Negation, Unterschied, Mannigfaltigkeit

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Der Weg des erscheinenden Bewusstseins führt nach Hegel von seinem Auftreten in der "sinnlichen Gewissheit" bis hin zum Absoluten. Dabei ist wesentlich, dass die sogenannte dialektische Negation die Sache und die Auffassung der Sache systematisch durch die Stufen der Welt- und Bewusstseinsgeschichte vorantreibt. Unter philosophischer Aufsicht können die Verwirrungen des betrachteten Wissens als Vermittlungsschritte begriffen werden.

"Die Vollständigkeit der Formen des nicht realen Bewußtseins wird sich durch die Notwendigkeit des Fortganges und Zusammenhanges selbst ergeben. Um dies begreiflich zu machen, kann im allgemeinen zum Voraus bemerkt werden, daß die Darstellung des nicht wahrhaften Bewußtseins in seiner Unwahrheit nicht eine bloß negative Bewegung ist. Eine solche einseitige Ansicht hat das natürliche Bewußtsein überhaupt von ihr; und ein Wissen, welches diese Einseitigkeit zu seinem Wesen macht, ist eine der Gestalten des unvollendeten Bewußtseins, welche in den Verlauf des Weges selbst fällt, und darin sich darbieten wird. (PhdG 73f)

Dem von Hegel hier apostrophierten "Skeptizismus" fehlt die zusätzliche Annahme, dass Negation eine geordnete Entwicklung steuern kann, sofern sie das Negierte nicht nur ausschaltet, sondern auch in Erinnerung behält.

Das Nichts ist aber nur, genommen als das Nichts dessen, woraus es herkömmt, in der Tat das wahrhafte Resultat; es ist hiemit selbst ein bestimmtes und hat einen Inhalt. Der Skeptizismus, der mit der Abstraktion des Nichts oder der Leerheit endigt, kann von dieser nicht weiter fortgehen, sondern muß es erwarten, ob, und was ihm etwas Neues sich darbietet, um es in denselben leeren Abgrund zu werfen. Indem dagegen das Resultat, wie es in Wahrheit ist, aufgefaßt wird, als bestimmte Negation, so ist damit unmittelbar eine neue Form entsprungen, und in der Negation der Übergang gemacht, wodurch sich der Fortgang durch die vollständige Reihe der Gestalten von selbst ergibt." (PhdG S. 74)

In den Passagen des Übergangs von der sinnlichen Gewissheit zur Wahrnehmung erhält man einen ersten Eindruck von der Wirkungsweise der bestimmten Negation. Sie wird herangezogen, um den Qualitätssprung von unmittelbar aufnehmendem Verhalten zur Wahrnehmung eines mit Eigenschaften versehenen Dings zu vermitteln.




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