegenüber der Gesellschaft und Gott wurden zur wichtigsten Aufgabe.

Auch Nietzsche setzte sich im „Zarathustra“ mit der Frage „Wie kann man leben?“ auseinander. In seiner Metapher „Über den Tod Gottes“ kommt es zur Kritik an jeder Art des transzendenten Bezugs. Als Vertreter des Immantenismus, gibt es weder einen „Vater über ihm“ noch akzeptiert er Vorgaben und Strukturen ohne praktischen Lebens-/Alltagsbezug. Für ihn gibt es nur eine menschliche Welt, er lehnt Fiktion ab. Seine Maxime, das Leben und seine Möglichkeiten auszureizen, werden von Sartre geteilt. Fragen sind Zeichen für einen schwachen Willen. Nur eine aktive Kraft schafft Neues, reaktive Kraft neutralisiert aktive Kräfte wie die Religion mit ihren Einschränkungen auf die Sexualität. Sexualität, als aktive und kreative Kraft, hat kein Gewissen, kennt keine Grenzen. Nietzsche kritisiert die Kirchen, die die Sexualität funktionalisieren, kanalisieren, verbieten, bestrafen und verhindern. Die Entfaltung des Individuums und seiner aktiven Kraft wird behindert. Nietzsche begrüßt den Tod Gottes, da dadurch für alles Transzendentale steht, Auch Hegel sieht im Tod Gottes, die Möglichkeit Höheres aufzugeben. Frage für IK: Lebenskunst vs. Akademische Ethik – Widerspruch oder Ganzheitliches Denken?

Konstanze Renatus-Messmer

Ring-VO Frau Prof. Ramharter 17.12.2009

Die Thematik in verkürzter Form (1h) beinhaltete den “Gottesbeweis nach Anselm von Canterbury“. Grundlage dazu war die Frage nach der Logik als Wissenschaft.

Logik ist als Einzeldisziplin und zusätzlich als „Werkzeug“ in den Wissenschaften Mathematik und Philosophie zu sehen. Es wurde hierzu auf den „Wiener Kreis“ verwiesen, Thema - „Logik als Wissenschaftlichkeit“. Logik ist die Lehre von den Denkgesetzen, eine genaue Definition wurde von der Vortragenden abgelehnt.

Gottesbeweise verweisen auf einen wissenschaftlichen Anspruch. Für eine Versuchsanordnung dazu sind verschiedene Ansätze möglich:

• Frage: „nein“ – da Logik kein Denkgesetz

• „also“-Wort

• nach John Lock in der „Anatomie des Denkens“

• im deduktiven Denken

Durch eine bestimmte Schreibweise für Logik ist es möglich, den Gottesbeweis wissenschaftlich zu interpretieren und damit zu beweisen, indem, nach Festlegung der logischen Regeln von Bestimmung und Reihenfolge der Komponenten, der sinngemäße Bezug von Teilen der Aussage aufeinander, nach logischen Gesichtspunkten entsprechend verallgemeinert wird. Durch die Verallgemeinerung ergibt sich ein wissenschaftlicher Beweis bzw. der wissenschaftliche Anspruch einer Aussage.

Das Thema der Gottesbeweise hat eine historische Bandbreite in Interpretation und Argumentation. Anselm von Canterbury versuchte mit Hilfe des ontologischen Arguments die Existenz Gottes zu beweisen, genau wie Thomas von Aquin. Descartes bediente sich der moderneren Form, indem er aus der Verlässlichkeit der Dinge auf die Existenz Gottes schloss.

Die Philosophen Leibniz und Göbel, dessen Ansichten sehr prominent sind, verfolgten in ihren „Gottesbeweisen“ verschiedene Absichten und bezogen sich nicht ausschließlich auf die Existenz Gottes.

Anselm von Canterbury verfolgte die Modellogik, in der die Existenz Gottes, bedingt durch das Nicht-Denken von Gott und den Umkehrschluss daraus, dass Gottes Nichtexistenz nicht gedacht werden kann, wiederum die Notwendigkeit der Existenz Gottes beweist.

Anselm benötigte in seinem lateinischen „Gottesbeweis“-Text nur wenige Wörter, die er immer wieder im entsprechenden Muster aufeinander in ihrer Beweisbarkeit bezog.

