Negation, Unterschied, Mannigfaltigkeit (3)

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Das Ding abstrakt hat keine Eigenschaften. Vom "Hier und "Jetzt" lassen sie sich jedenfalls nicht ableiten. Dennoch braucht Hegel solche Bestimmungen:

Da sein (i.e. des Gegenstandes h.h.) Prinzip, das Allgemeine, in seiner Einfachheit ein vermitteltes ist, so muß es dies als seine Natur an ihm ausdrücken; er zeigt sich dadurch als das Ding von vielen Eigenschaften. (PhdG S. 94)

Diese Deduktion gewinnt aus dem Abstraktum "Ding" die neue Kategorie "Eigenschaft" und zwar im Plural. Es ist schwer einzusehen, wie das aus dem beschriebenen Vermittlungsvorgang resultieren soll. Hegel rekurriert dazu nochmal auf das Beispiel:

Der Reichtum des sinnlichen Wissens gehört der Wahrnehmung, nicht der unmittelbaren Gewißheit an, an der er nur das Beiherspielende war; denn nur jene hat die Negation, den Unterschied oder die Mannigfaltigkeit an ihrem Wesen. (PhdG a.a.O.)

Die Bestimmtheit von Beispielen wird also auf der Stufe der Wahrnehmung als abstrakte neue Kategorie dem Ding hinzugefügt. Die Hilfsvorstellung ist Salz, sofern es weiss, scharf und von bestimmtem Gewicht ist. Zu diesen Verhältnissen kommt man schwerlich durch die Erfahrungen mit unqualifizierten Behauptungen. Das Zitat gibt einen Hinweis darauf, wie Hegel sich den Übergang zurechtlegt.

In der Wahrnehmung herrscht eine Negation, die im gleichen Atemzug mit Unterschied oder Mannigfaltigkeit genannt wird. (Der Fettdruck im obigen Zitat dient der Verdeutlichung.) Ein Ding ist einerseits Fokus der Betrachtung und andererseits Träger von Mannigfaltigkeiten. Das entspricht der klassischen Lehre von Subjekt und Prädikat und ihrer ontologischen Projektion. Wie sich die Negation in dieses Verhältnis einpasst, ist allerdings erläuterungsbedürftig.




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