Open Culture - Versuch einer Begriffsdefinition: Unterschied zwischen den Versionen

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== Wissensgesellschaft ==
 
== Wissensgesellschaft ==
Der Begriff Wissensgesellschaft beschreibt die zunehmende Abhängigkeit moderner Gesellschaften von nichtmateriellen Informationsgütern. Wissen gilt heute als die wichtigste Produktivkraft und ist zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Entwicklung. Ähnliches gilt für moderne ökonmische Systeme. Auch diese wären ohne Wissen als zentraler Produktionsfaktor nicht mehr denkbar. Um dem zunehmenden internationalen Preiswettbewerb zu entgehen investieren Firmen verstärkt in Innovation und wissensbasierte Spezialprodukte. Der Anteil materieller Ressourcen am Produktionsprozess geht beständig zurück. Firmen wie Microsoft, deren Wert sich nahezu ausschließlich am Wert des Wissens ihrer Mitarbeiter orientiert, werden heute bereits höher gehandelt als klassische industrielle Produzenten wie General Motors, Ford oder Boeing (Business Week 1999). Der ökonomische Faktor Wissen lässt sich auch an Außenhandelsstatistiken ablesen. Die Vereinigten Staaten etwa erwirtschaften bereits mehr Einnahmen durch die Erlöse aus Copyrights und Patenten als durch irgendein anderes Gut, inklusive Industriegütern und Waffen (Klein 2002).
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Der Begriff Wissensgesellschaft beschreibt die zunehmende Abhängigkeit moderner Gesellschaften von nichtmateriellen Informationsgütern. Wissen gilt heute als die wichtigste Produktivkraft und ist zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Entwicklung. Ähnliches gilt für moderne ökonmische Systeme. Auch diese wären ohne Wissen als zentraler Produktionsfaktor nicht mehr denkbar. Um dem zunehmenden internationalen Preiswettbewerb zu entgehen investieren Firmen verstärkt in Innovation und wissensbasierte Spezialprodukte. Der Anteil materieller Ressourcen am Produktionsprozess geht beständig zurück. Firmen wie Microsoft, deren Wert sich nahezu ausschließlich am Wert des Wissens ihrer Mitarbeiter orientiert, werden heute bereits höher gehandelt als klassische industrielle Produzenten wie General Motors, Ford oder Boeing (Business Week 1999). Der ökonomische Faktor Wissen lässt sich auch an Außenhandelsstatistiken ablesen. Die Vereinigten Staaten etwa erwirtschaften bereits mehr Einnahmen durch die Erlöse aus Copyrights und Patenten als durch irgendein anderes Gut, inklusive Industriegüter und Waffen (Klein 2002).
 
Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen es dem einzelnen Menschen am Prozess der Bewertung, Einordnung und Hierarchisierung von Informationen mitzuwirken. Es kommt zu einem Paradigmenwechsel, weg von einem elitären System, in dem Wissen durch Experten gehortet und an Eingeweihte weitergeleitet wird, hin zur einer demokratischeren, kollektiven Konstruktion von Wissen basierend auf einer möglichst großen Anzahl von Beteiligten. Damit werden intellektuelle Resourcen in bisher nicht gekanntem Maße mobilisiert.(Wikipedia)
 
Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen es dem einzelnen Menschen am Prozess der Bewertung, Einordnung und Hierarchisierung von Informationen mitzuwirken. Es kommt zu einem Paradigmenwechsel, weg von einem elitären System, in dem Wissen durch Experten gehortet und an Eingeweihte weitergeleitet wird, hin zur einer demokratischeren, kollektiven Konstruktion von Wissen basierend auf einer möglichst großen Anzahl von Beteiligten. Damit werden intellektuelle Resourcen in bisher nicht gekanntem Maße mobilisiert.(Wikipedia)
  

Version vom 14. Dezember 2005, 13:53 Uhr

Historisch

Begriff und Geschichte

Würde ein Herangehen über geschichtliche Dinge ins Auge fassen.

  • MIT Eisenbahnclub / Homebrew Computer Club Tune in, Turn in, Boot up
  • 2600 Club / CCC
  • indymedia.org
  • Es sollten noch ein paar Informationen rein, was früher schon irgendwie open war. (z.B. Wissenschaftliche Arbeiten)
  • Zudem wären Konflikte interessant, die schon früher zum selben Thema ausgetragen wurden.
    • Als Beispiel böten sich die englischen Buchverleger an, die die Rechte an den von ihnen herausgegebenen Klassikern wie z.B. Shakespeare für immer behalten wollten. Infos dazu finden sich bei L. Lessig [1].


Entweder wir beginnen bei Lawrence Lessig's Beispiel mit den englischen Buchverlegern oder bei der Entwicklung der Free Software Foundation. Letztere findet sich unter anderem unter: [2], [3].

