Logische Typen des Lernens nach Bateson (BW): Unterschied zwischen den Versionen

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Reaktion. Ein Einzelwesen zeigt minimale Veränderung in seiner Reaktion auf eine wiederholte Einheit der sensorischen Eingabe.
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ist durch spezifische Wirksamkeit der Reaktion charakterisiert, die - zu Recht oder zu Unrecht - keiner Korrektur unterliegt. Ein Einzelwesen zeigt minimale Veränderung in seiner Reaktion auf eine wiederholte Einheit der sensorischen Eingabe.
 
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* mechanisches Lernen
 
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Wichtig ist, dass man bei Lernen I eine Annahme über den Kontext macht, die expliziert werden muss.  
 
Wichtig ist, dass man bei Lernen I eine Annahme über den Kontext macht, die expliziert werden muss.  
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* Besucher im Theater rufen bei Mord nicht die Polizei
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* wissenschaftliche Etikette
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==Lernen II==
 
==Lernen II==

Version vom 30. November 2006, 13:16 Uhr

nach "Die logischen Kategorien von Lernen und Kommunikation" in Bateson, Gregory(1985): Ökologie des Geistes STW 571 ISBN 3518281712 S.362-400

Theorie der Logischen Typen

Lernen null

ist durch spezifische Wirksamkeit der Reaktion charakterisiert, die - zu Recht oder zu Unrecht - keiner Korrektur unterliegt. Ein Einzelwesen zeigt minimale Veränderung in seiner Reaktion auf eine wiederholte Einheit der sensorischen Eingabe.
Beispiele:

  • Versuchsanordungen, bei denen das 'Lernen' abgeschlossen ist und das Tier annähernd hundert prozent richtige Reaktionen auf den wiederholten Reiz gibt.
  • In Fällen der Gewöhnung, bei denen das Tier aufgehört hat, offenen Reaktionen auf das zu zeigen, was vorher ein störender Reiz war.
  • In Fällen, bei denen das Reaktionsmuster minimal durch Erfahrung und maximal durch genetische Faktoren determiniert ist.
  • Menschlich: Ich lerne von der Werkssirene, dass es 12 Uhr ist.

Lernen I

ist Veränderung in der spezifischen Wirksamkeit der Reaktion durch Korrektur von Irrtümern der Auswahl innerhalb einer Menge von Alternativen. Fälle in denen zum Zeitpunkt 2 eine andere Reaktion als zum Zeitpunkt 1 gezeigt wird.
Beipiele:

  • Phänomen der Gewöhnung
  • klassische pawlowsche Konditionierung
  • mechanisches Lernen

"Mit einem Wort , die Liste des Lernens I enthält jene Einheiten, die in psychologischen Laboratorien ganz allgemein als »Lernen« bezeichnet werden." S.372

Wichtig ist, dass man bei Lernen I eine Annahme über den Kontext macht, die expliziert werden muss.

  • Kontexte müssen wiederholbar sein
  • Selbigkeit: Reize müssen die selben zum Zeitpunkt 1 und 2 sein

Es ergibt sich folgende Hierarchie:

  1. Reiz ist ein elementares inneres oder äußeres Signal.
  2. Der Kontext des Reizes ist eine Metamittelung, die das elementare Signal klassifiziert.
  3. Der Kontext des Kontexts des Reizes ist eine Meta-Mitteilung, die die Metamitteilung klassifiziert.

usw.

Kontextmarkierung: Ein Organismus reagiert auf den selben Reiz in verschiedenen Kontexten verschieden.
Beispiele:

  • Labortiere
  • Besucher im Theater rufen bei Mord nicht die Polizei
  • Placebos
  • wissenschaftliche Etikette


Lernen II

Lernen III

Kontexte

Besuch bei der alten Dame