Ist die Existenz Gottes im Verstand wirklich, so existiert sie in Wirklichkeit und wird durch die hinzugefügte Wirklichkeit immer größer. Diese Prädikatenlogik verfolgt mehrere Stufen und schafft dadurch eine bessere Rekonstruktion, wenn auch eine „schlechtere Theorie“. Dadurch dass in der 1. Stufe der Prädikatenlogik angenommen wird, dass die Wirklichkeit größer ist als eine Relation, muss in Stufe 2 daraus gefolgert werden, dass es etwas gibt, welches Eigenschaften hat, die die Wirklichkeit überschreiten. Daraus folgt logisch die Existenz Gottes aus der Definition Gottes. Dieser logische Beweis ist jedoch immer im Rahmen einer bestimmten Theorie, folglich die Rahmenbedingungen werden vor dem Beweis festgelegt und können kritisch hinterfragt werden

Im zweiten Teil der Vorlesung stellte sich die Frage: Gibt es alternative Formen für Einsicht?

1. Wunder Ausgehend von der Frage: „Was für ein Wunder?“ unterscheiden sie sich in: Wunder der Natur, außernatürliche Wunder, heißt außerhalb des Gebräuchlichen (z.B. Magnetismus) und übernatürliche Wunder, z.B. Engel. Das Wunder wurde von allem „Menschlichem“ gefiltert. Stimmte es sodann mit der Bibel überein und rechtfertigte sich somit selber, ist es ein Wunder und wurde einem der Kategorien zugeordnet. Ein Rahmen, in diesem Fall die Bibel, wird vorausgesetzt. Francis Bacon sah außernatürliche Wunder als eine Auflösung der Naturgesetze an und hielt sie nicht für möglich. In seiner Theorie müssen die Naturgesetze zuerst modifiziert werden, um Phänomene verstehen und erklären zu können.

2. Existenz Ausgehend von der Urerklärung der Philosophie, ist die Existenz kein Prädikat, sondern wird als „existiert“ vorausgesetzt. Die Frage die sich aber stellt, ist die Frage nach ihren Ausprägungen. Welche Existenz ist vorgegeben? Die Existenz des Verstandes, der Wirklichkeit oder des Begriffes? Gibt es eine Spezifikation von Existenz?

Für Kant war Existenz kein reales Prädikat. Für Anselm v. Canterbury war es ein „Anderes“. Aus diesem Unterschied ergab sich eine Problematik. In der Physik ist die Existenz von Teilchen vorgegeben und daraus folgernd schließt man auf „Andere“. So kommt es zu einer Teilchenberechnung im Vergleich zur Existenzberechnung. Beim Gottesbeweis muss folglich auch schon „etwas“ existieren.

3. Totalitäten Bei diesem Ansatz, etwas „hinzufügen“ um es damit „größer“ zu machen, wird es schwierig, denn es müssen unendlich viele Dinge hinzugefügt werden.

4. Indirekter Beweis Dabei wird vom Widerspruch „ohne Wissen“ auf den indirekten Beweis „es muss sie geben“ geschlossen. Dieser Gedankenansatz wird von Mathematikern nicht akzeptiert.

5. Deduktiver/induktiver Beweis Es wird zwischen der logischen Folgerung und den vielen Beweisen unterschieden. Anselm teilt die scholastische Schullogik.

6. Logische Beweise Die Logik Aristoteles, wonach es keine neuen Erkenntnisse gibt, wurde von Anselm durch die neuen Erkenntnisse „seiner Logik“ weiterentwickelt.

7. Ästhetischer Aspekt Die Rechtfertigung durch den „schönen Beweis“ ist in der Mathematik gebräuchlich, ein schöner Beweis, d.h. ein schönes Argument ersetzt viele Argumente, akzeptiert.

Das Interesse an „Gottesbeweisen“ ist seit den 50-er Jahren wieder gestiegen, wobei sich die Intention geändert hat. War Anselm v. C. noch mit der Aussage „Was der Beweis beweist“ zufrieden, so wird aktuell mehr nach dem „Wie der Beweis beweist“ geforscht. Ein Interesse an „falschen Beweisen“ und ihre Aufdeckung verstärkte sich im 20. Jh.

