Kommentare zum Vortrag Ramharter - MuD09 - Gruppe4 - 13.01.

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Hier bitte nur die Kommentare zum Vortrag von Esther Ramharter einfügen!

Für Überlegungen zum Vortrag von Klaus Puhl finden Sie einen eigenen Link in der Übersicht zum Übungstermin am 13.01.--Roland Lukesch 12:58, 16. Dez. 2009 (UTC)




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Elke Karpf:meiner Meinung nach ist Gottesglaube vorallem Lebenshilfe - er gibt Sinn und Trost. Trotzdem haben Philosophen mit ihrem Verstand und der Logik versucht, Gott zu beweisen. Der psychologische, historische und soziokulturelle Kontext wäre da interessant - die Motivation für die Gottesbeweise. Soviel ich weiß, meinte Kant, Gott zu beweisen oder nicht zu beweisen, wäre beides unmöglich und Beweise wären nur für sinnlich Wahrnehmbares zulässig. Das bestätigt meine Ansicht der Sinnlosigkeit von Gottesbeweisen, doch halte ich Kants Aussagen trotzdem für interessant, ebenso die Frage, ob die Existenz einer Sache Wissen darüber voraussetzt, wie Austin laut Prof. Ramharter meinte. Die These von Prof. Ramharter, dass im 20. Jhdt. Beweise versucht werden für Dinge, die man falsch hält, finde ich auch interessant. Das Thema "Gottesbeweis" enthält viele wissenswerte Aspekte, daher freue ich mich auf eine genauere Auseinandersetzung damit im Laufe des Studiums. Einen praktischen Nutzen stelle ich allerdings ebensowenig wie ein zufriedenstellendes Resultat der Reflexion in Frage, generell glaube ich, dass manche Dinge nur erspürbar sind und eine Rationalisierung sinnlos. Ich vermute, die Gottesbeweise waren auch eher typisch für die europäische Philosophie, in der die Ratio eine große Rolle spielt?!

Katharina Baur:mich hat der Vortrag von Prof. Ramharter sehr fanziniert und auch etwas irritiert. Ich empfand es als nicht ganz angemessen, Anselms Gottesbeweise mit moderner Logik zu untersuchen, da sie dadurch aus dem historischen Kontext gerissen werden. Wir wissen, das in Bezug auf Gottesbeweise empirische Methoden nicht funktionieren, also bleibt nur die Logik. Aber mit Logik, so scheint mir, kommen wir oft zu Antinomien, Sätzen die sich gegenseitig ausschließen. Das Gott unendlich ist können wir nicht beweisen. Aber wenn Gott ein Endliches wäre, müsste er auch ein Gewordenes sein, das Vergänglich ist. Das widerspricht unserer Vorstellung von Gott. Ich glaube, bei Kant gelesen zu haben, es existiere kein einzig wahrer Gottesbeweis. Dabei war Kant ein gläubiger Mensch, der auf einen Beweis einfach verzichten konnte. Zu Anselm: Gottes Nichtsein kann nicht gedacht werden, also ist seine Existenz notwendig. Diese Schlußfolgerung stellt das menschliche Denken über alles andere (sogar über Gott)und macht die Dingedavon abhängig, ob sie gedacht werden können, oder nicht. Auch die zweite Theorie funktioniert nicht, denn wenn wir Gott alle Eigenschaften zusprechen, dann beinhaltet das auch seine Sterblichkeit. Wenn wir annehmen, dass Gott die Welt erschaffen hat (vielleicht auf eine Weise, die nicht zwingend mit der Bibel übereinstimmen muss), dann hat er das vermutlich bewusst und absichtlich getan. Gott hätte also ein Bewusstsein und ein Selbstbewusstsein. Und wenn er wirklich allmächtig ist, dann kann er es auch vermeiden gesehen und bewiesen zu werden. Dieser Gedanke entbehrt nicht einer gewissen Komik, ich finde ihn dennoch interessant.