ORTH, Karoline (Arbeit2)

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DISKUSSION (2.Arbeit ORTH, Karoline)

DIE MORAL – EIN ABRISS

  • verfasst von Karoline Orth


INDEX

Definition – Moral 3 Moral und Moralität 4

Modelle der Entwicklung der Moral 4 Jean Piaget (1896-1980) 4 Sensumotorisches Stadium 4 Voroperationales Stadium 4 Konkret operationales Stadium 5 Formal operationales Stadium 5 Lawrence Kohlberg (1927-1987) 5

Unterschied – Moral & Ethik 6 Deskriptive Ethik 6 Normative Ethik 6 Metaethik 7 Kognitivismus 7 Nonkognitivismus 7

Quellenverzeichnis 8

DEFINITION – MORAL Die Moral wird generell als Gesamtheit aller Verhaltensregeln und Werte angesehen, die sich die Gesellschaft selbst auferlegt und sich ihrer freiwillig unterwirft. Jene variieren je nach Kulturkreis, Lebensbedingungen und Religion. Sie wird gleichsam auch als „(…) Sittlichkeit der im Zusammenleben der Gemeinschaft anerkannten Regeln, Sitten und Gebräuche (…)“ beschrieben. Diese Bezeichnung ist nahezu bedeutungsgleich mit „Ethos“, was die durch erworbene Überzeugungen gekennzeichnete Lebenseinstellung und Handlungsweise beschreibt. In Kants Philosophie ist der theologische Einfluss auf die moralischen Gesetze und ihrer Begründung gleichbedeutend mit „Ethik“. In der Soziologie hingegen kennzeichnet die Moral jene Instanz, die es uns Menschen lehrt sich in der Gemeinschaft zu verhalten und durch dieses Verhalten primär vor allem zu überleben. Zum Bestehen des Zusammenlebens kann die Moral allein wenig beitragen und so stehen sowohl die Moral als auch Gesetze und Sitten der jeweiligen Gesellschaft in Interaktion.



MORAL UND MORALITÄT Weiters ist es sinnvoll Moral von Moralität zu unterscheiden. Moralität bedeutet das der Moral inhaltlich zugrunde liegende, also deren Grundlagen, Prinzipien und Bedingungen. Die Moralität einer Handlung besteht also darin einer bestimmten Moral – auf irgendeine Weise - zu folgen. Vergleichbar ist diese Differenzierung z.B. mit Musik und Musikalität.

MODELLE DER ENTWICKLUNG DER MORAL JEAN PIAGET (1896-1980) Piaget glaubte daran, dass Menschen ab ihrer Geburt aktiv lernende Wesen sind und dies auch ohne Einflussnahme der Umwelt beibehalten. Seine Theorie zur Entwicklung der Moral im Kindesalter umfasst vier aufeinander folgende Etappen. SENSUMOTORISCHES STADIUM Im Alter von ein bis drei Jahren lernt das Kind über die Motorik wahrzunehmen, es ist also praktisch dimensioniert. Es ist auch als Amoralisches Stadium zu bezeichnen, da sich noch kein moralisches Bewusstsein entwickelt hat. VOROPERATIONALES STADIUM Das Kind ist noch egozentrisch, das heißt von außen nach innen organisiert. Äußere Sachverhalte können innerlich repräsentiert werden. KONKRET OPERATIONALES STADIUM Das Kind beginnt spielend Abstrakta zu verstehen, doch kann es sich den genauen Hintergrund noch nicht erklären. Die Egozentrizität stellt sich um in eine individuelle Organisation von innen nach außen. Piaget nennt jenes Phänomen Gegenlage. FORMAL OPERATIONALES STADIUM Ab dem Alter von 12 Jahren, lernt das Kind abstraktes, begriffslogisches Denken, ohne sinnliche Hilfsmittel zu benötigen. Die Entwicklung des moralischen Verstandes ist mit der vierten Stufe weitgehend abgeschlossen.

LAWRENCE KOHLBERG (1927-1987)