Die Vorlesung hat einen ersten Einblick in das Fach „Logik“ vermittelt und die Vielfältigkeit der Thesenansätze und ihrer Problematik im historischen/wissenschaftlichen Sinn verdeutlicht. Hervorzuheben ist sicher der Kernsatz bei allen Überlegungen, die Festlegung eines RAHMENS für die Beweisführung und damit ein unvollständiger, wenn auch naheliegender, Wahrheitsgehalt aller Beweise.

Ob das Interesse der Aufdeckung von „falschen Beweisen“ im 20. Jh. eine Kritik an den historischen Methoden der Logik oder eine moderne Weiterentwicklung der Logik ist, wäre ein interessanter Diskussionspunkt für die nächste Übung.


Tobias Göllner

Anselms Gottesbeweis und die Logik Vortragende: Frau Ramharter


Stil:


Wir waren hierbei wieder mit einer „klassischen“ Powerpoint Präsentation konfrontiert. Die Präsentation half der Gliederung des Vortrages folgen zu können. Ich möchte hierbei nocheinmal anmerken, dass mir die Präsentationsart von Hrachovec besser gefiel, da sie wesentlich spannender war.

Weiters fand ich es durchaus mutig bei diesem Vortragsthema sich mit einem türkisfarbenen Kreuz um den Hals zu schmücken. Der Vortrag selbst war durchaus sachlich gehalten und versuchte sicherlich objektiv zu bleiben, doch durch diesen Schmuck war die Grundhaltung der Vortragenden klar ersichtlich. Ich schließe hierbei nicht aus, dass ich mich auch vollends irren könnte und Frau Ramharter diesen Schmuck nicht als Symbol sondern wirklich nur als Schmuck getragen hatte.


Inhalt:


Wir erhielten eine kurze, verständliche Einleitung in die Arbeitsweise der Logik. Es lief darauf hinaus das ein zu untersuchender Gegenstand immer „ist“ oder „nicht ist“, „wahr“ oder „falsch“. Gibt es in der Logik auch ein „nicht definiert“? Kann man über soetwas überhaupt logische Aussagen formulieren?

Mir fehlte eine Definition von Gott (vgl. Hrachovec und seine Definition von Bildung), denn „das, worüber nichts größeres gedacht werden kann.“ ist für mich nicht Gott, sondern lediglich das Ende der Fantasie. Außerdem ist wohl bei jedem Menschen ein Unterschied in diesem Begriff, woraus man schließen könnte das bei jedem Menschen Gott unterschiedlich „groß“ oder „mächtig“ ist.


Physik versus Gott: Frau Ramharter sagte uns das man in der Physik manchmal Teilchen postuliert die man erst später oder noch gar nicht nachweisen kann. Man kann diese aber voraussagen wegen den mathematischen Gegebenheiten. In gleicherweise darf man also Gott postulieren und ihn erst später nachweisen. Mein überspitzter Kommentar dazu: Wenn man schon 2000 Jahre an einem Beweis arbeitet, aber immer noch keinen passenden findet, sollte man vielleicht überlegen ob das Postulat ein falsches war.


Psychologie?: Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass Glauben, Gottesvorstellungen und Religion durchaus einen psychologischen Hintergrund haben, der hierbei gar nicht beleuchtet wurde.

Bernhard Zarzer

Beweise allgemein und Gottesbeweise Logik als Element was Wissenschaft ausmacht? → Gottesbeweis durch Logik gerechtfertigt? Logische Element vorhanden – muss herausgehoben werden Was ist Logik? Erster Anatz: Logik ist Lehre von den Denkgesetzen – Frege: „Das wirkliche Denken ist mit den logischen Gesetzen nicht immer im Einklang; ebenso wenig wie das das wirkliche Handeln mit dem Sittengesetz“ => Def. als Denkgesetze ist zu vermeiden Andere Ideen: Logik ist der richtige Gebrauch des Wörtchen „also“ => einseitig John Locke: „Logik ist die Anatomie des Denkens.“ Logik ist die Lehre des deduktiven Schließens.