Begriffsdefinitionen

Wissen

„Wissen (althochdeutsch: wischan, gesehen haben) bezeichnet die Gesamtheit aller organisierten Informationen mitsamt ihrer wechselseitigen Zusammenhänge, auf deren Grundlage ein (vernunftbegabtes) System handeln kann.“ (Wikipedia) Epistemologisch ist Wissen ein begründeter wahrer Glaube und damit die Grundvoraussetzung zur Erlangung von Erkenntnis. Letztere wird dadurch gewonnen, dass „erkannt wird, welche Relevanz die Einzelinformationen für die Lösung eines gegebenen Problems besitzen.“ (Wikipedia)

Wissensgesellschaft

Der Begriff Wissensgesellschaft beschreibt die zunehmende Abhängigkeit moderner Gesellschaften von nichtmateriellen Informationsgütern. Wissen gilt heute als die wichtigste Produktivkraft und ist zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Entwicklung. Ähnliches gilt für moderne ökonmische Systeme. Auch diese wären ohne Wissen als zentraler Produktionsfaktor nicht mehr denkbar. Um dem zunehmenden internationalen Preiswettbewerb zu entgehen investieren Firmen verstärkt in Innovation und wissensbasierte Spezialprodukte. Der Anteil materieller Ressourcen am Produktionsprozess geht beständig zurück. Firmen wie Microsoft, deren Wert sich nahezu ausschließlich am Wert des Wissens ihrer Mitarbeiter orientiert, werden heute bereits höher gehandelt als klassische industrielle Produzenten wie General Motors, Ford oder Boeing (Business Week 1999). Der ökonomische Faktor Wissen lässt sich auch an Außenhandelsstatistiken ablesen. Die Vereinigten Staaten etwa erwirtschaften bereits mehr Einnahmen durch die Erlöse aus Copyrights und Patenten als durch irgendein anderes Gut, inklusive Industriegüter und Waffen (Klein 2002). Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen es dem einzelnen Menschen am Prozess der Bewertung, Einordnung und Hierarchisierung von Informationen mitzuwirken. Es kommt zu einem Paradigmenwechsel, weg von einem elitären System, in dem Wissen durch Experten gehortet und an Eingeweihte weitergeleitet wird, hin zur einer demokratischeren, kollektiven Konstruktion von Wissen basierend auf einer möglichst großen Anzahl von Beteiligten. Damit werden intellektuelle Resourcen in bisher nicht gekanntem Maße mobilisiert.(Wikipedia)

Open Culture

Ich hab mich da mal schlau gemacht und bin zum Ergebnis gekommen, dass es keine klare Definiton von Open Culture gibt. Der Begriff wird häufig als Synonym für Free Culture (wie er von Lawrence Lessig geprägt wurde) verwendet, und bezeichnet im Prinzip den ein gesellschaftliches System basierend auf offenem Zugang zu Informationen und Wissen. Er fungiert als Sammelbegriff zahlreicher Konzepte freien Zugangs zu Wissen, wie sie in den verschiedensten Bereich in unterschiedlicher Weise vorgeschlagen wurden.

Folgende Begriffe können (möglicherweise) unter Open Culture subsummiert werden:

    • Open Source [4] (1. freier Zugang zum Quellcode 2. Software darf kopiert, verbreitet und genutzt werden. 3. Software darf in verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden. - Neben diesen Freiheiten befürwortet Open Source ein Mindestmaß an geistigen Eigentumsrechten)
    • Free Software (wie Open Source, nur lehnt es jegliche Form geistiger Eigentumsrechte ab - Free Software stellt einen philosophischen Anspruch)
    • Open Access (Budapest Open Access Initiative [5], Berlin Declaration [6], Lawrence Lessig [7])
    • Open Publishing (wie Open Access, jedoch beschränkt auf das Publikationswesen)
    • Open Science (wie Open Access, umfasst jedoch sämtliche wissenschaftlichen Daten; z.B. auch die int. Gendatenbank)
    • Open/Free Arts--Hofbauerr 21:38, 11. Dez 2005 (CET)
    • Open/Free Entertainment--Hofbauerr 21:38, 11. Dez 2005 (CET)
    • Open/Free Education --Hofbauerr 21:38, 11. Dez 2005 (CET)

Ich denke es ist sinnvoll, der Begriffsaufspaltung, wie sie im Wikibook Open Culture vorgeschlagen wurden, zu folgen. Allerdings würde ich anstatt "Technologie" den Begriff Software verwenden. "Technologie" bezeichnet neben (technischen Systemen und Verfahren) auch Geräte und Werkzeuge. Uns interessiert jedoch nur das immaterielle Wissen, welches in der Technik stets als Software eingebettet ist.

Wenn das ok ist, dann schlage ich folgendes Kategoriensystem vor:

Open Culture:

  • Open Information (e.g., Wikipedia)
  • Open/Free Software (Linux, Mozilla, Sendmail, Apache)
  • Open Media (P2P, CreativeCommons, Blogs)
  • Open Politics (www.opendemocracy.net) eventuell erwähnen, ohne darauf näher einzugehen.

Weiteres

  • Laut Aritstoteles liegt ein Vorteil der Demokratie darin, dass die gemeinsame Entscheidung vieler Menschen besser sei als, die von wenigen. Ist nicht Open Culture (z.B. Wikipedia) irgendwie ähnlich?

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