Komplikationen der Sinnfälligkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Beispiele sind - im Unterschied zu Gewissheiten - angreifbar. Beispiele der Unmittelbarkeit sind also eine Doppelkonstruktion. Sobald sich jemand mit Behauptungen auf konkrete Umstände einläßt, sind Überraschungen möglich. Hegel verfolgt das an Sätzen, denen Annahmen über zeitliche und räumliche Verhältnisse zu Grunde liegen. Sie eignen sich besonders gut dazu, die Sicherheit der Sinneswahrnehmung zu relativieren. (Vgl. [[Dialektik der sinnlichen Gewissheit (ThsG)]].) Methodisch demonstriert er, dass Wissensformen zwei Voraussetzungen benötigen, nämlich die Fähigkeiten zur Stellungnahme und zur Inhaltlichkeit.
 
Beispiele sind - im Unterschied zu Gewissheiten - angreifbar. Beispiele der Unmittelbarkeit sind also eine Doppelkonstruktion. Sobald sich jemand mit Behauptungen auf konkrete Umstände einläßt, sind Überraschungen möglich. Hegel verfolgt das an Sätzen, denen Annahmen über zeitliche und räumliche Verhältnisse zu Grunde liegen. Sie eignen sich besonders gut dazu, die Sicherheit der Sinneswahrnehmung zu relativieren. (Vgl. [[Dialektik der sinnlichen Gewissheit (ThsG)]].) Methodisch demonstriert er, dass Wissensformen zwei Voraussetzungen benötigen, nämlich die Fähigkeiten zur Stellungnahme und zur Inhaltlichkeit.
  
Die eine ist abstrakt, die andere in die Umwelt verwoben. Sie lassen sich nicht auseinander entwickeln, sondern treten immer schon in Kombination auf. Heideggers "geworfener Entwurf" hat eine ähnliche Verbindung im Auge. Die Welt ist strukturiert, insofern sie uns (nach Hegels Vorgabe) in Subjekt-Prädikat-Sätzen mit Wahrheitsanspruch erschlossen ist.  
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Die eine ist abstrakt, die andere in die Umwelt verwoben. Sie lassen sich nicht auseinander entwickeln, sondern treten immer schon in Kombination auf. Heideggers "geworfener Entwurf" hat eine ähnliche Verbindung im Auge. Die Welt ist strukturiert, insofern sie uns (nach Hegels Vorgabe) in Subjekt-Prädikat-Sätzen mit Wahrheitsanspruch erschlossen ist. Im deutschen Idealismus kommt ein weiteres Motiv dazu: diese Erschließung soll sich systematisch, vom Einfachsten zum Allgemeingültigen vollziehen. Nach welcher Logik entfaltet sich die sinnliche Gewissheit?
  
 
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Version vom 25. Dezember 2004, 10:33 Uhr

Beispiele sind - im Unterschied zu Gewissheiten - angreifbar. Beispiele der Unmittelbarkeit sind also eine Doppelkonstruktion. Sobald sich jemand mit Behauptungen auf konkrete Umstände einläßt, sind Überraschungen möglich. Hegel verfolgt das an Sätzen, denen Annahmen über zeitliche und räumliche Verhältnisse zu Grunde liegen. Sie eignen sich besonders gut dazu, die Sicherheit der Sinneswahrnehmung zu relativieren. (Vgl. Dialektik der sinnlichen Gewissheit (ThsG).) Methodisch demonstriert er, dass Wissensformen zwei Voraussetzungen benötigen, nämlich die Fähigkeiten zur Stellungnahme und zur Inhaltlichkeit.

Die eine ist abstrakt, die andere in die Umwelt verwoben. Sie lassen sich nicht auseinander entwickeln, sondern treten immer schon in Kombination auf. Heideggers "geworfener Entwurf" hat eine ähnliche Verbindung im Auge. Die Welt ist strukturiert, insofern sie uns (nach Hegels Vorgabe) in Subjekt-Prädikat-Sätzen mit Wahrheitsanspruch erschlossen ist. Im deutschen Idealismus kommt ein weiteres Motiv dazu: diese Erschließung soll sich systematisch, vom Einfachsten zum Allgemeingültigen vollziehen. Nach welcher Logik entfaltet sich die sinnliche Gewissheit?




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