Logik der Gottesbeweise: Anselm von Canterbury: Ontologisches Argument - Beweis der Existenz Gottes und weiters kann man die Nicht-existenz nicht denken Das Argument: Selbst der, der nicht an Gott glaubt, muss zugeben, dass Gott im Verstand existiert, als das worüber nichts Größeres gedacht werden kann. Dies kann nicht nur im Verstand sein, sondern muss auch in Wirklichkeit existieren. Würde es nicht existieren, könnte man die Existenz in Wirklichkeit noch hinzufügen und würde es damit größer machen. Das ist ein Widerspruch zu dem, dass es ein als ein Nicht-Größeres gedacht wird. Übersetzt... Es ist nicht der Fall, dass es ein x gibt, das größer als Gott ist Annahme: daraus soll logisch folgen, dass Gott existiert ABER: um logisch gültig zu sein, muss es unabhängig von der Wahl eines Repräsentanten sein → fehlt eine weiteres Prämisse – Problem: „größer als“ als Relation zwischen zwei Dingen gesehen, die besagt, dass Ding A eine Eigenschaft mehr als Ding B hat; aus der Definition Gottes sollte sich somit der Beweis der Existenz ergeben anderer Versuch – Was versteht man unter dem „größer als“ genau? Wodurch wird etwas größer? Anselm: indem wir die Eigenschaft der Existenz in Wirklichkeit hinzufügen; Gott ist das worüber nichts Größeres gedacht werden kann = es ist nicht der Fall, dass es eine Eigenschaft gibt, die Gott nicht hat → Gott hat alle Eigenschaften und deshalb auch die der Existenz (falls das eine Eigenschaft ist [und somit auch die der Nicht-Existenz hat ;) ]) ABER: So wurde der Beweis verständlich, ohne der Notwendigkeit weitere Annahmen zu machen, gegeben aber mit einer für Logiker wenig zufriedenstellenden Theorie.

Beweis immer verbunden mit Theorie – z.b. Was ist Wunder? Ein Ereignis, das jemanden von der Existenz Gottes überzeugt - vielleicht auch das Wunder der Natur – später jedoch Einteilung in Außer- , Über-natürliches und Natürliches; mittelalterliche Theologie beschäftigte sich damit, das Außernatürliche (das was nicht der Regel der Natur entspricht) vom Übernatürlichen (von außernatürlichen Instanz, wie z.b. Engel, Gott bewirkt) zu trennen; Scholastische Theologie wollte das Außernatürliche speziell begrifflich vom Natürlichen trennen; 17. und 18. Jh.: Wunder ist jedenfalls außernatürlich; jedoch ist es wichtig zu wissen, ob dies von einem Engel oder Dämon oder auch vom Menschen (vielleicht in Form eines Betrüger) bewirkt wurde; dazu braucht man genaue Kriterien → Kriterium, dass es glaubenskonform bzw. mit der Bibel konform ist; Wenn man aber zuerst von der Korrektheit der Bibel ausgehen muss, ist es gewissermaßen überflüssig ein Wunder, das mich von der Existenz überzeugt, zu erfahren. → Problematik eines gesetzmäßigen Rahmens in dem ein Wunder passen muss Francis Bacon betont speziell, dass Wissenschaft sich der Erfahrung und der Erkenntnis anpasst und nicht umgekehrt oder das Ereignis gar ignoriert werden darf.

Logiker kritisierten an dem Beweis, dass die Existenz kein Prädikat, sondern ein Quantor. Es gibt aber drei Formen der Existenz (die des Begriffs, des Verstands und der Wirklichkeit). Man kann mehrer Quantoren verwenden? Kant meinte, dass Existenz kein reales Prädikat ist. (Wenn ich die Existenz einer Sache dazu erwähne, ändert das nicht wie [und ob] die Sache ist.)

Unterschied zwischen deduktive (gegebene Annahmen – folgt etwas logisch) und induktive (aus der Beobachtung eines sich wiederholenden Ereignis – schließen, dass es immer so ist) Beweise; Anselm hat, basierend auf Induktion, „Indizienbeweise“ geliefert; damit war er unzufrieden – wollte ein schlagendes deduktives Argument


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