Die beiden ersten Stadien in Kohlbergs Modell sind vergleichbar mit Piagets Gesamttheorie der Moralentwicklung. Kohlberg hat demnach an Piagets Idee angeknüpft und dabei festgestellt, dass die Mehrheit der Bevölkerung (ca. 75%) nicht über das Stadium des „Gefallenwollens“ hinauskommt. Das postkonventionelle Niveau bedeutet nun über die Normen und Werte nachzudenken, die von einer Gesellschaft vermittelt werden und warum sie letztendlich auch von ihr akzeptiert werden und demnach existieren. Das absolute Stadium, welches jedoch nicht mehr als 5% der Menschen erreichen, wäre jenes, sich eine eigene Moral zu schaffen und danach zu leben. UNTERSCHIED – MORAL & ETHIK Um die Differenz dieser beiden Begrifflichkeiten näher erläutern zu können, muss man sich jene Begriffe wie „sittlich“ und „moralisch“ vor Augen halten. So werden diese nämlich meist praxisbezogen gebraucht (z.B. „sittliches Handeln“ oder „moralisches Verhalten“). Die Verwendung des „Ethischen“ hingegen qualifiziert oftmals das menschliche Verhalten (z.B. „ethisch vertretbar“). „Ethisch“ wird also mehr auf Bemühungen rückbezogen (z.B. „ethische Frage“). Stellt man nun die beiden Komplexitäten „Moral“ und „Ethik“ gegenüber, so dient die Moral als inhaltlicher Grundbestandteil an Wertvorstellungen und ermöglicht es so der Ethik über sie zu urteilen. In der Philosophie kennt man drei sich unterscheidende Aufgabenfelder und Arbeitsgebiete der Ethik. DESKRIPTIVE ETHIK Dieser Zweig untersucht den psychologischen, biologischen, sozialen und geschichtlichen Grund moralischer Phänomene. NORMATIVE ETHIK Die auch oft mit dem Begriff „präskriptive Ethik“ bezeichnete normative Ethik diskutiert die Frage nach der richtigen Moral. Sie versucht Begründungen für diese Moral zu finden und zu systematisieren. Meist bezieht sich dieses Urteil so, dass alle moralischen Überzeugungen auf ein oder mehrere fundamentale Prinzipien zurückgeführt werden können. Die Prinzipien an sich werden durch den Hinweis einerseits auf ihren offenbaren Charakter und andererseits auf ihre Fähigkeit, alle Bedeutsamkeiten die moralischen Urteile zu umfassen, gerechtfertigt. Viele Moralphilosophen meinen, keine neue Moral vorzuschreiben, sondern die bereits geltende Moral zu systematisieren und zu begründen – wie unter anderem Aristoteles und Kant. Andere stellen sich bewusst gegen die geltende Moralvorstellung und stellen an Stelle dessen ein neues Wertesystem auf – wie Platon oder Nietzsche.

METAETHIK Jene Sparte untersucht die Abgrenzung moralischer nicht moralischer Erscheinungen und gleichsam die erkenntnistheoretischen, ontologischen und sprachphilosophischen Grundlagen moralischer Urteile. Die zugrunde liegende Frage der Metaethik lautet, ob denn eine moralische Erkenntnis objektive Gültigkeit besitzen kann. Dies ist die Stelle an der sich die Kognitivisten von den Nonkognitivisten unterscheiden. KOGNITIVISMUS Umfasst jene Anhänger der Gruppe, die die Frage nach dem Besitz der Objektivität eines moralischen Urteiles bejahen. Für den Kognitivismus gleichen moralische Urteile den gewöhnlichen Urteilen (z.B. „die Erde ist rund“), die gleichsam wahr oder falsch sein können, also Erkenntnis ausdrücken. Allerdings stellt sich hier nun die Frage, wodurch die moralischen Urteile, mit wahr oder falsch belegt zu sein, belegt werden. Die Intuitionisten antworten, dass wahre Urteile moralische Tatsachen wiedergeben, welche sich von jeglichen anderen Formen von Tatsachen unterscheiden. Es ist demnach keinesfalls möglich moralische Urteile ohne vorangegangene moralische Erfahrung abzuleiten. Für die Naturalisten hingegen (so z.B. Searle, Toulmin) ist es möglich, mithilfe von Aussagen ohne moralische Einordnung eine Begründung moralischer Urteile zu erzielen. NONKOGNITIVISMUS Beschreibt jene Anhänger die daran zweifeln, ob denn ein moralisches Urteil überhaupt objektive Gültigkeit kann. Dem Nonkognitivismus zufolge drücken moralische Urteile, vergleichbar mit dem Emotivismus, ausschließlich persönliche Haltungen, Gefühle, etc. aus. Einige Nonkognitivisten – unter anderem Ayer und Stevenson – halten daher jede moralische Diskussion für den einfachen Ausdruck im Wechsel wirkender Gefühlseinwirkungen. Andere hingegen (z.B. Hare) sind der Meinung, die Sprache der Moral sei von einer Reihe logischer Regeln bestimmt, die demzufolge eine rationale Diskussion moralischer Fragen in einem bestimmten Umfang ermöglichen.

QUELLENVERZEICHNIS • http://atheisme.free.fr/Atheisme/Morale_lexique.htmhttp://www.uni-leipzig.de/~groneman/SS2006/Handouts/5Rousseau.pdfhttp://atheisme.free.fr/Biographies/Rousseau.htmhttp://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/MORALISCHEENTWICKLUNG/KohlbergPiagetVergleich.shtml • Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation • „Basiswissen Philosophie in 1000 Fragen und Antworten“; Waibl Elmar, Rainer Franz Josef, Facultas Verlags- und Buchhandels AG, Wien, 2007 • „dvt-Atlas – Philosophie“; Kunzmann Peter, Burkard Franz-Peter, Wiedmann Franz, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1991 • „Philosophisches Wörterbuch“; Halder Alois, Müller Max, Verlag Herder GmbH, Freiburg, 2000 • „Funktion der Religion“, Luhmann Niklas, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1977


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